Ich arbeite seit Jahren generell mit Partitionen. Konkret bedeutet das: jeweils eine System-Partition und eine Dateien-Partition. Dabei verschiebe ich aber prinzipiell nicht den User-Ordner, trenne aber meine Dateien komplett vom System. Über die Finder-Favoriten-Leiste füge ich dann die Ordner der Dateien-Partitionen zu, so dass keine Nachteile entstehen.
Der Nutzen, den ich daraus ziehe: ich kann das System bei Problemen unkompliziert löschen, mittels eines Backups komplett überspielen, neu aufspielen usw., ohne dass ich jeweils Backups meiner Dateien aufwendig rumschaufeln muss. Diese ruhen vielmehr sicher auf der Dateien-Partition. Mittels eines Scriptes, das per Automator eingerichtet wurde, werden des weiteren System-Einstellungen und Daten jeweils in einen Backup-Ordner auf der Dateien-Partition kopiert. Diese Daten werden nach einer System-Wiederherstellung mit einem weiteren Script wieder in die entsprechenden Ordner im System zurückkopiert, so dass man nach der Einspielung etwaiger Updates sofort weiterarbeiten kann. Auch Spotlight muss nicht mehr werkeln, da die bestehende Daten-Partition unverändert bleibt (wie auch der dort liegenden Spotlight-Index) und nur die System-Partition aktualisiert wird, was in der Regel keine fünf Minuten nach der Wiederherstellung dauert. Das System wird im Übrigen durch Partitionen-Betrieb nicht langsamer.
Insbesondere bei System-Fehlern profitiert man davon, dass man obendrein in keiner Weise mehr auf zeitaufwendige Suche nach Fehlerbehebungen gehen muss. Vielmehr kopiert man im Fall der Fälle einfach kurz ein betriebsfähiges Backup zurück, das auf einer externen Festplatte gesichert ist. Das ganze dauert komplett keine 15 Minuten, fällt also immer ökonomischer als diverse Tests, Fehlersuchen, sonstige Wartungseingriffe usw. aus. Auch die potentielle Sorge, dass sich Schadsoftware oder sonstige Überbleibsel insbesondere im System eingenistet haben könnten, entfällt damit, weil das gesamte System ja überspielt wird.
Für mich stellt diese Maßnahme einen enormen Sicherheits- und Komfortgewinn dar. Ich hatte noch nie Probleme mit dieser Vorgehensweise, die mir erstmals von einem System-Admin empfohlen wurde.
Generell ist aber zur Vorsicht geraten. Man sollte wissen, was man tut. Besonders OSX macht es einem zwar diesbezüglich ungeheuer leicht (besonders angesichts des Umstandes, da die Sicherung/Wiederherstellung vollständig bootbarer Systeme außerordentlich einfach und sicher ist). Dennoch sollte man sich, bevor entsprechende Arbeitsweise eingegangen wird, mit den jeweiligen Arbeitsschritten wie auch möglichen Tücken auseinandergesetzt haben.
Eine der Tücken besteht beispielsweise in der Rechtevergabe für Datei-Zugriffe auf der 'Dateien-Partition'. Diese müssen sorgsam gesetzt sein, ansonsten man entweder sich selber den Zugriff versperrt oder anderen per se den Zugriff einräumt. Per Voreinstellung hat man generellen Zugriff auf die Daten. Wer hier Fehler macht, dem kann es aber auch passieren, dass er sich nach einer Wiederherstellung selber aussperrt.
Eine weitere Tücke besteht u.a. bzgl. Problemen mit Time-Machine. Persönlich nutze ich darum (aber auch, weil ich Time-Machine generell nicht nutze) ein anderes Backup-Programm, um meine Dateien-Partition und ausgewählte Daten des Systems extern zu sichern (arRsync).
Auch sollte man wissen, wo OS X Daten z.B. ablegt, die man sichern und wiederherstellen kann (z.B. iCal, Mail usw.). Inkl. aller Systemeinstellungen lassen die sich aber in ein Backup-System einpflegen, sichern und inkl. aller Einstellungen wiederherstellen. Das geht, wenn man es dann mal raus hat, extrem unkompliziert. Wenn man hier aber schludert, droht Datenverlust. Also Vorsicht.
Des weiteren muss beachtet werden: die System-Partition muss groß genug sein, um zusätzlich Auslagerungen wie auch Temporäre Daten aufnehmen zu können (oder Daten, die bspw. auf den Schreibtisch geparkt werden). Hier sollte man großzügig sein und mindestens die bestehende System-Größe (ohne Dateien, aber mit geläufigen Programmen, sind das in der Regel ca. 12 GB) mindestens mal drei nehmen.
Wer indessen System und Dateien nicht trennt, aber dennoch auf eine andere Partition sichern will (also komplett), wird dies ebenfalls tun können, allerdings ist der Zeitaufwand der jeweiligen Kopiervorgänge potentiell enorm (abhängig vom eigenen Daten-Bestand).
Wie bereits erwähnt, kann ich unter Berücksichtigung all der potentiellen Tücken bisher keine Probleme, sondern ausschließlich Praxis-Vorteile verzeichnen; zumindest mit der hier beschriebenen Methode. Für die meisten Anwender sollte aber auch der reguläre Betrieb mit OS X vollständig ausreichen, um dann z.B. auch unproblematisch Time-Machine usw. nutzen zu können. Ein komplett betriebsfähiges Backup in der Hinterhand zu haben, ist ansonsten nie falsch. Potentielle Experimente sollten für gewöhnlich aber nicht nötig sein.