• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Der Oktober ist da - Zeit, sich den rauer werdenden Wind um die Ohren pfeifen zu lassen und sich von der Wildheit der Elemente inspirieren zu lassen. Lasst uns an Euren Erlebnissen teilhaben! Zum Wettbewerb --> Klick

OpenOffice vs. LibreOffice

Retrax

Altgelds Küchenapfel
Registriert
04.01.04
Beiträge
4.042
Nach den Meldungen heute, hat sich die OpenOffice Community aus der Zusammenarbeit mit Oracle zurückgezogen und einen eigenen Fork namens "LibreOffice" gegründet.

Da diesem Fork von Größen der Branche wie Novell, Google, Red Hat und Cannonical / Ubuntu bereits Unterstützung zugesagt wurde, ist wohl davon auszugehen, dass diese Abspaltung gute Überlebenschancen hat, auch wenn möglicherweise der Hauptsponsor (Oracle) an einer weiteren Zusammenarbeit nicht interessiert ist.

Meine Frage ist nun die, ob man zukünftig weiterhin Oracle's OpenOffice oder eher das rein communitybasierte LibreOffice als bisheriger OpenOffice Nutzer verwenden sollte.

Ich möchte das eigentlich davon abhängig machen, in welcher Version sich Neuerungen zuerst finden, also welche dieser Baustellen wird zukünftig die Hauptleistung der Programmierarbeit erledigen und welche Version wird dann eher diese Ergebnisse in ihren Fork integrieren (so wie jetzt beispielsweise die auf OpenOffice aufbauenden Projekte wie oo-Goo, Lotus Symphony oder auch NeoOffice welche ja immer etwas zeitversetzt zur aktuellen OpenOffice Version veröffentlicht werden)?

Vielleicht hat es hier ja den einen oder anderen OSS-Experten, welcher diesen derzeitigen Zustand etwas erhellen kann...
 

ImperatoR

Roter Astrachan
Registriert
02.12.06
Beiträge
6.261
Das wird sich wohl erst zeigen, welches "besser" ist.
 

Paul_

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
Registriert
30.04.09
Beiträge
855
Die Frage ist es, wem sich die Open Source Developer anschließen. Ich denke es wird nciht Oracle sein, folglich sollte man sich auf Libre konzentrieren. Aber man wird sehen, welches sich bewährt.

IBM hätte Sun kaufen sollen, dann hätten wir das Problem nicht. (IBM hat im Laufe der Jahre über eine Milliarde Euro in die Entwicklung von Open Source Software investiert, das meiste in Ubuntu.)
 

NoaH11027

Weisser Rosenapfel
Registriert
14.03.06
Beiträge
777
OpenOffice, da bin ich mir ganz sicher!!! o_O:eek:

So sicher bin ich mir da leider nicht, da die Jungs von Sun die bisher das Projekt unterstützt haben, in letzter Zeit nichts mehr beigetragen haben. Dazu kommt das Oracle, trotz mehrerer Ultimati, keine Stellung zum Projekt bezogen hat. Im Moment sieht es also so aaus als ob Oracles Interesse nicht so wahnsinnig überschwänglich ist. Ich meine genau das Verhalten hat ja zur Abspaltung geführt…

Ich hoffe das sich das wieder einrenkt, den das was von Sun kam, war schon ein großer Beitrag.

Warten wir es ab…

n
 

Varg

Grahams Jubiläumsapfel
Registriert
27.11.08
Beiträge
104
Ich sehe das wie Paul.
Der Vorteil von Open-Source liegt doch in der großen Community die zum Erfolg beiträgt.
Ich kann mir nicht vorstellen, das sich die Open-Source-Entwicklerszene hinter Oracle stellt, wenn als Alternative eine unabhängige Organisation vorhanden ist, die ihre Ressourcen von verschiedensten Branchengrößen bezieht (Novell, Google, Red Hat).

Dazu noch ein etwas älterer Artikel: Oracle vs. OpenSource
 

Retrax

Altgelds Küchenapfel
Registriert
04.01.04
Beiträge
4.042
So optimistisch klingt das mit der autonomen Weiterentwicklung wohl alles nicht:

Fragliche Entwicklung ohne Oracle:

Inwieweit die erfolgreiche Weiterentwicklung der Büro-Suite unter dem Dach der neu gegründeten Foundation ohne die Mitwirkung von Oracle möglich ist, ist allerdings fraglich. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Geschichte des OpenOffice-Projekts und der Aufbau der Community. Trotz der Freigabe des StarOffice-Quelltextes und der Gründung des OpenOffice-Projekts fand die Hauptentwicklung immer bei Sun statt. Code-Beiträge aus der Community wurden häufig abgelehnt und fanden sich später nur im Projekt Go-oo. Das machte die Mitarbeit an OpenOffice für freie Entwickler eher unattraktiv. Wer investiert schon Monate, um sich in den relevanten Code reinzufuchsen und ein neues Feature zu implementieren, um dann eine Absage zu kassieren?

Community hatte bisher schon eher minimalen Anteil an der OO-Entwicklung:

Während Mitglieder der Community bei klassischen Open-Source-Projekten am gesamten Entwicklungsprozess, vom Coden, Übersetzen, Dokumentation schreiben bis zur Vermarktung mitwirken, hatte die OpenOffice-Community nur einen minimalen Anteil an der Entwicklung. Diese fand -- wie schon zu den Zeiten, als StarOffice noch StarDivision gehörte -- bei dem alteingesessenen Hamburger Entwicklerteam statt, das seit zwei Jahrzehnten den Code betreut. Novell-Entwickler Michael Meeks stellte 2008 in seinem Blog fest, dass das Engagement von Sun für OpenOffice zurückginge, dieser Rückgang aber nicht durch Beiträge außerhalb von Sun aufgefangen werde. Er forderte schon damals, für eine sichere Zukunft müsse sich das Projekt von Sun lösen und den Entwicklern mehr Macht eingeräumen.

Big Business Supporter haben eher Cloud-Interessen:

Die Gründer der neuen Foundation sind optimistisch, das Büropaket auch ohne eine Beteiligung Oracles weiterentwickeln zu können. Einige Firmen, darunter Google, Novell und Red Hat hätten bereits zugesagt, Mitarbeiter dafür abzustellen. Aber reicht das aus? Allzu stark dürfte das Interesse der drei Firmen an einem freien OpenOffice nicht sein. Google will am liebsten alle lokalen Anwendungen ins Web verlagern und hat mit "Google Text und Tabellen" bereits ein Online-Office-Paket am Start. Die beiden Linux-Distributoren konzentrieren sich hauptsächlich auf den Server-Bereich und verfolgen keine konsequente Desktop-Strategie. Eine freie Büro-Suite ist für sie nur für ihre Enterprise-Desktop-Produkte von Belang, die jedoch nicht das Kerngeschäft ausmachen.

OO war und ist ein schlecht dokumentiertes Code Monster:

Doch selbst wenn sich die drei Firmen ausreichend Entwickler für LibreOffice abstellen würden, ist das noch kein Garant für schnellen Erfolg: Der Code des Projekts umfasst mehrere Millionen Zeilen und gilt als schlecht dokumentiert. Sich dort einzuarbeiten, wird auch erfahrenen Entwicklern nicht von heute auf morgen gelingen. Um Erfolg zu haben, muss die Foundation viel Geduld mitbringen, um diese Durststrecke zu überwinden, und die Zeit nutzen, um weitere freie Entwickler ins Boot zu holen.

o_O
 

ImperatoR

Roter Astrachan
Registriert
02.12.06
Beiträge
6.261
Ja, das wird noch eine schwere Zeit für OpenOffice. Aber das Projekt hat schon eine recht starke Community, ich denke sterben wird es nicht so schnell. Die Dokumentation sollte auf jeden Fall nachgeholt und verbessert werden — man wird sehen.
 

Retrax

Altgelds Küchenapfel
Registriert
04.01.04
Beiträge
4.042
Möchte sich Oracle mit OpenOffice etwa vom ODF Format verabschieden, bzw. dieses proprietär entwickeln?

Auf dem ODF-Plugfest gab es nun laut Heise folgende Aussage:

ODF, so der Softwarekonzern, sei eine kritische Komponente, um OpenOffice mit einem modernen, offenen Dokumentenformat zu versehen und Interoperabilität und Auswahl auf dem Desktop zu gewährleisten.

Zumindest scheinen sich in diesem essentiellen Kernbereich unterschiedliche Interressen zwischen Oracle einerseits und der Open Document Foundation andererseits zu offenbaren.
 

Seras

Aargauer Weinapfel
Registriert
30.10.08
Beiträge
752
Naja ich hoffe Oracle besinnt sich mehr auf die Community. Finde es auch Schade das OpenSolaris nicht mehr so ist wie damals. Hab ich immer gern benutzt. Nun muss die Community zeigen was sie aus den Forks von OpenOffice und OpenSolaris macht. Dies könnte Oracle vielleicht dazu bringen sich wieder mehr Gedanken darüber zu machen.


Sent from my iPhone using Tapatalk
 

Retrax

Altgelds Küchenapfel
Registriert
04.01.04
Beiträge
4.042
@Seras

darf Oracle eigentlich dann alle Erungenschaften der Libre-Community in OpenOffice einpflegen oder wird es da Restriktionen geben? Andererseits kann Oracle ja jetzt sehr wohl bestimmte kommende eigene OO-Entwicklungen unter eine eigene Lizenz stellen wie bspw. Erweiterungen des ODF-Formates - welches ja dann aber kein ISO-Standard mehr wäre - dazu müssten sie das Format weiterhin offen legen, oder?