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Papyrus+Bibdesk ?

Julia-DD

Welscher Taubenapfel
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Hallo an euch,

ich beginne demnächst tatsächlich mit dem Schreiben meiner Diplomarbeit (Soziologie). Als Programme dafür habe ich in die engere Wahl gezogen:

1) LaTeX: Der Output gefällt mir sehr und die Strukturierung der Dokumente. Nur finde ich die Einarbeitungszeit und den Aufwand ziemlich hoch (ich gebe mir aber Mühe ;)).
2) Mellel: Das wird ja immer für wissenschaftliche Arbeiten empfohlen. Kann das aber auch Abbildungsverzeichnisse? Tabellenverzeichnisse? Und kann ich irgendwie meine Bibdesk Daten (und die sind verdammt umfangreich) da hineinbekommen?
3) Papyrus: Davon habe ich die Version 12.5 als Papyrus Works. War auf einer Heft CD. Ich war aber bisher außerstande herauszufinden, ob das Programm Tabellen-/Abb.verzeichnisse kann und eben die Zusammenarbeit mit BibDesk (wollte das herausfinden, bevor ich es mir installiere, bitte nicht schlagen).

Hat hier jemand Erfahrungen mit diesen Kombinationen? Und bitte, bitte: Keine Diskussionen darüber, dass LaTeX das alles besser, schneller und perfekter kann. Ich nehme es, wenn ich es schaffe, mich entsprechend einzuarbeiten, aber wenn nicht, muss ich auf etwas anderes ausweichen. Also BITTE beim Thema bleiben. :)

Danke,
Julia
 
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Baumkänguruh

Oberdiecks Taubenapfel
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1) LaTeX: Nur finde ich die Einarbeitungszeit und den Aufwand ziemlich hoch.

Was definierst du denn als lange Einarbeitungszeit? Ich habe mich zuerst auch nicht an Latex herangetraut, aber gemessen an dem -wie ich finde- geringen Zeitaufwand und den erhaltenen Ergebnissen habe ich es nicht bereut. Und mit deiner Referenzliste dürftest du bei Latex wohl die geringsten Probleme haben, wie es bei den anderen beiden programmen aussieht kann ich dir nicht sagen. Die Einarbeitung dauert bei Latex vielleicht am Anfang etwas länger, dafür hast du später bzw. am Ende deiner Arbeit keine Probleme mehr, sprich Literatur-, Inhalts, Abbildungsverzeichnis, etc. sowie Formatierungen müssen nicht noch extra bearbeitet werden.
 

Julia-DD

Welscher Taubenapfel
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@terrorgiraffe: Lange ist mehr als 2 Tage reine Einarbeitungszeit.

Ich habe diese Zeit schlicht und ergreifend im Moment nicht und weiß nicht, ob ich mich dann, wenn ich alle meine Informationen zusammen getragen habe, für 1-2 Wochen komplett aus dem Thema rausreißen und LaTeX lernen soll. Ich will mich einfach hinsetzen und schreiben und mir wenig Gedanken drum herum machen.

Natürlich kann LaTeX Text schön setzen und wenn man einfach am Anfang alles hübsch definiert, dann muss man sich darum keinen Plan mehr machen. Aber das setzt natürlich voraus, dass man erst mal geschnallt hat, was man da definiert, welche Variablen es gibt etc.

Außerdem habe ich LaTeX ja nicht ausgeschlossen, ich wollte nur wissen, ob jemand Erfahrungen mit den anderen Programmen im Zusammenspiel mit BibDesk oder etwas ähnlichem hat und darüber berichten kann :)

Julia
 

Maksi

Gast
(...) ich beginne demnächst tatsächlich mit dem Schreiben meiner Diplomarbeit (Soziologie). Als Programme dafür habe ich in die engere Wahl gezogen:

1) LaTeX: Der Output gefällt mir sehr und die Strukturierung der Dokumente. Nur finde ich die Einarbeitungszeit und den Aufwand ziemlich hoch (ich gebe mir aber Mühe ;)).

(...)

Hat hier jemand Erfahrungen mit diesen Kombinationen? Und bitte, bitte: Keine Diskussionen darüber, dass LaTeX das alles besser, schneller und perfekter kann. Ich nehme es, wenn ich es schaffe, mich entsprechend einzuarbeiten, aber wenn nicht, muss ich auf etwas anderes ausweichen. Also BITTE beim Thema bleiben. :)

Danke,
Julia

Ich empfehle Dir, einen Blick auf LyX zu werfen. Wenn Du Dich nicht in LaTeX einarbeiten möchtest, mit dem Standard-Output von, sagen wir Book (Koma-Script) oder Memoir aber zufrieden bist (und Dein Betreuer ebenfalls), dann ist es fast ideal. Einarbeiten muss man sich praktisch nicht (kannst mal das Tutorial durchlesen, in zwei Stunden hast Du das Wichtigste gelesen und geübt, dass Du für eine Diplomarbeit wissen musst - so lange Du eben nicht dann im Detail Kleinigkeiten verändern möchtest/musst. Dafür musst Du dann eben doch sehr tief in LaTeX einsteigen...).

Bei Fragen: hier stellen, es sind so viele nette Menschen hier :)

P.S. »Echte TeXer« würdigen LyX nicht eines Blickes und würden an dieser Stelle erzählen, wie unsauber es arbeitet, wie viele Fehler etc., sie hätten es ja damals vor vielen Jahren im Betastadium mal getestet. Ich bastel gerade eine Vorlage für meine Diplomarbeit damit und weiß aus Erfahrung, dass diese »echten Profis« und »harten Quellcodefreaks« am Endergebnis keinen Unterschied feststellen können. Und darüber zu urteilen, ob LyX stabil läuft können sie nun wirklich nicht - sie verwenden es ja nicht ;)
Nur so als Vorwarnung, aber ich baue da einfach mal auf Deine soziologische Erkenntnisfähigkeit ;)
 

Maksi

Gast
P.P.S. Ansonsten gibt es da noch Pages, für welches es bei iworkcommunity.com ein Skript gibt, um BibTeX einzusetzen. Aber da kann Dir passieren, dass das Dokument sehr träge wird und oben angesprochene Verzeichnisse müsstest Du manuell setzen und vieles mehr, wäre also ebenfalls aufwändig. Ich schreibe nur mehr höchstens Seminararbeiten damit.
 

Julia-DD

Welscher Taubenapfel
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Hi Maksi,
danke für den Hinweis auf Lyx, werde ich mir mal anschauen. Und Fragen kann und werde ich ausführlich, wenn ich nicht weiter komme :) Ich möchte halt nur nicht so eine elend lange LaTeX Für-Und-Wieder Diskussion, weil es davon schon genügend gibt und es mir nicht weiter hilft :)

Pages habe ich schon ganz am Anfang ausgeschlossen, weil es keine Tabellen- und Abbildungsbeschriftungen und -verzeichnisse unterstützt. Man kann zwar einen Stil definieren für diese Beschriftungen und dann daraus ein Verzeichnis erstellen lassen, aber leider kann man nicht mehrere Verzeichnisse erstellen. Damit fällt Pages also komplett flach. Schade, denn zumindest für kleine Texte ist es ganz gut.

Falls hier jemand mit ähnlichen Gedanken wie meinen mitliest: Ich arbeite mich gerade durch den Beginners Guide von Mellel. Ich werde dann mal von meinen Eindrücken berichten, wenn ich durch bin.

Julia
 

Maksi

Gast
Mellel sieht ja wirklich sehr interessant aus. Berichte später mal über Deine Erfahrungen und Eindrücke, würde mich auch interessieren.
 

Julia-DD

Welscher Taubenapfel
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Zwischenfazit, damit ihr nicht denkt, ich hätte den Thread vergessen ;)

Ich habe mir gestern die Lizenz für Mellel+Bookends gekauft; für Studenten gibt es einen Bundlepreis, komplett etwa 83 Euro. Mellel also für die Textverarbeitung und Bookends für die Literaturverwaltung.

Der Import von BibDesk ins Bookends war nicht ganz so trivial. Vielleicht habe ich mich auch nur dämlich angestellt.
Wenn ich im BibTex Format exportiert und dann in BE importiert habe, waren die ganzen Umlaute im LaTeX Code geschrieben, egal was ich bei BE eingestellt habe. Da ich keine Lust hatte, bei über 70 Einträgen alles nachzukorrigieren, habe ich es also anders versucht. Nebenbei: Bei dem Import in BE aus dem BibTex Format hat BE nur 50 Einträge übernommen. Da ich mehr habe, wollte ich die natürlich auch nicht noch einmal einpflegen.
2. Weg: Export aus BibDesk in ein Endnote-konformes XML Dokument. Wenn man das in BE importiert, bekommt man so eine komische Fehlermeldung (zumindest bei mir war es so), und zwar für jeden Eintrag. Habe also meine Datenbank immer Stückchenweise importiert und voila - alle Einträge aus BibDesk in Bookends.

Jetzt muss ich nur noch die Dokumente wieder verlinken und an einigen Stellen nachbessern. BE erkennt einige Formatierungen von BibDesk nicht (wenn es sich zum Beispiel um ein elektronisches Dokument handeln, das nie in einem Buch oder so veröffentlich wurde). Das wurde dann fälschlicherweise als Zeitschriftenartikel behandelt, da muss man also per Hand ran.

Ansonsten aber einwandfrei. Gerade, dass man verschiedene Zitationsstile auswählen kann und dann gleich sieht, wie das Endergebnis aussieht, ist toll. Ich glaube, es sind bereits 150 Stile hinterlegt und man kann neue definieren.

Zu Mellel: Trotz intensivem Studiums des Userguides ist es gar nicht so einfach, hinter die Formatierungslogik zu kommen (@ terrorgiraffe: Nein, ich habe die 2 Tage noch nicht überschritten ;) ). Im Moment kämpfe ich noch mit den Auto-Titles. Das sind so etwas wie dynamische Überschriften/Beschriftungen. Aus denen wird dann auch das Inhaltsverzeichnis (TOC) gemacht und ich bekomme sie noch nicht so formatiert, wie ich möchte.

Davon lasse ich mich aber nicht entmutigen und es gibt sehr hilfsbereite User, die man über eine Mailingliste (english) um Hilfe bitten kann. Habe auch schon sehr flott Hilfe zu einem anderen Thema erhalten.

Für die, die sich das auch gefragt haben: Man kann mit Mellel verschiedene Verzeichnisse (Inhalt, Tabellen, Abbildungen,...) erstellen, es geht im Moment aber nur über einen - relativ simplen - Workaround.

Okay, so viel an dieser Stelle. Ich werde euch wissen lassen, wie ich mit den Formatierungen klar gekommen bin ... hoffentlich interessiert es auch jemanden ;)

Julia
 

Julia-DD

Welscher Taubenapfel
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Hier nun mein Fazit zu Mellel und Bookends:
Die kurze Variante: Ich bin froh, das Geld investiert zu haben und alle umfangreicheren Schreibarbeiten fallen ab sofort Mellel zu.

Die ausschweifende Variante:
Bookends hat so viele Einstellungen und Möglichkeiten, dass man jedes Mal etwas Neues entdeckt. Positiv ist, dass man aber trotzdem gleich loslegen kann, ohne sich um den ganzen Funktionsumfang zu kümmern. Wer also erst einmal seine Literatur geordnet haben will und sich später um die Zitations- bzw. Ausgabestile Gedanken machen will, ist hier gut aufgehoben
Positiv ist ebenfalls, dass man in BE Dokumente an die Einträge hängen kann und BE diese Einträge auch eigenständig verwaltet. Cool! Also muss ich mir um meine ganzen Zeitschriftenartikel und vor allem Internetressourcen keine Gedanken mehr machen; BE macht alles für mich.

Zu Mellel: Funktionen geil, Beschreibung eher nicht ;)
Mellel hat einen etwas eigenartigen Stil, mit Styles und ähnlichem umzugehen. Als langjähriger Word-User ist es da gar nicht so einfach, dahinter zu steigen. Dazu kommt, dass der Beginners Guide zwar toll in Mellel einführt, an einigen Stellen aber einfach nicht ausführlich genug ist und auch die zusätzlichen Tutorials auf der Seite der Redlers nicht weiter helfen. Insgesamt habe ich nun tatsächlich etwa 3 Tage nur damit zugebracht, mich durch Stile, automatische Nummerierung/Überschriften/Outline und Inhaltsverzeichnisse zu kämpfen.
Die Bedienung ist - wenn man nicht genau weiß, worauf man nun drücken soll - im ersten Moment nicht intuitiv und ich habe mehrfach gefrustet Pause gemacht, weil ich nicht weiter wusste.
Trotzdem, inwzwischen habe ich verstanden, wie man Formate für Inhaltsverzeichnisse anlegt und wie man automatische Überschriften so aussehen läßt, wie ich es mir vorstelle. Wenn man also einmal die Systematik verstanden hat, ist das Arbeiten damit eine wahre Freude.

Den ersten Härtetest werde ich Mellel über Ostern unterziehen, da ich eine Kurzanleitung zu Joomla/Mambo für einen Kunden schreiben muss. Das werde ich also mit Mellel machen.

Fazit
Pros
- super schnell
- stabil
- Stile
- Outline
- Auto-Titles
- schönes Druckbild Dank Ligaturen, OpenType Schriftarten werden unterstützt
- Integration mit Bookends und Sente
- Fußnoten, Endnoten, Witwen und Waisen
- ...

Cons
- irreführende Oberfläche für Anfänger

Im Großen und Ganzen bin ich aber sehr zufrieden und kann die Software mit sehr gutem Gewissen weiter empfehlen. Und letztendlich ist es doch so, dass man sich mit jedem neuen App auseinander setzen muss; und diese investierte Zeit steigt mit der Komplexität der SW. Drei Tage Einarbeitung, jetzt steht meine Stilvorlage für die Diplomarbeit. Finde ich toll :)

Julia