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„Smart heizen“

AndaleR

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Hallo in die Runde!

Hier sind ja doch auch einige unterwegs, die sich auch mit Smart-Home usw. befassen.

Nutzt ihr auch „smarte“ Heizungstheromstate? Mir geht es aktuell mehr um die Fußbodenheizung - da wir im Haus in unserer Wohnung nur FBH nutzen. Die beiden anderen Stockwerke sind aber mit normalen Heizkörpern ausgestattet - könnte man in Zukunft bei Bedarf dann auch nachrüsten.

Habe jetzt schon einige Hersteller gefunden, die Thermostate für die Fußbodenheizung anbieten, z.B. homee, MOES, KETOTEK, Quiumi oder Homematic IP. Ich benötige Theromstate, die die Stellventile in der Ausführung "stromlos geschlossen" steuern können (230V).

Eingebunden werden soll das in ioBroker bzw. Apple Home.

Beim Nutzen sind wir bei einem für mich wichtigen Punkt: Was genau macht man mit smarter Heizung? Nur eine Nachtabschaltung zu programmieren ist für mich zu wenig, das kann die Heizung selbst auch steuern... Hier könnte man sogar noch mit Abwesenheit arbeiten... Was also macht ihr in dem Bereich mit eurer Heizung im Bereich Optimierung etc.?
 

joe024

Pomme au Mors
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Ich habe im Wohnzimmer und in der Küche/Esszimmer jeweils 1 Fritz-Thermostat, gekoppelt an die Fritzbox.
Dort habe ich einen Zeitplan eingestellt und das hat letzten Winter schon top funktioniert.

Bad brauche ich keinen, da hier die Heizung fast dauerhaft ausbleibt.

Temp. sind im Bereich 18°-21° eingestellt.
 

AndaleR

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Die Fritz-Thermostate sind aber nicht für Fußbodenheizungen geeignet.

Bad nicht beheizt - na, da wüsste ich jetzt spontan drei, denen das nicht passt.
 

Gerd_NL

Riesenboiken
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Fußbodenheizung steuern ist schwierig, da die Reaktion durch den dicken Fußboden (=Wärmespeicher) nicht bei straken und schnellen Temperaturunterschieden schnell genug reagieren kann.
Besser die Fußbodenheizung so niedrig wie möglich vertretbar einstellen und die Raumtemperatur über smarte E-Ventilatoren regeln.
Bei mir hier in den Niederlanden ist bei meinem Energielieferanten 1 Std. Heizen mit Gas genauso teuer wie 4 Std. E-Heizen mit 1 kW ...
Ich habe lediglich einen einfachen Ein/Aus-Thermostaten, den ich durch einen smarten Nest-Theromstaten ersetzt habe. Standard ist die Raumtemperatur bei mir auf 17 Grad eingestellt. Per App mit Wochenschema ist es für mich einfach 1/2 Std. vor dem Aufstehen die Gasheizung für 1 Std laufen zu lassen, danach wird mit E weitergeheizt und auch nur das Wohnzimmer. Für das E-Heizen habe ich einen smarten E-Towerventilator der auch per App gesteuert wird.
Der größte Vorteil der App-Steuerung: sollte ich mal vergessen, die Heizung auszuschalten, wenn ich unterwegs bin, kann ich es jederzeit aus der Ferne tun ...
Meinen Gasverbrauch konnte ich so um 70% reduzieren, wobei mei E-Bedarf um 50% gestiegen ist, damit konnte ich meine Energiekosten um 50% senken.
Wichtig ist auch das gute Durchrechnen der Energiekosten des Lieferanten. Bei meinem geringen Verbrauch hatte ich einen Lieferanten gewählt, der geringe Anlieferungskosten und etwas höhere Kosten für die Gas-QM und E-KW hat.
Kann natürlich in DE total anders sein ...
 
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NorbertM

Hochzeitsapfel
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Ich verwende Ventilantriebe von weSmartify, die ich mit Shelly 1 schalte. Gesteuert wird das Ganze über die Raumtemperaturen mit selbst entwickelter Software. Die Ventile sind jetzt seit Februar im Einsatz und arbeiten fehlerfrei.
 
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AndaleR

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@Gerd_NL Richtig, die Trägheit der FBH ist sicherlich ein Problem der „smarten Heizung“.

@NorbertM Neue Ventilantriebe, Shellys, Temperaturmelder u. Software -> da bin ich dann auch schnell bei Preisen über den von mir oben schon genannten Systemen, due man mit bestehenden Antrieben verwenden kann u. Raumtemperatur dabei haben. Einer erkennt wohl offene Fenster/Türen durch raschen Temperatur-Abfall.
Was hast Du in dem Bereich dann für Automation eingesetzt?
 

NorbertM

Hochzeitsapfel
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Was hast Du in dem Bereich dann für Automation eingesetzt?
Habe ich alles individuell programmiert und in ein Homebridge-Plugin integriert. Der einfache Weg wären HomeKit-Automationen, ich habe da aber sehr viel Feintunig betrieben und so immerhin 40% Heizkosten eingespart.
 
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AndaleR

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Solche Einsparungen würde ich noch nicht mal erwarten, aber wie man das erreicht, würde mich schon interessieren. Vor allem auch ohne Komfortverlust.
Frieren, um zu sparen, ist der falsche Weg.
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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Was also macht ihr in dem Bereich mit eurer Heizung im Bereich Optimierung etc.?

Ich habe durchgängig FBH und ein recht "smartes" Haus - und ich mach' nichts 😉 Alle Räume haben mindestens einen Temperaturfühler, jeder HK ist gesteuert - aber meine FBH läuft einfach durch. Warum? Weil das System so träge ist (ca. 0.1K/4h bei meinem Bodenaufbau), dass man weder "mal eben" die Temperatur anpassen kann und auch eine Nachtabschaltung energetisch nichts bringt (was in der Nacht eingespart wird, muss dann morgens/tagsüber wieder eingebracht werden).

Wenn man seine FBH optimieren will, sind die Maßnahmen (neben vernünftigem Bodenaufbau und gut gedämmtem Haus) die saubere Einstellung von Heizkurve und das möglichst perfekte Durchführen des hydraulischen Abgleichs. Beides geht allerdings nicht per Software, sondern mit messen, warten, einstellen und das ganze wieder von vorne. Deshalb macht der durchschnittliche Installateur den Vorlauf rauf, die HK dann entsprechend zu - und kein Kunde beschwert sich, weil "wird warm" 😉

Bei Radiatoren sieht das völlig anders aus! Da würde ich z.B. immer eine Abschaltung über Fensterkontakt realisieren, Abseknung (Nachts, keiner zu Hause usw.) sowieso. Da ist aber auch die Vorlauftemperatur sehr viel höher und das System (in beide Richtungen) sehr viel flinker.

Habe jetzt schon einige Hersteller gefunden, die Thermostate für die Fußbodenheizung anbieten, z.B. homee, MOES, KETOTEK, Quiumi oder Homematic IP.

Eine FBH ERR funktioniert ein bisschen anders - dafür brauchst du einen Raumtemperaturregler. Die Ventile der HK können nur "auf" oder "zu" und zusätzlich sind sie i.d.R. nicht in den Räumen, die geregelt werden. Daher braucht man einen Temperaturfühler im Raum oder zumindest einen Führungsraum. Der wird am Raumtemperaturregler angeschlossen und der regelt dann wie lange "auf"/"zu" (ergibt dann eine mittlere Temperatur im HK) mittels PI-Reglung anhand der vorgegebenen Parameter über thermoelektrische Stellantrieb (einer je HK). Ob stromlos offen oder geschlossen hängt vom Regler ab, ist aber i.d.R. egal (ich kenne keinen, der nicht mit beiden Varianten klar kommt).
 

ottomane

Golden Noble
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Ich habe durchgängig FBH und ein recht "smartes" Haus - und ich mach' nichts
Genau so hier. Die kurzfristigen Eingriffe z.B. bei Abwesenheit halte ich bei FBH für sinnlos. Mein System ist so träge, dass ich einmal erst nach zwei Tagen bemerkt habe, dass die Heizung ausgefallen ist.
Das Geld für die Smartisierung der FBH ist besser in Dämmung, Dichtungen usw. investiert, vorausgesetzt es gibt Einzelraumthermostate und die Geduld für den hydr. Abgleich. Das sollte man beides haben/machen.
 

NorbertM

Hochzeitsapfel
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Solche Einsparungen würde ich noch nicht mal erwarten, aber wie man das erreicht, würde mich schon interessieren.
Ich muss ergänzen, dass es sich bei mir nicht um eine Fussbodenheizung handelt. Mit den Ventilen regele ich den Heizkreisverteiler im Keller. Brenner, Pumpe und Ventil für die zu heizenden Räume werden nach einem präzisen Ablauf gesteuert. Die Daten dafür habe ich durch Messreihen individuell ermittelt.

Das Ganze lief jahrelang auf einem ezControl XS1 mit Intertechno-Relais, seit diesem Jahr über HomeBridge und Shellys.
 
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breze28

Schweizer Orangenapfel
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Bei Fußbodenheizungen bringt eine smarte Steuerung tatsächlich fast nichts. In Neubauten kann man sich selbst die Nachtabsenkung sparen. Aus Spaß an der Sache habe ich mal ein Thermostat in einem der Zimmer getauscht, abnehmbar und programmierbar. Hatte auch Abwesenheiten drin, unterschiedliche Zeiten für unterschiedliche Tage usw.

Stand jetzt: Auf eine Temperatur eingestellt, keine Programmierung mehr, macht das Gleiche wie das Bimetall Thermostat vorher, kann aber die Raumtemperatur anzeigen, hätte ich mir sparen können.

Wie oben erwähnt wird, ist Heizkurve und hydraulischer Abgleich der beste Ansatzpunkt um Energie zu sparen. Auch die anderen Einstellungen (z. B. automatischer Sommerbetrieb) lassen sich optimieren. Oft steht der auf 20 Grad, sprich die Heizung springt an, wenn der Außenfühler (oft im Schnitt) <20 Grad misst, was auch diesen Monat öfters der Fall ist und oftmals gar nicht nötig ist.

Ist das Haus ein bisschen älter sollte man auch prüfen, ob z. B. Hocheffizienzpumpen verbaut sind.
 
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dtp

Roter Winterstettiner
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Ich sehe es, wie meine Vorredner. Eine reine FBH sollte schon intrinsisch so "smart" sein, dass man da keine überlagerte Regelung braucht. Du hast allerdings - wenn ich dich richtig verstanden habe - eine Hybridlösung. Genau so eine Lösung haben wir auch in unserem Haus (gut, meins ist es bald nicht mehr, aber das ist ein anderes Thema ;)). Sprich, eine FBH im EG und konventionelle Radiatoren in den anderen drei Geschossen (die Bäder verfügten zusätzlich über eine Fußbodentemperierung, die den jeweiligen Radiatoren unterlagert ist). Damit gibt es dann auch keinen klassischen Vorlauf mit einer Durchschnittstemperatur von < 27 °C, sondern durchaus schwankende Vorlauftemperaturen zwischen 25 und 45 °C. Trotzdem wird es im EG eigentlich nie zu warm (die Temperatur schwankt bei eingestellten 22,5 °C Solltemperatur und geschlossenen Fenstern so zwischen 21,5 und 23 °C), weil die Stellantriebe je nach Anforderung durchaus mehrmals in der Stunde geöffnet und geschlossen werden (quasi eine langsame Pulsweitenmodulation).

Na ja, da ich nahezu alles im Haus mit einer HomeMatic steuere und regele, habe ich die FBH auch mal entsprechend ergänzt. Das Ganze sieht dann so aus.

FBH-HmUP-STE2-PCB_01.jpg

Wirklich notwendig ist das nicht, aber so kann ich die FBH und deren Temperaturen besser überwachen. Außerdem wird die Temperatur um ein Grad herunter geregelt, wenn ein Fenster und/oder eine Tür geöffnet ist. Das spart bei einer FBH zwar definitiv nicht sehr viel, aber doch immerhin etwas, wenn mal eine Fenster über mehrere Stunden vergessen wurde.

Wie man sieht, regelt der Aktor die Stellantriebe recht ordentlich, um eine möglichst konstante Wohnraumtemperatur zu erzielen.

2021-04-15_19h46_31.png

In den anderen Stockwerken des Hauses sind dann HomeMatic-Thermostate und Fenster- bzw. Türgriff-Sensoren für die konventionellen Radiatoren im Einsatz. Hier würde ich definitiv auf eine entsprechende Regelung setzen, weil Radiatoren deutlich schneller reagieren und einen weitaus höheren Temperaturhub haben. Wenn ich hier jetzt aber zu ausführlich werde, dann würde das wohl zu weit führen.

Aber da du bereits HomeMatic und den ioBroker im Einsatz hast, würde ich dir durchaus diese Lösung (bevorzugt mit einer CCU statt einem Access Point) empfehlen. Sie bietet einfach extrem viele Einstellmöglichkeiten (Regelung in Abähngigkeit von Zeit, Anwesenheit, Fenster- und Türzuständen, Außentemperatur, etc. pp.) und ist vor allen Dingen absolut unabhängig von einem bestimmten Smartphone-Anbieter. Ich würde mich hier z.B. niemals von Apple, Google, Aamazon und Co. abhängig machen, sondern die Regelung immer auf ein autarkes System auslagern.
 
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ottomane

Golden Noble
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Das Ganze sieht dann so aus.
Das ist OT, aber ich wundere mich gerade über die Position des schwarzen Teils. Ist das eine Pumpe? Dann hast du eine zweite Pumpe für den Heizkreis? Oder ist das ein Ventil/Mischer?
 

dtp

Roter Winterstettiner
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Ist das eine Pumpe? Dann hast du eine zweite Pumpe für den Heizkreis?

Ja, das ist eine Pumpe für die FBH. Im Keller ist noch mal eine zweite Pumpe für den gesamten Heizkreislauf. Ist evtl. etwas komisch, aber für diesen Hybridbetrieb aus FBH und konventionellen Radiatoren recht praktikabel.

Hinzu kommt übrigens noch, dass das Haus über eine Solarthermie mit einem entsprechenden Warmwasserspeicher verfügt.
 
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AndaleR

Moderator
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Vielen Dank für die zahlreichen und guten, verständlichen Antworten.

Also wird es wohl so sein: ich lass die bestehende FBH so, wie sie ist. Und arbeite weiter nur mit der Heizungssteuerung selbst, um die Zeiten etc. zu optimieren. Die Trägheit der FBH an sich hatte ich mir schon gedacht, dass genau das der Knackpunkt sein wird, ob das Projekt rentabel oder nicht ist.