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Seltsames IMAP-Problem

Austro-Diesel

Golden Delicious
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Hallo in die Runde, schon länger lese ich hier mit und der eine oder andere gute Tipp war auch schon für mich dabei. Bin relativ fit mit dem MacOS, User seit dem Mac Plus, habe einiges an technischem Verständnis, bin aber kein Programmierer oder echter Internet-Experte. Nun habe ich aber ein für mich und meinen Internet-Betreuer unlösbares Problem, wo ich gar nicht wüsste wie und wo ich nach Ratschlägen suchen sollte ...

Voraus: Verwendet wird ein älterer Mac mini i5 (16 GB, 256 GB SSD) mit der letzten MacOS 10.9-Version, alte Sachen, aber wegen Adobe Creative Suite CS6 so gut gewählt und absolut stabil. Verwendet wird an diesem Computer das vorinstallierte Mail-Programm von Apple. Das Gerät wird wegen Covid in Heimarbeit eingesetzt, alles funktioniert seit Monaten problemlos. Die Kollegin nutzt ein "Glasfaser-Internet" von Magenta (ehem. T-Mobile) in einem modernen Wohnhaus in Wien, der Computer ist per LAN-Kabel an den Router mit Modem angeschlossen. Ich glaube die Glasfaser geht nur ins Haus und wird dort für die einzelnen Wohnungen auf HFC umgesetzt, bin da aber nicht sicher. Der Zugang zum Unternehmensnetzwerk erfolgt über VPN mittels Tunnelblick.

Die "Gegenstelle" ist ein Linux-Rechner (Suse), der Firewall und auch Mailserver ist (dovecot für IMAP, erreichbar nur übers Intranet/VPN). Alle Mail-Accounts sind auf diesem Mail-Server gehostet. Der Internetzugang ist über ein LTE-Funkmodem (feste IPv4) realisiert, was seit Jahren sehr gut funktioniert.

Seit ein paar Tagen beklagt die Kollegin, dass sie bei einem von mehreren eingerichteten Mail-Accounts keine neuen Mails mehr erhält, alle anderen funktionieren. Per "Telefonseelsorge" habe ich mit ihr den betroffenen Account gelöscht, alle zugehörigen Ordner und Dateien in users/x/Library/Mail/v2 und users/x/Library/Containers/com.apple.mail/Data/Library/Mail Downloads entsorgt, und den Mail-Account neu eingerichtet. Es waren 60 GB auf der (nachgerüsteten) Boot-SSD frei. Das Fertigstellen der Einrichtung klappte aber nicht, der Einrichtungsassistent blockierte nach dem manuellen Eingeben der Zugangsdaten.

Auf die Bitte hin, den Computer ins Unternehmen zu bringen, steckten wir diesen schließlich lokal ans Unternehmens-LAN und -- schwupps! -- wird er IMAP-Accountinhalt ohne weiteres Zutun abgerufen und angezeigt. Nach einer halben Stunde sind die x-tausend Mails in ihren Ordnern wiederhergestellt, es sind noch immer 40 GB auf der System-SSD frei.

Zurück am Wohnort der Kollegin ist es wie zuvor: Der eine wichtige Mail-Account synchronisiert nicht, alle anderen funktionieren hingegen.

Testweise hat die Kollegin einen WLAN-Hotspot mit dem Mobiltelefon eingerichtet -- und alles funktioniert damit!

Ein zweiter mitgenommener Computer (selbe MacOS-10.9-Version, selbes Mailprogramm etc.) zeigt dieselben Probleme: alle Mail-Accounts außer dem hier besprochenen funktionieren.

Der Zugriff auf den "problematischen" E-Mail-Account funktioniert bei anderen Kollegen von anderen Standorten unauffällig.

Ich bin nun ziemlich ratlos:
  1. Es liegt nicht am Computer, nicht an der Installation, nicht an der Konfiguration, weil mit einem anderen derselbe Effekt eintritt.
  2. Es liegt nicht am Linux-Mailserver, andere können auf denselben Account zugreifen.
  3. Es liegt nicht am VPN des Clients, der Netzwerkzugriff funktioniert für SMB und die anderen Mail-Accounts.
  4. Bis vor wenigen Tagen funktionierte alles problemlos, es wurden weder beim Client noch beim Server irgendwelche Updates geladen.
  5. Es hängt offenbar mit dem speziellen "Glasfaser"-Zugangspunkt am Wohnort zusammen.

Das ist doch verrückt, oder?
Was durchs VPN getunnelt wird, das kann doch nicht unterschiedlich je nach Account-Name gehandhabt werden, oder? Geht oder geht eben nicht, dachte ich immer.

Hat irgendwer eine Erklärung dafür, einen Tipp, wo wir suchen sollten?
 
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Wuchtbrumme

Golden Noble
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Was durchs VPN getunnelt wird, das kann doch nicht unterschiedlich je nach Account-Name gehandhabt werden, oder? Geht oder geht eben nicht, dachte ich immer.

Hat irgendwer eine Erklärung dafür, einen Tipp, wo wir suchen sollten?
genau, deswegen würde ich noch einmal genau schauen, ob nicht doch ein Unterschied existiert. DNS-Name des Zielservers, Port, evtl. eine IP-Adresse. Dass Du erwähnst, der Einrichtungsassistent blockiert ist ein Zeichen, dass eine Verifikation/testweises Login mit den Daten/Namensauflösung/Erreichbarkeit fehlschlug.

Irgendeinen Unterschied muss es ja geben, viel Erfolg, den zu finden...
 

cryptosteve

Süssreinette (Aargauer Herrenapfel)
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Was sind denn "alle Mailaccounts außer diesem hier besprochenen"? Auch welche auf eurem via VPN erreichbaren Firmen-Dovecot? Oder komplett andere? Die Frage ist halt grundsätzlich erstmal, ob der Dovecot-IMAP durchs VPN via Glasfaser überhaupt erreichbar ist. Wenn er grundsätzlich erreichbar ist, muss die IP im Dovecot (oder anderweitig auf dem Linuxserver) blockiert sein.

Und findet hier noch irgendwas über VPN im Firmennetz statt außer eMail? (z.B. Webzugriff aufs Intranet?) Wenn ja, geht das reibungslos?

Wenn nicht, dann kann ja quasi nur was an der Glasfaser-Verbindung kaputt sein.
 

Austro-Diesel

Golden Delicious
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Danke für die Antworten. Es gibt nur einen Mail-Server, der über eine feste IPv4 angesprochen wird (10.5.0.x), also ist kein DNS im Spiel. Intranet funktioniert, File-Sharing über SMB funktioniert. Die Port-Einstellungen sind überall ident.

Auf dem Mail-Server werden verschiedene Accounts geführt, jeder Mitarbeiter hat seine persönliche Mail-Adresse und es gibt Accounts für ganze Mitarbeiterteams. Es gibt am Mac keine Mail-Accounts für anderen Mail-Server.

Alles läuft am selben Server, alles funktioniert außer bei dieser einen Kollegin mit diesem einen Account. Ihr persönlicher Account funktioniert einwandfrei.

Bei dovecot sind keine blockierten IPs eingetragen. Wäre eine IP geblockt, dann würden ja auch die anderen Accounts nicht funktionieren.
 

Wuchtbrumme

Golden Noble
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Hi, nochmal, einen Unterschied muss es geben. Und aus der Ferne ohne sich das selbst anzugucken wird es keine definitive Antwort geben.

Nochmal zurück auf meinen Punkt: Beim Einrichten überprüft der Assistent die Erreichbarkeit und ich glaube auch den SMTP-Server (dessen Default-Destination-Port die Telekom übrigens routerseitig gerne blockt). Also, die Scheuklappe abgenommen! :) mal einen frischen Blick und nicht nur auf dovecot geschaut. Nebenbei, wenn wir schon bei SMTP sind, bei postfix kann man ordentlich auch account- und ip-seitig blockieren, von TLS ganz zu schweigen.
 
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Scotch

Graue Herbstrenette
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Ich würd' bei dem Fehlerbild auch mal nach den Sicherheitseinstellungen gucken: Authentifizierung wirklich bei jedem Account gleich eingestellt? Wenn 10.5.0.x ohne (m)DNS, dann vmtl. auch selbstsignierte Zertifikate - ggf. für die nicht funktionierenden Accounts geblockt/als nicht vertrauenswürdig eingestuft/nicht installiert (-> Schlüsselbund; kann Auswirkungen auf TLS und die Anmeldung beim IMAP- oder SMTP-Server haben)?
 

Austro-Diesel

Golden Delicious
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Ja klar, die Authentifikation beim IMAP-Server klappt nicht für diesen einen Account. Die anderen funktionieren. Wäre die IP gesperrt dürften die ja auch nicht funktionieren.

TLS, Zertifikate etc. gibt es nicht, alles "Klartext" (old school).

Für mich klingt das, als ob für diesen Account die IP aus dem Bereich der Magenta gesperrt wäre. Über einen anderen Netzzugang (mobiler Hotspot) klappt's ja mit identen Einstellungen (Ports etc.).

EDIT:

Hab das jetzt aber doch hingekriegt. Der Router des Glasfaser-Modems teilt dem Mac die lokale IPv4 192.168.0.192 zu, das ist zumindest eine "binär betrachtet" auffällige Zahl. Hab spaßhalber mal manuell eine andere, mit Ping überprüfte freie IPv4 (192.168.0.67) einstellen lassen und -- et voilà, alles funktioniert wieder.

Jetzt wär's nur noch spannend, was da vor ein paar Tagen passiert ist. Entweder hat der Router die Adresszuteilung geändert und 192 ist tabu -- oder ???
 
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Wuchtbrumme

Golden Noble
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Jetzt wär's nur noch spannend, was da vor ein paar Tagen passiert ist. Entweder hat der Router die Adresszuteilung geändert und 192 ist tabu -- oder ???
keine Ahnung von außen, möglich ist das aber (im Paketfilter hängengeblieben, ein Bug in der Implementation, ein Subnetting-Fehler irgendwo im Routing, ...).

Schön, dass es wieder geht.