Moin moin.
Ich erwarte, dass innerhalb kürzester Zeit nach erscheinen Angebote wie dieses zu sehen sein werden:
DER SPIEGEL "digital" für, sagen wir mal, 2,50€/Ausgabe im Abo über zwei Jahre. Bei einer Zuzahlung von 150€ gibt's dann das iPad als Reader dazu.
Bei jeden "digital"-Abonnenten sparen die jeweiligen Verlagshäuser sowohl Print- als auch Versandkosten. Außerdem könnte dies a) überhaupt neue Kunden bringen und b) Kunden längerfristig binden.
Natürlich müsste die jeweilige digitale Ausgabe der Zeitung/Zeitschrift dann mehr sein als nur ein PDF im Sinne von "digitaler Ausdruck". Ich würde dann Möglichkeiten der Interaktion erwarten, außerdem z.B. eingebettete Video- und Audiodateien, etc.
Doofe Idee? Will kein Mensch?
Total genial und kommt garantier in absehbarer Zeit? Wie seht ihr das?
Gutes Erlösmodell! Ich denke aber, dass die Verlage noch etwas zögern werden, weil alle noch nicht genau wissen, ob sich die Form des Lesens durchsetzen wird.
Wie sagte doch so treffen jemand vor kurzem bei Facebook so schön:
"1990...wir brauchen keine Mobiltelefone...wer will denn mit so einem Riesenklotz telefnonieren?...
2010...wir brauchen keine e-reader, wer will denn eine Zeitung in digitaler Form lesen..."
Nein, Spaß beiseite. Ich habe vor 2 Wochen zufällig mit den Geschäftsführern des wohl größtem im Rheinland ansässigen Verlages und Zeitungsherausgeber gesprochen. Das waren einmal die Person direkt für den Verlag und der Geschäftsführer für die Druckerei.
Die haben viel (nichts geheimes natürlich) über die Zukunft ihrer Branche geredet. e-reader hatten da noch nicht viel Platz, sondern wurden eher abwärtend beurteilt.
Fakt ist, dass deren Hauptkundschaft so um die 50 Jahre alt ist und man sagte mir dort, dass Menschen, die heute keine Zeitung mehr lesen, auch in 20 Jahren keine mehr lesen werden. Das Problem ist also ein bisschen demographischer Natur.
Seit 20 Jahren, so sagte man mir, liegt der Trend vor, dass Zeitungsabos rückläufig sind.
Womit dieser Verlag sein Geld macht?
Die haben mit ihrer Riesendruckerei ein Profitcenter gegründet und ein Haufen Geld in den Ausbau gesteckt. Soll so viel heißen, dass die auch die Zeitungen für das "Bucksde-hude- Käseblatt in Dingsda" gegen Geld drucken. Jeder kann da hin kommen und vom Layout bis zur Logistik deren Dienstleistung einkaufen.
Die wollen auch immer mehr in den Druckerei Markt und wollen die "kleinen" Experten in diesem Bereich weiter verdrängen. Das hat der Typ offen zugegeben! Spezial Drucke in Höchstauflage, komplizierte Wünsche, alles aus einer Hand zu einem Preis, den nur so Riesen in einer Michkalkulation anbieten können (Wir machen damit Minus um Marktführer zu sein, und finanzieren das gegen, mit einen profitableren Bereich)
Hey Leute, die haben Geld in Maschinen gesteckt, die können so eine Druckerrolle in 5 Minuten von 2 Mann austauschen lassen.
In der jetzigen Maschine (die ist von 2001!!!) braucht man fast 40 Minuten um so eine Rolle auszutauschen. Daran arbeiten etwa 50 Menschen!
In Punkto e-book reader sagte man mir, dass dafür kein Interesse besteht.
Außerdem liegt der Fokus in qualitativen Nachrichten mit regionalem Fokus (Neben den Schlagzeilen der Welt)! Das ist deren Erfolg.
Deren sehr beliebte Internetpräsenz schreibt seit 10 Jahren rote Zahlen! Gehört unter den Top 10 Deutschlands von den Verlagshäusern
!
Die Nr. 1 in Deutschland ist Spiegel Online die gerade mal kein Minus macht, bis minimalen Gewinn!!!! Mehr nicht!
So kann man also auch nicht sagen, wenn wir die digitale Boheme catchen mit dem ipad, dann bekommen wir Abos...
Das sind deren bedenken!
Soweit einmal meine kleine Horizonterweiterung aus erster Hand, um diese Gesprächsrunde zu erweitern
Die Verlage stützen sich also gar nicht mehr so auf ihre Zeitungen, sondern stecken längst in anderen Geschichten mit drin!
Das könnte sich auf die Motivation, offen für neue Technologien zu sein, bei der Argumentationsgrundlage (Dann kommen auch nicht mehr Leser) niederwirken.
Bleiben die Fragen offen? Inwiefern der BUCHMARKT INteresse an e-books zeigt und wie das einschlägt!