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Ich würde gern Wissen, wie ihr über Narben denkt. Findet ihr diese eher "nervend" und unansehnlich, oder seht ihr es so, das es Zeichen eures Leben sind?
Ich selbst habe schon recht viele Narben, da ich in der Vergangenheit als Kind oft Verletzungen hatte. War damals eben nicht zu halten und dem entsprechend gab es den einen oder anderen Kratzer, welche man eben deutlich heute sieht. Mich persönlich stört es nicht, eher im Gegenteil. Narben haben was. Ich würde gern dazu was erzählen, und vielleicht folgen mir welche und erzählen über ihre Narben.
Meine größte sichtbare Narben ist direkt auf meiner Stirn, dies war meine 1. Platzwunde. Übeltäter war eine ca. 20 cm lange Schraube. Das muss im Jahr 1986 gewesen sein, als wir aus Hessen nach Rheinland Pfalz gezogen sind, da mein Vater das Haus seines Vaters geerbt hatte. Alles neu und unbekannt, und als Kind ist man eben neugierig. An einen Satz erinnere ich mich heute noch, was mein Vater zu mir und meinem Bruder sagte: "Ihr dürft im Garten spielen, aber geht nicht auf den Aufzug!". (Mein Opa war Taubenzüchter und hatte einen Taubenschlag oben im Dach, und für das Futter der Tiere hatte er einen Aufzug auf der Rückseite des Hauses). Mein Bruder und ich spielten also im Garten. Dann kam mein Bruder auf die Idee, Fangen zu spielen, worauf ich aber keine Lust hatte und sagt, das ich das nicht will. Aber mein Bruder ist ein Dickkopf und nervte mich. Daraufhin ergriff ich die Flucht (warum auch immer Richtung Aufzug!) stieg also auf den Aufzug, und ich muss mit dem Schuh hängen geblieben sein und fiel gerade auf die Schraube. Ab da habe ich keine Erinnerung mehr, nur das ich wenig später an der Hausecke stand, mein Bruder wild am Brüllen war und mein Vater total überrascht ansah. Dann wieder keine Erinnerung. Erneutes aufwachen im Auto. Ich lag auf dem Schoß meiner Mutter welche mir ein Handtuch oder Waschlappen auf den Kopf presste. Scheinbar muss sehr viel Blut gelaufen sein. Meine Eltern gingen wohl von einem Loch im Schädel aus, aber das konnte bis jetzt ja keiner Wissen.
Als wir den Arzt erreichten, wartete dieser schon vor der Praxis, mein Opa kannte den Doc schon Jahre lang. Daher hatten wir seine Nummer auch direkt und konnte anrufen. Jedenfalls war dies auch mein erstes mal in Sachen Röntgen. Gott sei dank war es nur eine tiefe Platzwunde. Dennoch hatte ich starke Kopfschmerzen und sollte daheim erstmal nur liegen. Dies war wohl mit Abstand mein gefährlichster Unfall, aber es folgten noch weitere.
Auch wieder im Haus von Opa, hatte ein Sturm unseren Zaun zunichte gemacht, daher hing ein Stück des Zaunes locker am Fundament. Also eine Art Katapult könnte man sagen. Auch hier war wieder mein Bruder am Werk und hielt es für Lustig, mich davor zu spannen und zurück fliegen zu lassen. Dummerweise war da ein Baum mit langen Dornen. Ich folg genau da rein, stieß mir den Kopf. Außer das er mir bisschen wehtat war sonst nichts. Abends wurde mir schlecht und ich fühlt mich nicht wohl. Meiner Mutter haben wir, warum auch immer, nichts gesagt. Am folgenden Tag hatte ich Sport. Zunehmend ging es mir schlechter und als ich nach Hause kam, sagte mir meine Mutter später, war der Kopf angeschwollen und verzogen? Keine Ahnung wie das gehen soll, jedenfalls ab zum Arzt. Diaganose: Schweres Schädel-Hirn-Trauma + Dorn in der Schädeldecke. Dieser würde aber später rauswachsen meinte der Doc. Also 6-8 Wochen still im Bett liegen. Für ein Kind nicht einfach. Aber notwenig, weil sonst wäre ich ins Krankenhaus gekommen und wäre an einem Bett angebunden worden. Jedenfalls hatte mir das der Arzt so gesagt.
Weitere Zeit später, also einige Jahre, waren wir zu Besuch bei bekannten. Wir haben dort im Hof gefeiert. Für uns Kinder hatten wir decken für den Boden und jedemenge Spielzeug, sodass keine Langeweile aufkam. Naja, jedenfalls bis dann, als mein Bruder mal wieder (klingt heftig, aber ich glaube er wollte mich los werden *g*) auf die super Idee kam, mir die Decke unter den Füßen wegzuziehen. Somit fiel ich auf das Kinn, was sehr weh tat und mal wieder massig Blut floss. Aber geweint habe ich fast nie als Kind. Ich bin dann nur schnell zu meiner Mutter und habe ihr gezeigt, das ich blute. Habe aber nicht gesagt, wie es passiert ist. Als dann mein Bruder lachend zu meiner Mutter lief und erzählte, was er tat, fing er sich erstmal eine Schelle ein. Mit großen Augen sah er meine Mutter an. Sie meinte nur, kein Ton! (Man muss dazu sagen, das meine Mutter recht rustikal war). Praktischerweise hatte ein Frauenarzt Bereitschaft und seine Praxis war nur wenige Meter entfernt. Wieder eine Platzwunde.
(das war noch nicht alles, aber ich will jetzt nicht alles schreiben)
Also, man sieht, es kann viel passieren. Dennoch schäme ich mich für die Narben nicht.
Wie seht ihr das?
Ich selbst habe schon recht viele Narben, da ich in der Vergangenheit als Kind oft Verletzungen hatte. War damals eben nicht zu halten und dem entsprechend gab es den einen oder anderen Kratzer, welche man eben deutlich heute sieht. Mich persönlich stört es nicht, eher im Gegenteil. Narben haben was. Ich würde gern dazu was erzählen, und vielleicht folgen mir welche und erzählen über ihre Narben.
Meine größte sichtbare Narben ist direkt auf meiner Stirn, dies war meine 1. Platzwunde. Übeltäter war eine ca. 20 cm lange Schraube. Das muss im Jahr 1986 gewesen sein, als wir aus Hessen nach Rheinland Pfalz gezogen sind, da mein Vater das Haus seines Vaters geerbt hatte. Alles neu und unbekannt, und als Kind ist man eben neugierig. An einen Satz erinnere ich mich heute noch, was mein Vater zu mir und meinem Bruder sagte: "Ihr dürft im Garten spielen, aber geht nicht auf den Aufzug!". (Mein Opa war Taubenzüchter und hatte einen Taubenschlag oben im Dach, und für das Futter der Tiere hatte er einen Aufzug auf der Rückseite des Hauses). Mein Bruder und ich spielten also im Garten. Dann kam mein Bruder auf die Idee, Fangen zu spielen, worauf ich aber keine Lust hatte und sagt, das ich das nicht will. Aber mein Bruder ist ein Dickkopf und nervte mich. Daraufhin ergriff ich die Flucht (warum auch immer Richtung Aufzug!) stieg also auf den Aufzug, und ich muss mit dem Schuh hängen geblieben sein und fiel gerade auf die Schraube. Ab da habe ich keine Erinnerung mehr, nur das ich wenig später an der Hausecke stand, mein Bruder wild am Brüllen war und mein Vater total überrascht ansah. Dann wieder keine Erinnerung. Erneutes aufwachen im Auto. Ich lag auf dem Schoß meiner Mutter welche mir ein Handtuch oder Waschlappen auf den Kopf presste. Scheinbar muss sehr viel Blut gelaufen sein. Meine Eltern gingen wohl von einem Loch im Schädel aus, aber das konnte bis jetzt ja keiner Wissen.
Als wir den Arzt erreichten, wartete dieser schon vor der Praxis, mein Opa kannte den Doc schon Jahre lang. Daher hatten wir seine Nummer auch direkt und konnte anrufen. Jedenfalls war dies auch mein erstes mal in Sachen Röntgen. Gott sei dank war es nur eine tiefe Platzwunde. Dennoch hatte ich starke Kopfschmerzen und sollte daheim erstmal nur liegen. Dies war wohl mit Abstand mein gefährlichster Unfall, aber es folgten noch weitere.
Auch wieder im Haus von Opa, hatte ein Sturm unseren Zaun zunichte gemacht, daher hing ein Stück des Zaunes locker am Fundament. Also eine Art Katapult könnte man sagen. Auch hier war wieder mein Bruder am Werk und hielt es für Lustig, mich davor zu spannen und zurück fliegen zu lassen. Dummerweise war da ein Baum mit langen Dornen. Ich folg genau da rein, stieß mir den Kopf. Außer das er mir bisschen wehtat war sonst nichts. Abends wurde mir schlecht und ich fühlt mich nicht wohl. Meiner Mutter haben wir, warum auch immer, nichts gesagt. Am folgenden Tag hatte ich Sport. Zunehmend ging es mir schlechter und als ich nach Hause kam, sagte mir meine Mutter später, war der Kopf angeschwollen und verzogen? Keine Ahnung wie das gehen soll, jedenfalls ab zum Arzt. Diaganose: Schweres Schädel-Hirn-Trauma + Dorn in der Schädeldecke. Dieser würde aber später rauswachsen meinte der Doc. Also 6-8 Wochen still im Bett liegen. Für ein Kind nicht einfach. Aber notwenig, weil sonst wäre ich ins Krankenhaus gekommen und wäre an einem Bett angebunden worden. Jedenfalls hatte mir das der Arzt so gesagt.
Weitere Zeit später, also einige Jahre, waren wir zu Besuch bei bekannten. Wir haben dort im Hof gefeiert. Für uns Kinder hatten wir decken für den Boden und jedemenge Spielzeug, sodass keine Langeweile aufkam. Naja, jedenfalls bis dann, als mein Bruder mal wieder (klingt heftig, aber ich glaube er wollte mich los werden *g*) auf die super Idee kam, mir die Decke unter den Füßen wegzuziehen. Somit fiel ich auf das Kinn, was sehr weh tat und mal wieder massig Blut floss. Aber geweint habe ich fast nie als Kind. Ich bin dann nur schnell zu meiner Mutter und habe ihr gezeigt, das ich blute. Habe aber nicht gesagt, wie es passiert ist. Als dann mein Bruder lachend zu meiner Mutter lief und erzählte, was er tat, fing er sich erstmal eine Schelle ein. Mit großen Augen sah er meine Mutter an. Sie meinte nur, kein Ton! (Man muss dazu sagen, das meine Mutter recht rustikal war). Praktischerweise hatte ein Frauenarzt Bereitschaft und seine Praxis war nur wenige Meter entfernt. Wieder eine Platzwunde.
(das war noch nicht alles, aber ich will jetzt nicht alles schreiben)
Also, man sieht, es kann viel passieren. Dennoch schäme ich mich für die Narben nicht.
Wie seht ihr das?
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