Klar, es gibt sicher keinen, der unparteiischer ist als einen Ministerpräsidenten. Es geht ja auch kaum um die Mehrheit im Bundesrat, Beck als "Parteivorsitzender" der SPD ist das leuchtende Beispiel für machtpolitische Entscheidungen, völlig frei von irgendwelchen Parteiinteressen.
Abgesehen davon. Politiker sind gewählte Volksvertreter. Das Volk entscheidet somit, wer sie vertritt. Solange nur 45 % der Wahlberechtigten zur Wahl gehen, wird sich wenig ändern. Nur mosern ist immer einfach. Wer beschäftigt sich denn mal mit den Programmen der Parteien oder den Hintergründen der Politiker? Solange sich der Bundestag weitestgehend aus Beamten, Lehrern und ( erfolglosen ) Juristen rekrutiert, wird sich daran wenig ändern. Wenn ein Lehrer Finanzminister spielt, wie weiland unser lieber Herr Eichel, der bräsige Wanderstock, kann da nichts vernünftiges bei rauskommen.
Die eigentliche Macht liegt in den Ministerien und bei den Staatssekretären. Die haben Rösler auflaufen lassen, Gutenberg hingehängt, weil jeder um seinen Status Quo besorgt ist und gerade diese Ministerien derart Lobbyverseucht sind, das es einem schaudert.
Wenn einer gewählt oder ernannt ist, hat er zunächst mal das Bestreben, dort möglichst lange zu verweilen, das gilt für alle Parteien. Selbst die Vuvuzela der SPD; Nahles, hat es sich nicht nehmen lassen, unmittelbar nach dem Kalben wieder an den Trog zu eilen und uns mit Ihren sinnfreien Worthülsen zu erfreuen. Pustekuchen Mutterschutz.
Solange es in Deutschland keine Kultur der Berufpolitiker gibt oder Anreize geschaffen werden, qualifizierte Leute an entsprechende Stellen zu setzen, wird sich daran nichts ändern. In RLP wurde der Jusitzminister aufgrund zweier Qualifikationen ernannt : Anwalt ( Familienrecht ) und FDP Mitglied. Glückwunsch, dagegen war Scharping direkt lebhaft.
So hat Deutschland exakt die Politiker, die es verdient und gewählt hat : Mittelmässig, bräsig, spiessig und inkompetent. Man kann aus einem Eimer halt nur rausholen, was drin ist.