gibt jemand wirklich soviel Geld für ein flüchtiges Anhören von Songs aus? Dass sich Apple, vor allem Steve Jobs, bei der Neufinanzierung des Musikbusiness über iTunes und iPod verdient gemacht hat, sei hier nicht aussen vor, aber Kultur auf diese Weise zum Wucherpreis zu verramschen finde ich unter aller Sau.
Die Frage ist aus meiner Sicht genau richtig gestellt.
Beim Streaming muss man sich definitiv die Frage stellen, ob es einem Wert ist, für flüchtiges Anhören von Songs überhaupt Geld zu bezahlen. Und dies auch insbesondere im Fall von Apple Music.
Mir persönlich bringt dieser Dienst keinen Mehrwert. Im Gegensatz zu beispielsweise Amazon Music oder Spotify.
Man darf allerdings nicht außen vor lassen, wie man alternativ seine Musik konsumiert und in welchem Umfang dies geschieht.
Apple Music kann (wahrscheinlich) überall dort ergänzen, wo man seine iTunes Mediathek nativ abspielen kann. Aber das ist bei jemandem, der seine Musik auf Vinyl oder CD vorhält eben auch nur ein zusätzlicher Aspekt.
Streamingdienste haben sicherlich Vorteile. Einige sind hier bereits genannt. Für mich sind weitere Vorteile, dass ich mich für unterwegs nicht darum kümmern muss, wo und was ich auf USB-Sticks oder SD-Karten, auf iPods oder das Smartphone, auf Festplatten in Autoradios oder Laptops kopieren muss um meinen Bedarf zu befriedigen. Ich muss mich nicht um die Aktualität dieser Medien kümmern, und habe je nach Mobilfunktarif die völlige Freiheit, alles aus dem Katalog des abonnierten Dienstes zu hören.
Das spart u. U. auch Geld bei der Anschaffung von medialer Hardware, man braucht weniger Speicherplatz auf dem Smartphone oder dem iPad usw..
Sicherlich saugt sich jeder seine Vor- und Nachteile jedes einzelnen Dienstes nach Bedarf auch aus den Fingern.
Das reicht von Betreiberangeboten wie StreamOn über Flatrates der Mobilfunkanbieter, ebenso Familienabos der Dienste bis hin zur Offlinespeicherung von Musiktiteln um noch mobiler zu sein. Nicht zu vergessen, die Integration des Dienstes in die vorhandene Hardware oder das Zusammenspiel zwischen verschiedenen Anbietern und dem Umfang des jeweiligen Katalogs.
Ich nutze bewusst kein Apple Music und für mich ist dieser Dienst auch neben Spotify und Amazon Music obsolet. Zu sehr eingeschränkt ist die Nutzung, als dass ich ein vernünftiges Szenario dafür finden könnte.
Für andere hingegen ist Apple Music das Nonplus-Ultra.
Welchen Dienst man allerdings auch immer nutzt. Die Frage ist tatsächlich, was bringt Musikstreaming überhaupt und welchen Nutzen hat man davon, dass man bis zu 180€ im Jahr dafür hinlegt. Das ist leider nicht grundsätzlich zu beantworten, sondern richtet sich nach den Bedürfnissen jedes Einzelnen.
Ich zahle z. B. 149,-€ im Jahr für Amazon Music im Familienabo und die Vorteile, die ich dadurch in meinem 5 Personen Haushalt habe, überwiegen tatsächlich, so dass ich den Hauptteil meiner Anlage nach gut 2 Jahren der Nichtnutzung nun endgültig abgebaut habe. Die Kinder müssen nicht mehr umständlich mit CDs oder Kassetten händeln und können ihre Hörspiele "abnutzungsfrei" auf jedem Echo und den kompatiblen Lautsprechern hören. Meine iTunes Mediathek ist ebenfalls eingebunden über eine Synology und lässt sich auf meinen Soundtouch von Bose, die mit jeweils einem Echo gekoppelt sind sehr komfortabel abspielen. Das schließt die Lücke meiner vorhandenen Musik und dem Katalog von Amazon Music. Denn selbst bei 30 Mio. Titeln gibt es tatsächlich mehr als nur ein Album, welches sich in meinem Besitz befindet, aber dort nicht gelistet ist.
Wie gesagt, ganz individuell und nur ein Beispiel einer Lösung, die mir z. B. Apple Music nicht im Ansatz für die Kosten, die bei mir angefallen sind, bietet.
Daher ist, bezogen auf die Eingangsfrage, in der Tat jeder Cent für Apple Music für mich einer zu viel, allerdings für Musikstreaming insgesamt aber sehr gut angelegt.