Ich nutze seit vielen Jahren Pentax DSLR-Kameras - und zwar aus Überzeugung !
Ich habe angefangen mit einer Pentax is*DL, dann kam eine K100D, dann eine K-x und nun habe ich (noch) eine K-r. Eine K5 hatte ich zwischenzeitlich mal, allerdings habe ich diese wegen mangelnder Nutzung wieder abgegeben (und bereue es noch immer etwas).
Viele gute Fotogeschäfte vertreiben Pentax, aber vermarkten es nicht so offensiv wie den ganzen Consumer-Massenwaren-Schrott von Canon (beispielsweise). Das liegt vorallem daran, dass man sich für eine Pentax-Kamera doch eher aus Übrezeugung und nach etwas längerer Beschäftigung entscheiden muss. Wenn man aber auch in guten Fotofachgeschäften gezielt nach Pentax fragt, bekommt man oft zur Antwort: sehr gute Kamera, kann man gerne nehmen, müssen wir nur bestellen...
Aber mal der Reihe nach:
Vielleicht ein Detail - bei einer langfristigen Investition wie einer DSLR jedoch nicht so unwichtig - ist, dass Pentax eine etwas turbulente Geschichte hinter sich hat. Die Firma wurde 2008 von Hoya übernommen und 2011 an Ricoh weiterverkauft. Ich persönlich hätte etwas Zweifel daran, ob die Firma wirklich auch in Zukunft im DSLR-Geschäft mitmischt. Hier scheint mir eine Kamera von Canon oder Nikon die sicherere Investition.
Das ist totaler Quatscht. Richtig ist, dass Pentax in den vergangenen Jahren von Firmen übernommen wurde, aber insgesamt besteht Pentax bereits seit sehr vielen Jahren auf dem Markt im Bereich Spiegelreflex und Objektiven. Selbst mein Opa hatte schon (und noch) Pentax Objektive. Daher hält sich auch die Marke, da sie eine lange und gute Tradition hat und stets für gute Qualität stand.
Selbst wenn Pentax plötzlich weg sein sollte, so bieten die beiden großen namhaften Fremdhersteller von Objektiven (Tamron und Sigma) ihr fast gesamtes Objektivportfolio auch für Pentax an. Das Bajonett für Pentax hält sich seit bereits fast 20 Jahren.
Die Verarbeitung und Objektive von Pentax stehen schon immer für sehr gute Qualität. Dies ist sicherlich auch der Ausrichtung der Marke geschuldet, welche (und das merkt man schon am Marketing) nicht die "billig-Consumer-Bundles" anvisiert, sondern eher den ambitionierten Fotografen, dem man das Informieren und Vergleichen eben gerne selbst überlässt. Und dort kann Pentax durchaus punkten:
- Sehr gute Gehäuse
- Spritzwasser (und v.a. Staub!-) geschütztes Gehäuse (allerdings nur mit den passenden WR-Objektiven)
- gute Menüführung
- sehr gute Objektive (von der Stange schon)
- technische "Finessen" wie z.B., dass der Bildstabilisator bei Pentax IN DER KAMERA integriert ist und somit unabhängig der Sensor vom Objektiv ist. Somit ist eine sehr gute (es scheiden sich die geister ob besser als die hochpreisigen Sigma Objektive oder nicht) Bildstabilisation mit JEDEM Objektiv. Dadurch werden auch Objektive günstiger, da man keine kaufen muss, welche einen OS integriert haben. Mich überzeugt es einfach, dass Pentax dies in die Kameras integriert hat.
Begonnen habe ich auch mit den Standard-Objektiven, welche durchweg bereits zu gebrauchen sind (im gegensatz zu machen Bundles-Angeboten der Konkurrenz). Aber auch wenn man direkt etwas mehr in die Hand nimmt und sich ein gutes "Immerdrauf" kauft und dazu noch ein z.B. passendes Weitwinkel, Festbrennweite oder Tele kann man schon sehr schnell an ein gutes Setup kommen, welches eigentlich auch noch sehr lange aktuell bleiben sollte. Objektive ändern sich technisch (abgesehen vom HSM Antrieb) schon seit Jahrzehnten nicht mehr und haben auch einen relativ stabilen Wert. Hier ist natürlich der Hinweis von reframing richtig, dass es ärgerlich WÄRE wenn Pentax mal "aussterben" sollte und das Bajonett auch, da man dann mit den Objektiven nicht mehr viel anfangen kann. Dagegen kann man halten, dass es Adapter gibt und auch, dass das Pentax-Bajonett sich in der aktuellen Form am längsten auf dem Markt hält (ohne Änderung).
Für "Einsteiger" ist es eine sehr berechtigte Frage, ob es eine K5 sein soll / muss. Wie bereits gesagt habe ich mit mit einer K-r begnügt und bin SEHR glücklich damit. Meine Meinung ist auch, dass man nicht einen exorbitant teuren top Body kaufen sollte und dann an den Objektiven sparen. Das ist wie eine Porsche Autokarosse aber ein Polo-Motor darin, da dann das Geld nicht mehr reichte. Letzlich kann der Sensor und all die guten Filter usw. (z.b. die hoch gelobte Rauschreduzierung und ISO-Empfindlichkeit bei Pentax) nur mit dem durch das Objektiv gemachte Bild arbeiten und wenn dieses von vorneherein nicht sehr gut ist (schlechte Lichtstärke, verwakelt da ggf. kein OS etc.), dann bringt auch der beste Body nichts (wie gesagt die Konkurrenz bietet gat keinen optischen Bildstabilisator IM BODY).
Ich würde dir in jedem Falle dazu raten die Bodys mal auszuprobieren und dir direkt mit zu überlegen, welches Standardobjektiv du dazunehmen würdest, denn die Mischung macht es. Ein Freund hat sich gerade eine Nikon D70000 gekauft, welche auch echt traumhaft ist. Aber das ist eben auch eine andere Preisregion (Body alleine 1000€). Will damit nur sagen, dass ich kein "nur Pentax der rest ist schritt"-Anhänger bin, aber schon sehr von Pentax und dessen Qualität überzeugt, was zahlreiche Testberichte zur K-x, K-r und K5 auch bestätigen.
Die K7 würde ich übrigens nicht (mehr) nehmen, da die neue K-r und K5-Generation bereits den neuen Sensor integriert hat und der deutlich besser ist (sein soll).
Ob man das "staub und spritzwassergeschütze Gehäuse" wirklich will stelle ich auch zur Diskussion, da es eben vorraussetzt, dass man auch entsprechende Objektive (WR-Reihe) dazu verwendet.
Ich hoffe es hat etwas "geholfen", bei weiteren Fragen schreibe ich gerne was dazu, aber kann und will nun auch keinen ewigen Roman über Pentax schreiben
PS: Ja gegen Canon habe ich eine Abneigung
Deren "wir schmeißen DSLR-Bundles für 400€ auf den Markt die super für jeden sind"-Marketing geht mir als amibitionierter Hobbyfotograf doch etwas auf den keks (und die Leute die dann Abends mit Blitz Fotos von Freunden machen, worauf man dann am Ende nur ein überbelichtetes Pfannkuchengesicht sieht und vom Rest nichts mehr)...