Moin!
Vielleicht mal vorneweg: Mein Beitrag oben ist kein Plädoyer für den M1. Es ist der Hinweis, dass es unsinnig ist, Dinge gleich zu setzen und direkt miteinander vergleichen zu wollen, wenn es grundlegende, systematische Unterschiede gibt.
Dann kann man verschiedene Systeme unter Berücksichtigung der Unterschiede vergleichen und sich überlegen, was im individuellen Fall besser ist, aber das ist keine Gleichsetzung.
Jou. Wie z.B. dass sich beim M1 die GPU auch noch beim RAM bedient, da dediziertes VRAM fehlt. Meinst du das?
Ja, sicher. Für manche mag das dann ein berechtigter Malus sein, anderen ist es egal. Die Frage, ob es eine Relevanz hat, ist aber unter Berücksichtigung eben jener Unterschiede zu fällen.
Tatsächlich gewinnt man aber nicht den Eindruck, dass die Architektur bei speicherintensiven Anwendungen besonders effizient arbeitet, wie das Dauer-Swapping bei M1 Macs beweist. Dazu kommt noch, dass Anwendungen, die nun mal n GB RAM brauchen, das auch auf einem M1 tun. Eine VM braucht auf einem M1 System den gleichen Speicher, wie auf einem Intel-System, das liegt in der Natur der Sache. Auch braucht ein entwickeltes RAW-Bild auf einem M1 Mac nicht weniger Speicher, als auf einem Intel-Mac. Oder eine Videodatei.
Die Berichte, dass der Speicherdruck beim M1 im Schnitt höher ausfällt, als bei Intel häufen sich ja nun. Auch hier im Forum. Und je mehr "anspruchsvolle" Anwendungen (LR, PS, FCP, Logic...) nativ verfügbar werden, umso deutlicher wird sich das Problem mit der mageren Speicherausstattung manifestieren.
Ich möchte nicht über Eindrücke diskutieren, da man ansonsten auch schnell den selbigen gewinnen könnte, dass Apple es schafft, ausschließlich Telefone mit Kratzern auszuliefern und als ob jeder iPhone-Nutzer ständig sein Telefon verbiegt.
Man kann sich jetzt unterschiedliche Testszenarien ausdenken, durchspielen und schauen, ob faktisch etwas dran ist. Und dann könnte man noch schauen, ob das einfach nur ein Software-Thema ist oder ein strukturelles Problem der Hardware.
Bis dahin bleibt es Stammtisch.
Das ist aber eine Aussage zur Speicherperformance, nicht zum Volumen! Nur weil der Speicherzugriff schneller ist, ist der Speicher ja noch lange nicht ausreichend. Und wenn ein M1 anfängt auszulagern, ist die RAM Performance irrelevant.
Der Umkehrschluss greift genau so wenig - es sagt nämlich auch nicht aus, dass es an Speicher mangelt. Und natürlich kann es durchaus sein, dass man die systemischen Vorteile einer bestimmten Struktur genau so nutzt.
Ich habe allerdings den Eindruck, dass für erstaunlich viele M1 Nutzer der doch eher knapp bemessene Speicher deutlich merkbar ist. Wie u.a. dieser Thread zeigt.
Ich würde eher sagen, dass ein Haufen Nutzer - vielleicht auch getriggert durch solche Forenbeiträge - einen Blick in den Systemmonitor wirft, ähnliche Anzeigen hat und diese einfach sehr oberflächlich "bewertet".
Von "merkbar" kann ganz regelmäßig hingegen gar keine Rede sein, soweit ich das bisher überblicke.
Wenn ich n GB Nutzdaten bearbeiten will, ist der Vergleich absolut zulässig. Was unzulässig ist (im Bezug auf Speicherdruck), sind die ewigen Performancevergleiche bei nicht vorhandenem Speicherdruck. Was also Sinn macht, ist einen M1 mit einem Intel bei >70% Speicherdruck zu vergleichen und zu schauen, ob es da noch Unterschiede gibt. Denn dann ist die Menge des Speichers der Flaschenhals - und das führt i.d.R. zum Auslagern mit allen damit verbundenen Konsequenzen für Performance und Lebensdauer.
Nein, es ist nicht zulässig, da es eine Verkürzung auf einen Faktor ist. Nur mal so als Überlegung (ohne irgendeinen Anspruch auf Korrektheit, aber es soll den Punkt verdeutlichen): Man stelle sich vor, Apple seine verbauten SSD-Speichermodule getestet und festgestellt, dass diese rd. 500x lange halten, wie man bisher so angenommen hat. Durch diese verlängerte Lebensdauer käme man bei normalem Einsatz auf eine Nutzungsdauer von 82 Jahren. Dann könnte man durchaus den Trade-Off fahren und sagen: Wir nutzen ein anderes Speichersystem, um auch von der recht direkten und schnellen Anbindung der SSD zu profitieren, durchaus in dem Wissen, dadurch die Lebenszeit von mir aus um 50% zu verkürzen - da rd. 40 Jahre immer noch "ausreichend" lang ist.
Wenn dann für den Nutzer eine bessere Performance, aber faktisch kein echter Nachteil entsteht - warum nicht?
Und natürlich gibt es solche Überlegungen an allen möglichen Stellen in der Industrie. Häufig negativ unter dem Stichwort "geplante Obsoleszenz" diskutiert, gibt es das natürlich auch an vielen anderen Stellen. Und das nicht immer nur von der pöhsen,. pöhsen Industrie, um den Nutzer schneller zu knechten und dazu zu bringen sich schneller was neues zu kaufen.