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Geschrieben von: Michael Reimann
Die Zukunft von Google steht unter regulatorischem Druck: Nach einem Gerichtsurteil wegen Monopolmissbrauchs im Online-Suchmarkt könnte das Unternehmen gezwungen sein, zentrale Dienste wie den Chrome-Browser zu verkaufen. In diesem Kontext hat OpenAI erstmals öffentliches Interesse an einer möglichen Übernahme geäußert.
Nick Turley, Leiter von ChatGPT bei OpenAI, erklärte bei einer Anhörung zum Google-Monopolverfahren, dass sein Unternehmen grundsätzlich an einem Erwerb von Chrome interessiert sei. Wörtlich sagte Turley: „Ja, wir wären interessiert – wie auch viele andere Parteien.“ Diese Aussage verdeutlicht das strategische Potenzial, das OpenAI in einer tieferen Integration von Künstlicher Intelligenz in den Browsermarkt sieht.
Bereits heute kann ChatGPT über ein Browser-Plugin in Chrome verwendet werden. Eine vollständige Kontrolle über den Browser würde es OpenAI ermöglichen, ein „AI-first“-Erlebnis zu etablieren. Chrome könnte damit zu einer Plattform für KI-gesteuerte Anwendungen und Benutzerführung ausgebaut werden – weit über klassische Webnutzung hinaus.
Das Interesse an Chrome kommt nicht überraschend. Der US-Justizminister hatte bereits im März signalisiert, dass Google möglicherweise Teile seines Geschäftsfelds veräußern müsse – darunter insbesondere den weit verbreiteten Browser Chrome. Neben dem Suchmonopol steht auch Googles Rolle im Online-Werbemarkt unter juristischer Beobachtung. Ein weiteres Gericht stellte Anfang April fest, dass Google dort wettbewerbswidrig agiert habe.
Falls Google Chrome tatsächlich verkaufen muss, stellt sich die Frage nach den Folgen für die Marktstruktur. Ein Erwerb durch ein weiteres Big-Tech-Unternehmen wie OpenAI könnte neue Konzentrationstendenzen auslösen. Die US-Wettbewerbsbehörde wird daher genau prüfen, ob dadurch ein neues Abhängigkeitsverhältnis entstehen würde.
Ein Browser unter Kontrolle von OpenAI könnte eine neue Ära der KI-basierten Internetnutzung einleiten. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie offen und standardkonform ein solcher Browser bleiben würde. Chrome hat aktuell einen Marktanteil von rund 65 Prozent und ist ein zentrales Instrument für den Zugang zum Internet.
Ein Wechsel der Eigentümerschaft könnte tiefgreifende Auswirkungen auf Webstandards, Datenschutzmechanismen und das Wettbewerbsumfeld im Browsermarkt haben. Es bleibt offen, ob ein Chrome-Browser unter der Führung von OpenAI regulatorisch durchsetzbar ist – oder ob ein neuer Konzentrationsprozess verhindert werden soll.
Via: Engadget
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Die Zukunft von Google steht unter regulatorischem Druck: Nach einem Gerichtsurteil wegen Monopolmissbrauchs im Online-Suchmarkt könnte das Unternehmen gezwungen sein, zentrale Dienste wie den Chrome-Browser zu verkaufen. In diesem Kontext hat OpenAI erstmals öffentliches Interesse an einer möglichen Übernahme geäußert.
Chrome als strategisches Ziel für OpenAI
Nick Turley, Leiter von ChatGPT bei OpenAI, erklärte bei einer Anhörung zum Google-Monopolverfahren, dass sein Unternehmen grundsätzlich an einem Erwerb von Chrome interessiert sei. Wörtlich sagte Turley: „Ja, wir wären interessiert – wie auch viele andere Parteien.“ Diese Aussage verdeutlicht das strategische Potenzial, das OpenAI in einer tieferen Integration von Künstlicher Intelligenz in den Browsermarkt sieht.
Bereits heute kann ChatGPT über ein Browser-Plugin in Chrome verwendet werden. Eine vollständige Kontrolle über den Browser würde es OpenAI ermöglichen, ein „AI-first“-Erlebnis zu etablieren. Chrome könnte damit zu einer Plattform für KI-gesteuerte Anwendungen und Benutzerführung ausgebaut werden – weit über klassische Webnutzung hinaus.
Google unter Druck: Möglicher Verlust weiterer Geschäftsbereiche
Das Interesse an Chrome kommt nicht überraschend. Der US-Justizminister hatte bereits im März signalisiert, dass Google möglicherweise Teile seines Geschäftsfelds veräußern müsse – darunter insbesondere den weit verbreiteten Browser Chrome. Neben dem Suchmonopol steht auch Googles Rolle im Online-Werbemarkt unter juristischer Beobachtung. Ein weiteres Gericht stellte Anfang April fest, dass Google dort wettbewerbswidrig agiert habe.
Falls Google Chrome tatsächlich verkaufen muss, stellt sich die Frage nach den Folgen für die Marktstruktur. Ein Erwerb durch ein weiteres Big-Tech-Unternehmen wie OpenAI könnte neue Konzentrationstendenzen auslösen. Die US-Wettbewerbsbehörde wird daher genau prüfen, ob dadurch ein neues Abhängigkeitsverhältnis entstehen würde.
Konsequenzen für den Markt und Nutzer:innen
Ein Browser unter Kontrolle von OpenAI könnte eine neue Ära der KI-basierten Internetnutzung einleiten. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie offen und standardkonform ein solcher Browser bleiben würde. Chrome hat aktuell einen Marktanteil von rund 65 Prozent und ist ein zentrales Instrument für den Zugang zum Internet.
Ein Wechsel der Eigentümerschaft könnte tiefgreifende Auswirkungen auf Webstandards, Datenschutzmechanismen und das Wettbewerbsumfeld im Browsermarkt haben. Es bleibt offen, ob ein Chrome-Browser unter der Führung von OpenAI regulatorisch durchsetzbar ist – oder ob ein neuer Konzentrationsprozess verhindert werden soll.
Via: Engadget
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