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Mellel vs. WinWord

rollin'Nora

Jonagold
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Hallo liebe Apple-Gemeinde,

nach langem Informieren, Überlegen und Ausprobieren habe ich mich entschieden, meine Dissertation mit Mellel in Kombination mit Bookend zu schreiben.


Kurz dazu:
WinWord: Kenne ich mich echt gut aus, finde auch viele Dinge prima - stürzt aber bei Docs über 10 Seiten dauernd ab!
LaTex: Einarbeitungszeit zu intensiv, ist mir auch zu unkomfortabel
Mellel: Kenne ich nicht gut, scheint aber viel zu bieten und vor allem stabil zu laufen.

1. Dazu habe ich jetzt zwei Fragen: Wenn ich GROSSE, KOMPLEXE Dokumente in .doc oder .rtf exportiere, muss ich dann mit Formatierungschaos rechnen. Schließlich kann ich die Diss am Ende nicht als .mellel zum Druck in den Verlag senden...

2. Wie sind ansonsten eure Mellel-Erfahrungen?

3. Arbeitet hier jemand regelmäßig mit Mellel? Suche einen oder eine Tutor(in), die mich in der Einarbeitungsphase unterstützt und konkrete Fragen beantworten kann. Wer sich dafür interessiert, gerne per PN melden. Eventuell kann ich mich ja irgendwie erkenntlich zeigen (Dokumente Korrekturlesen z.B.)
 

ImperatoR

Roter Astrachan
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Die Einarbeitungszeit in LaTeX ist meines Erachtens nach nicht sonderlich hoch — zumal du dich eh in eine neue Software einarbeiten musst. Das Resultat in LaTeX ist einfach mehr als überzeugend, gerade im wissenschaftlichen Bereich. Die Universitäten bieten auch immer Einführungsvorlesungen dazu (zumindest bei uns), falls man davor scheut.

Ich habe dazu auch mal ein kleines Einsteigertutorial geschrieben.
 

Kibabalu

Friedberger Bohnapfel
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Rate Dir aus eigener Erfahrung heraus auch zu LaTex, wobei ich zugegebenermaßen Mellel nicht kenne.
 

Mitglied 39040

Gast
Mellel ist einfach gut und einfach zu bedienen; außerdem sehr schnell und extrem stabil.

Ich benutze es täglich für rein schriftliche Dinge; wenn ich Rechnungen/Tabellen oder dgl. brauche, greife ich zu RagTime oder Numbers.
Einschränkungen bei Mellel bestehen für mich (äußerstenfalls) in der etwas schwierigen Einbindung von Grafik - wenn dies nicht (oder nur wenig) notwendig ist, dann gehört Mellel zum Besten,was ich an Textverarbeitung kenne.

Wenn Du mal etwas Besonderes über Mellel lesen möchtest, dann nimm dies Beispiel vom (inzwischen sehr prominenten) RA von Schirach, der einige wichtige Pluspunkte schon vor Jahren zusammengefaßt hat: http://www.acnw.de/board/archive/index.php?t-7615.html

Nur Mut
Jens

p.s. WinWord ist (Kurtz gesagt: The Horror, the horror!) – LaTex kenne ich nicht aus eigener Erfahrung. Ich kenne nur MS-Word, Winword, Signum, WordPerfect, MSWorks, AppleWork und iWork, Pages, Papyrus und die vorgenannten usual suspects.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

ImperatoR

Roter Astrachan
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De facto Standard bei wissenschaftlichen Arbeiten ist und bleibt LaTeX. Und wer will sich schon Word freiwillig antun, wenn er die Wahl hat? :)
 

rollin'Nora

Jonagold
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Also ich finde wirklich nicht, dass man bei Latex von "wissenschaftlichem Standard" reden kann. Die meisten Docs die ich kenne (Geistes- und Sozialwissenschaften) benutzen Word, die Dozenten sowieso. Kann ja sein, dass das in Naturwissenschaften anders ausschaut.

Für die Qualität einer Arbeit ist das Schreibprogramm ja wohl egal! Das muss vor allem machen was ich will und keinen Ärger machen, der zusätzliche Zeit kostet. Daher danke Jenso für deine Antwort! Grafiken werde ich eher wenige haben.
 

Zenturio

Ingol
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LaTeX ist schon wissenschaftlicher Standard, gerade in den Natur- und Ingenieurswissenschaften. Komplexe Formeln sind einfach die Pest in Word, gerade, wenn die restliche Formatierung auch komplex ist. Wer den Aufwand in LaTeX minimieren möchte, kann auch einen WYSIWYG-Editor à la Lyx mal ausprobieren. Vielleicht ist das eine Option?
 

ImperatoR

Roter Astrachan
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Für die Qualität einer Arbeit ist das Schreibprogramm ja wohl egal!

Aber für die Qualität des Dokuments nicht. Wobei Apple bei Typografie auch sehr gute Resultate liefert. Aber wenn du eine wissenschaftliches Dokument erstellen möchtet, hat LaTeX bereits passende Templates — und du hast kaum Arbeit mit Formatierung etc.
 

nggalai

Roter Stettiner
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Moin moin,

1. Dazu habe ich jetzt zwei Fragen: Wenn ich GROSSE, KOMPLEXE Dokumente in .doc oder .rtf exportiere, muss ich dann mit Formatierungschaos rechnen. Schließlich kann ich die Diss am Ende nicht als .mellel zum Druck in den Verlag senden...

2. Wie sind ansonsten eure Mellel-Erfahrungen?

3. Arbeitet hier jemand regelmäßig mit Mellel? Suche einen oder eine Tutor(in), die mich in der Einarbeitungsphase unterstützt und konkrete Fragen beantworten kann. Wer sich dafür interessiert, gerne per PN melden. Eventuell kann ich mich ja irgendwie erkenntlich zeigen (Dokumente Korrekturlesen z.B.)

1. Was heißt "groß und komplex?" So oder so gehen die Stile beim RTF-Export verloren und werden auf "hart" umgebogen, entsprechend die Frage nach der Komplexität. Der Textsatz von Mellel gehört zum Besten im WYSIWYG-Bereich, entsprechend wäre es Verschwendung, die Texte dann als RTF/.doc aus Word zu drucken. Für den Druckdienstleister nimmst du besser PDF.

2. Sehr stabil, sehr schnell auch bei Manuskripten mit > 400 Seiten, sehr guter Textsatz nahe am TeX-Niveau (bis auf fehlenden optischen Randausgleich und Formelsatz). Die Stil-Bundles sind ein wahrer Segen (mit einem Klick von Manuskriptformat auf "hübsch"), und man kann Mellel praktisch komplett mit der Tastatur bedienen (Stil-Vorlagen lassen sich Tastatur-Shortcuts geben). Dafür ist die Lernkurve steil und das Programm vom Konzept her recht eigen. Zusammenarbeit mit Word-Usern ist wegen der "gestrippten" Stile eher suboptimal, aber Änderungen-verfolgen geht jetzt endlich.

3. Bis vor etwa einem Jahr schrieb ich alles, was länger als 2 Seiten war, in Scrivener oder Mellel. Mellel ist immer noch meine am häufigsten benutzte Textverarbeitung, der Textentwurf geschieht allerdings seit geraumer Zeit mit MultiMarkdown in Scrivener oder TextMate. Einsatzbereich: Text & Redaktion, Kurzgeschichten, Sachartikel / -eBooks, Romane.

Falls dir Punkt 1) wichtig ist – also bestmögliche RTF-Implementation incl. Stile – dann solltest du dir Nisus Writer Pro anschauen. Das tut am besten mit dem Word-Universum, ist ebenfalls stabil und flott, aber verwendet den Apple-Textsatz, i.e. zwar gut, aber nicht so gut wie der von Mellel.

Cheerio,
-Sascha
 

rollin'Nora

Jonagold
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Danke Sasha für die nette ausführlich Antwort - eine Diss muss ja über einen Verlag publiziert werden. In was für einem Format, nehmen die denn ein Manuskript. Kaum in .mellel, oder? Mit komplex meine ich: automatisches Inhaltsverzeichnis, automatische Bibliographie, Tabellenverzeichnisse etc...

Was meinst du mit "gestrippte" Stile?
 

Mitglied 39040

Gast
Das geeignete Druckformat hatte Sacha doch schon genannt: pdf.

Auch hatte er (m. E. sehr zu recht!) auf den sehr guten Textsatz hingewiesen: das ist auch bei mir ein wichtiger Punkt; neben der Schlankheit und Stabilität des Programms.

Howdy
Jens
 

rollin'Nora

Jonagold
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Hi,

nur um Missverständnisse zu verhindern: Es geht nicht darum, ein Dokument selbst zum Druck zu bringen und selbst zu binden sondern in einem Verlag zu veröffentlichen. Die wollen doch sicher im Lektorat und später beim Satz kein PDF-Dokument, oder irre ich mich da?
 

nggalai

Roter Stettiner
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Moin, und gern geschehen. :)

1) Danke Sasha für die nette ausführlich Antwort - eine Diss muss ja über einen Verlag publiziert werden. In was für einem Format, nehmen die denn ein Manuskript. Kaum in .mellel, oder? Mit komplex meine ich: automatisches Inhaltsverzeichnis, automatische Bibliographie, Tabellenverzeichnisse etc...

2) Was meinst du mit "gestrippte" Stile?

2) heißt, dass die Stile beim Word/RTF-Export „verschwinden“ und alles den Stil „Standard“ respektive „Default“ mit harten Formatierungen bekommt. Nisus Pro hat dieses Problem nicht, da es statt des Apple-Tools textutil für den Word-Export Code aus dem OpenOffice.org-Projekt verwenden und eh RTF als natives Dateiformat verwendet.

Die Sache mit dem Format, das an den Verlag geht (Punkt 1) hängt entscheidend vom Fachbereich als auch vom Verlag selbst ab. Es soll im universitären Umfeld Verlage geben, die eine fertig gesetzte Word-Datei haben wollen, wo nur noch das Korrektorat drüber geht und dann 1:1 in den Druck. Du bist dann also Autor und Layouter gleichzeitig.

Andere Verlage verlangen zwingend die Verwendung einer eigenen Vorlage mit ihren eigenen Stil-Definitionen für die Anlieferung, wieder andere verlangen Textdateien ohne jegliche Stilzuweisungen aber mit harten Formatierungen; noch andere wollen das klassische Manuskriptformat (60 Anschläge, 30 Zeilen, Schreibmaschinenschrift, gar keine Formatierungen, Stile, automatische Fußnoten oder solch neumodisches Gedöns). In den letzen drei Fällen geht der Text oft durchs Lektorat und dann an einen richtigen Textsetzer; als Autor bist Du einfach Content-Anlieferer. Und je nachdem, wie der Textsatz im Verlag geschieht, möchten sie eben Stildefinitionen haben oder auch nicht.

Da tickt jeder Verlag ein wenig anders. Als „Schöngeist“ hatte ich vorwiegend mit den KEINE FORMATIERUNGEN!!111+ Leuten sowie denjenigen mit eigener Word-Vorlage zu tun. TeX spielt meinem Bereich kaum eine Rolle, da bekomme ich mehr Anfragen nach ODF. Bei Naturwissenschaftlern ist TeX verbreiteter, auch wenn die Verlage oft auch Word akzeptieren sollen.

Was auch heißt, dass der Text in einem universellen Format erstellt werden sollte, das sich dann möglichst leicht an die Anforderungen des zukünftigen Verlags anpassen lässt. Da man sowohl in Mellel als auch z.B. OpenOffice nach Formatierungen suchen kann ist es je nach Umfang und Komplexität ein kleines Problem – falls der Verlag Stildefinitionen in den Dateien haben will – als letzten Schritt durch Suchen-und-Ersetzen in einer Zweitapplikation wie eben OOorg oder Nisus Stile nachträglich festzulegen und dann als Word/RTF/Wasauchimmer abzuspeichern.

Das ist auch mit unter der Grund, dass ich mit Markdown schreibe. Dann jage ich es halt je nach Ausgabewunsch durch ein anderes Script, um ODF, RTF oder (selten) TeX zu bekommen.

Kennst du bereits die Verlage, die für deine Dissertation in Frage kommen, frag am einfachsten bei ihnen nach, in welchem Format und in welcher Form sie Manuskripte akzeptieren. Falls in deinem Fachbereich und bei deinen Wunschformaten eh z.B. Word-Templates mit fixen Stildefinitionen verlangt werden hätte es wenig Sinn, Mellel zu verwenden. Dann lieber Nisus oder doch Word nehmen. Oder ein paar Stunden fürs Anpassen deines Manuskripts ins gefordere Format einzuplanen.

Cheerio,
-Sascha
 

rollin'Nora

Jonagold
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Wow, es wird immer komplizierter.
Ich habe Nisus nie in Betracht gezogen, weil ich dachte, den gibt es gar nicht mehr. Habe mich nun mal schlau gemacht ;)
Werde jetzt wohl erstmal mit Mellel anfangen, weil es auch gut mit Bookend kann und dann wenn es wirklich zu einer Umformatierung kommen sollte, mich an den Sascha wenden, wie das am effizientesten zu bewerkstelligen ist - hihi. Am wichtigsten ist mir echt, dass mir das Programm nicht öfter mal abstürzt, weil das so tierisch frustrierend und demotivierend ist. Passiert mit Word dauernd, ist mit Mellel bisher noch nie passiert.