Ich habe mir mal die Mühe gemacht, einige klassische Stücke (z.T. mit den entsprechenden Hörempfehlungen) zusammenzustellen. Das sollte eigentlich schon im anderen Klassik-Thread erfolgen, leider bin ich aus Zeit- und Mußegründen nicht hierzu gekommen. Alle Stücke sind
vorzüglich dazu geeignet, sich nach einem besch... Tag den stilvollen Rest zu geben.
Wolfgang Amadeus Mozart
2. Satz des Doppelkonzertes für Viola und Violine in Es-Dur (KV 364)
Gidon Kremer (Violine), Kim Kashkashian (Viola), Wiener Philharmoniker unter
Nikolaus Harnoncourt, Deutsche Grammophon 1984;
Sehr elegisch, tieftraurig.
2. Satz des Klavierkonzertes Nr. 9 ("Jeunehomme") in Es-Dur (KV 271)
Murray Perahia (Klavier), English Chamber Orchestra unter Murray Perahia, Sony Classical 1977;
2. Satz des Klavierkonzertes Nr. 23 in A-Dur (KV 488)
Murray Perahia (Klavier), English Chamber Orchestra unter Murray Perahia, Sony
Classical 1984;
Eine wahrhaft ergreifende Aufnahme (
unbedingt anhören!), wie es allgemein von M. Perahia wirklich herausragende Mozart- und (in jüngerer Zeit) Bach-Aufnahmen gibt (z.B. Goldberg- Variationen und Klavierkonzerte);
Requiem d-Moll (KV 626)
Der Klassiker. So depressiv, daß Mozart über dem Werk verstarb (beim Lacrimosa durchaus verständlich). Sein Schüler Franz Xaver Süßmayr ergänzte im Auftrag von Mozarts Witwe die Fragmente, da es sich um eine Auftragskomposition handelte. Heute ist bekannt, daß Franz Graf von Walsegg (1763 - 1827) der anonyme Auftraggeber des Werkes war, welches er auf der Beerdigung seiner Frau als eigenes ausgab.
Symphonie Nr. 8 h-Moll ("Unvollendete")
Lied "Der Wegweiser"; Thomas Quasthoff, Chamber Orchestra of Europe unter Clau dio Abbado, Deutsche Grammophon 2003
Lied "An die Musik"; Thomas Quasthoff, Chamber Orchestra of Europe unter Claudio Abbado, Deutsche Grammophon 2003
Lied "Erlkönig"; Thomas Quasthoff, Chamber Orchestra of Europe unter Claudio
Abbado, Deutsche Grammophon 2003
Lied "Ständchen"; Thomas Quasthoff, Chamber Orchestra of Europe unter Claudio
Abbado, Deutsche Grammophon 2003
Lied "Erstarrung" aus dem Zyklus "Winterreise", Dietrich Fischer-Dieskau, Jörg Demus (Klavier), Deutsche Grammophon 1966
Dietrich Fischer-Dieskau ist bei Schubert-Aufnahmen nach wie vor als Referenz zu bezeichnen.
Lied "Rast" aus dem Zyklus "Winterreise", Dietrich Fischer-Dieskau, Jörg Demus (Klavier), Deutsche Grammophon 1966
Lied "Einsamkeit" aus dem Zyklus "Winterreise", Dietrich Fischer-Dieskau, Jörg Demus (Klavier), Deutsche Grammophon 1966
"Hier ist das rechte Osterlamm", aus der Kantate "Der Friede sei mit Dir" (BWV 158)
Thomas Quasthoff, Berliner Barock Solisten unter Rainer Kussmaul, Deutsche Grammophon 2004
"Ich habe genug", aus der Kantate "Ich habe genug" (BWV 82), Thomas Quasthoff, Berliner Barock Solisten unter Rainer Kussmaul, Deutsche Grammophon 2004
"Ich freue mich auf meinen Tod", aus der Kantate "Ich habe genug" (BWV 82), Thomas Quasthoff, Berliner Barock Solisten unter Rainer Kussmaul, Deutsche Grammophon 2004
"Air" aus der Orchestersuite Nr. 3 D-Dur (BWV 1068)
Alessandro Marcello (1669 - 1747)
2. Satz des Oboenkonzertes in d-Moll, Burkhard Glaetzner (Oboe), Neues Bachisches Collegium Musicum, Edel-Classics 2004;
Ein Stück, welches - nebem dem Komponisten - kaum bekannt ist. Zu Unrecht, wie ich finde.
Samuel Barber (1910 - 1981)
Adagio für Streicher, op.11
Wurde hier bereits erwähnt und wird von Regisseuren immer wieder gern verwertet. Zuletzt in "Die fabelhafte Welt der Amélie". Taschentücher bereithalten!
Nocturne cis-Moll
U.a. bekannt geworden durch den Film "Der Pianist" von Roman Polanski.
Klavierkonzert b-Moll, op.23, Lang Lang (Klavier), Chicago Symphonie Orchestra unter Daniel Barenboim, Deutsche Grammophon 2003
Eine ausgezeichnete Aufnahme! Der chinesische Drill ab dem Verlassen des Kreissaales scheint sich wohl doch auszuzahlen.
Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 "Pathétique"
1. Satz der Sonate Nr. 14 in cis-Moll ("Mondscheinsonate"), Friedrich Gulda, Decca 1994
2. Satz des Klavierkonzertes Nr. 4 G-Dur, op. 58, Julius Katchen (Klavier), London Symphonie Orchestra unter Piero Gamba, Decca 1994
Sergei Rachmaninov (1873 - 1943)
Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll, op. 18, Vladimir Ashkenazy (Klavier), London Symphonie Orchestra unter André Previn, Decca 1995
Im Film "Das verflixte siebte Jahr" mit unserer Lieblingsblondine Marilyn Monroe kommt diesem Stück eine besondere Bedeutung zu.
Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll, op. 30, Vladimir Ashkenazy (Klavier), London Symphonie Orchestra unter André Previn, Decca 1995
Rachmaninov steht als Spätromantiker in der Tradition von Brahms, Schumann und Tschaikowsky. Die beiden Klavierkonzerte fallen aus den bisherigen Stücken ein wenig aus dem Rahmen, weil sie zwar stellenweise melancholisch sind, aber nicht wirklich depressiv. Gleichwohl gehören sie zu meinen absoluten Favoriten! Neben dem b-Moll Konzert von Tschaikowsky handelt es sich um
die Schlachtrösser der russischen Klavierliteratur schlechthin, die spieltechnisch keine Schwierigkeiten auslassen und extreme, fast übermenschliche Anforderungen an den Pianisten stellen, was Geschwindigkeit und Kraft betrifft. Insbesondere das d-Moll-Konzert hat einen derart überbordend schweren Klavierpart, daß der australische Pianist David Helfgott hier- über einen Nervenzusammenbruch erleidet, der ihn viele Jahre aus der Bahn warf. Seine Geschichte wurde übrigens eindrucksvoll verfilmt. "Shine - Der Weg ins Licht" mit Armin Mueller-Stahl wurde 1996 zu meiner Rachmaninov-Einstiegsdroge.