iPhone Mirroring bleibt in der EU mit iOS 18.4 weiterhin deaktiviert

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Geschrieben von: Michael Reimann
iPhone-Mirroring EU

Mit iOS 18.4 bringt Apple erstmals Apple Intelligence in die EU – allerdings bleibt eine Funktion weiterhin ausgeschlossen: iPhone Mirroring wird nicht in Europa verfügbar sein. Das bestätigte Apple mit Hinweis auf regulatorische Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Digital Markets Act (DMA).

iPhone Mirroring – was eigentlich möglich wäre​


Die Funktion „iPhone Mirroring“ erlaubt es Nutzer:innen, den Bildschirm ihres iPhones drahtlos auf einem Mac zu spiegeln und zu steuern. Dies kann etwa bei der Nutzung von Apps, dem Zugriff auf Benachrichtigungen oder dem Verfassen von Nachrichten nützlich sein – alles direkt über macOS, ohne das iPhone in die Hand zu nehmen.

Apple hatte die Funktion ursprünglich im Rahmen von iOS 18 angekündigt. In Ländern außerhalb der EU ist sie mit dem Update auf iOS 18.4 verfügbar.

Regulatorische Bedenken in der EU​


Laut Apple ist iPhone Mirroring in der EU aufgrund von „regulatorischen Unsicherheiten“ deaktiviert. Der Konzern verweist dabei explizit auf Interoperabilitätsanforderungen des Digital Markets Act. Apple befürchtet, dass durch die Offenlegung bestimmter Funktionen „die Integrität der Produkte gefährdet“ und „Nutzer:innen einem Risiko ausgesetzt“ werden könnten.

Diese Argumentation betrifft auch andere Funktionen: So bleibt beispielsweise auch SharePlay Screen Sharing, Apples neue Möglichkeit zum Bildschirmteilen über FaceTime, in der EU vorerst unzugänglich.

Warum Apple Intelligence trotz DMA-Anforderungen in der EU aktiviert wird, während iPhone Mirroring gesperrt bleibt, kommentiert das Unternehmen nicht im Detail. Die Rechtsauslegung und technische Umsetzung scheinen sich in beiden Fällen deutlich zu unterscheiden.

Veröffentlichung von iOS 18.4 im April​


iOS 18.4 wird laut Apple Anfang April 2025 für die breite Öffentlichkeit freigegeben. Es bringt unter anderem mehrsprachige Unterstützung für Apple Intelligence, neue Emojis und Erweiterungen im Control Center.

Funktionen wie iPhone Mirroring bleiben aber vorerst nicht verfügbar für Nutzer:innen in der EU – eine Situation, die sich erst mit klareren regulatorischen Rahmenbedingungen ändern dürfte.

Via: 9To5Mac

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LeoBerlin

Rheinischer Bohnapfel
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Ich bin zugegebenermaßen nur Laie und verstehe deswegen diese Einschränkung nicht. Warum sollte das Übertragen eines Bildschirminhalts auf ein anderes Gerät problematisch sein? Letztendlich macht man das doch zum Beispiel per AirPlay vom iPhone auf den Fernseher auch.
 

AndiEh

Welscher Taubenapfel
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Ich bin zugegebenermaßen nur Laie und verstehe deswegen diese Einschränkung nicht. Warum sollte das Übertragen eines Bildschirminhalts auf ein anderes Gerät problematisch sein? Letztendlich macht man das doch zum Beispiel per AirPlay vom iPhone auf den Fernseher auch.

Hier geht es nicht um das Anzeigen von Videos oder Bilder z.B. auf einem TV, sondern das spiegeln und fernsteuern des kompletten iPhones auf einem Rechner. Wenn dieses eingeschaltet ist, habe ich am PC vollen Zugriff auf das Smartphone, wie wenn ich es in der Hand halten würde.
Dies möchte Apple nur auf einem Mac zulassen. Ich denke, das Argument ist, dass sie auf einem Mac dafür sorgen können, dass da keine Sicherheitsprobleme entstehen, auf einem Windows PC beispielsweise nicht.

Gruß
Andi
 

AndaleR

Graue Herbstrenette
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auf einem Windows PC beispielsweise nicht.
Und natürlich auch nicht auf ein Android-Gerät von macOS aus.

Ehrlich gesagt: Es nervt schon auch, wenn Apple sagt, wir würden es ja machen - dürfen aber nicht.

Ist Apple oder die EU jetzt Schuld? Die einen wollen den „goldenen Käfig“, die anderen offene Märkte.
 

Marcel Bresink

Geflammter Kardinal
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Ich bin zugegebenermaßen nur Laie und verstehe deswegen diese Einschränkung nicht. Warum sollte das Übertragen eines Bildschirminhalts auf ein anderes Gerät problematisch sein?
Das ist völlig unproblematisch und auch keine Innovation.

Apple sperrt das aus rein politischen Gründen, weil sie diese Funktion auf dem iPhone unter dem Vorwand der "Sicherheit" so blockieren, dass andere Anbieter sie nicht nutzen können. Apple weiß, dass diese Blockade in der EU als unfaires und mutmaßlich illegales Vorgehen gegen die Konkurrenz eingestuft werden könnte, und will vermeiden, dass sie dafür bestraft werden.
 

AndiEh

Welscher Taubenapfel
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Ist Apple oder die EU jetzt Schuld? Die einen wollen den „goldenen Käfig“, die anderen offene Märkte.

Ich denke beide.
Fernsteuerungssoftware gibt es ja schon seit Jahren, auch für Smartphones und Tablets, aber halt nicht für IOS.

Nun hat Apple sich breit schlagen lassen und eben eine Möglichkeit entwickelt, zumindest innerhalb einer Apple ID dies zu ermöglichen. (ich gehe davon aus, dass es nicht möglich ist, z.B. ein iPhone mit einer fremden Apple ID auf meinen Mac zu bekommen)

Das jetzt frei zu geben, damit das auch auf einem z.B. Windows PC funktioniert, sehe ich auch als schwierig an.

Anders würde es aussehen, wenn es eine echte Fernsteuersoftware für IOS Geräte wäre. Ich also das Smartphone oder Tablet meiner OMA steuern könnte. Das nur auch den MAC zu beschränken, wäre wesentlich schwieriger zu argumentieren.

Gruß
Andi

Apple sperrt das aus rein politischen Gründen,
Nein tun sie nicht. Den Bildschirminhalt kannst du schon lange anzeigen lassen. Beispielsweise mit Teamviewer.

Was nicht geht, ist das fernsteuern (bedienen), also die Übernahme des Smartphones/Tablets aus der Ferne.
Und das wird auch für fremde iPhones weiterhin nicht funktionieren. Nur innerhalb einer Apple ID funktioniert das.

Gruß
Andi
 
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Marcel Bresink

Geflammter Kardinal
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Nein tun sie nicht. Den Bildschirminhalt kannst du schon lange anzeigen lassen. Beispielsweise mit Teamviewer.
Du gehst an der Argumentation vorbei. Den Begriff "Bildschirminhalt" hat @LeoBerlin verwendet. Es ist klar, was tatsächlich gemeint war.

Das jetzt frei zu geben, damit das auch auf einem z.B. Windows PC funktioniert, sehe ich auch als schwierig an.
Warum? Das ist doch gerade der Punkt: Das wäre technisch einfach machbar, wird aber von Apple künstlich eingeschränkt, und zwar in einer Weise, die als marktbehindernd gesehen werden kann.
 

SomeUser

Winterbanana
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Ich bin so froh, dass ich vor diesen ganzen Innovationen von kompetenten staatlichen Behörden beschützt werde... ;)

Nein, du bist froh, weil du das Problem nicht erfassen kannst und infolge deiner simplifizierten Ansicht einfach möglich ist, jemandem Unfähigkeit zu unterstellen. Wenn du mal die weiteren Kommentare liest, wirst du vielleicht verstehen, warum das Vorgehen der EU an dieser Stelle eben doch eher von Kompetenz zeugt. Im Gegensatz halt zu deinem Kommentar.
 

James Atlick

Luxemburger Triumph
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Finde die Funktion super :)

In Kombination mit Bildschirmfreigabe, kann ich so auf einen remote mac und von dort auf das iPhone zugreifen. Hilft ungemein bei der Remote Hilfe.
Früher mussten die mir Senioren telefonisch erklären, was sie auf dem iPhone sehen.
Die Lösungen von Teamviewer und co. waren auch nie wirklich gut.
 

dtp

Tokyo Rose
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Da könnte uns in Zukunft auch noch was mit iOS/iPadOS blühen, wenn die EU an ihren diesbezüglichen Vorgaben im Rahmen des DMA festhält. Wäre schon blöd, wenn wir hier dann auf neue Features in Verbindung mit der Apple Watch, den AirPods und Co. verzichten müssten, weil Apple nicht das Risiko eingehen möchte, das innerhalb der EU auf Dritt-Hersteller ausweiten zu müssen. Kurzum, es wäre ein ordentlicher Schuss ins Knie der EU-Verbraucher.
 

AndiEh

Welscher Taubenapfel
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Warum? Das ist doch gerade der Punkt: Das wäre technisch einfach machbar, wird aber von Apple künstlich eingeschränkt, und zwar in einer Weise, die als marktbehindernd gesehen werden kann.

Nur dann, wenn Apple das Feature so designt hätte, dass es eben allgemein abgesichert ist.
Hat Apple aber nicht. Die Funktion ist mit der Apple ID verknüpft. Wie willst du diese Verbindung auf einem Windows Rechner kontrollieren? Wie willst du feststellen, dass nicht irgendein Windows Programm auf das iPhone zugreift, ohne dies zu dürfen? Apple hat keinen tiefen Zugriff auf das Windows Betriebssystem und damit sind Tür und Tor für Infiltrierungen des iPhones geöffnet.

Auf dem Mac kann Apple das Betriebssystem so einrichten, dass dies nicht passiert. (hoffen wir mal). Auf einem fremden System ist das so, wie das Apple das wohl implementiert hat, nicht möglich.

Gruß
Andi
 

Balkenende

Roter Winterkalvill
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Die Einschränkung besteht darin, dass man das genau so einschränkt und in die Köpfe der Leute reinnagelt, bis sie diese gezielten Falschangaben glauben, obwohl der Sachverhalt einfach ist.

Mit Windows ja nein iCloud ja nein hat das technisch nichts zu tun.

Die Funktion ist technisch fast banal und ist nichts Neues. Neu ist nur, dass Apple sowas auch anbietet, aber andere aussperrt.

Bietet Apple iPhone Mirroring an, muss sie das im EU-Markt ohne Einschränkung, ohne diese künstliche Marktbehinderung tun. Heißt, andere können und dürfen das auch nutzen. Und das will Apple verhindern.

Apple verhindert das, nicht mehr, nicht weniger. Wo gibt es da Klärungsbedarf? Wo ist die Sicherheitsproblematik?
 
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Wuchtbrumme

Golden Noble
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Apple sperrt das aus rein politischen Gründen, weil sie diese Funktion auf dem iPhone unter dem Vorwand der "Sicherheit" so blockieren, dass andere Anbieter sie nicht nutzen können. Apple weiß, dass diese Blockade in der EU als unfaires und mutmaßlich illegales Vorgehen gegen die Konkurrenz eingestuft werden könnte, und will vermeiden, dass sie dafür bestraft werden.
Warum? Das ist doch gerade der Punkt: Das wäre technisch einfach machbar, wird aber von Apple künstlich eingeschränkt, und zwar in einer Weise, die als marktbehindernd gesehen werden kann.
yup. Gerade das würde ich als Regulator als Aufhänger für eine Untersuchung sehen. Im Rest der Welt ist es ja verfügbar. Wenn sie es weltweit nirgendwo hätten, dann gäbe es für die EU keine Sonderlocke, dann könnte sich auch keiner beschweren. Ziemlich krudes Argument, aber Apple macht die Politik, nicht ich.
 

Marcel Bresink

Geflammter Kardinal
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Wie willst du diese Verbindung auf einem Windows Rechner kontrollieren?
Genauso, wie Apple es bei "iCloud for Windows" macht oder wie es jeder Web-Server bei Nutzung der Funktion "Mit Apple anmelden" machen darf.

Wie willst du feststellen, dass nicht irgendein Windows Programm auf das iPhone zugreift, ohne dies zu dürfen?
Gar nicht. Das sollte dem Benutzer überlassen bleiben.

Apple hat keinen tiefen Zugriff auf das Windows Betriebssystem und damit sind Tür und Tor für Infiltrierungen des iPhones geöffnet
Nein, diese Geschichte ist ein Märchen.
Apple muss das iPhone sowieso gegen unbefugten Zugriff absichern. Dabei ist es aber technisch völlig egal, wer zufällig der Hersteller des zugreifenden Computers oder Betriebssystems ist.

Auf dem Mac kann Apple das Betriebssystem so einrichten, dass dies nicht passiert.
Nein, auf dem Mac kann ich einfach die Sicherheitsrichtlinie so ändern, dass jede beliebige Angreifer-Software läuft.
 
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