Internetprobleme trotz LAN-Verbindung

[crtim]

Hallo zusammen,

ich habe seit einigen Monaten immer wieder Probleme mit der Internetverbindung und bin echt ratlos.

Es muss sich hierbei um ein Problem an meinem Macbook Air (M1 2020) handeln. Sowohl unter MacOS 12 als auch 13. Ein Windows Laptop und mein iPhone haben keine Probleme. Die Internetprobleme treten sowohl über WLAN als auch bei bestehender LAN Verbindung auf. Zudem sind sie unabhängig vom Browser (Safari, Opera, Chrome).

Mein Router: Telekom Speedport Smart 4.

Die Probleme kommen teilweise > 10 mal täglich vor. Es kann aber auch sein, dass es mehrere Tage keine Probleme gibt.

Im Anhang befinden sich die Fehlermeldungen. Die Ratschläge von Opera habe ich ausprobiert, zu einer Verbesserung kam es dadurch leider nicht.

Übe Hilfe würde ich mich sehr freuen

 

[Mure77]

Ich würde mal alle Verbindungen im Router, die nicht mehr benötigt werden, löschen und schauen ob es dann auch noch auftritt.
Und versuche es mal mit dem Google Server, meine das ist die 8.8.8.8

 

[Marcel Bresink]

Von beiden Hinweisen würde ich dringendst abraten.

Man kann sehen, dass ein DNS-Problem vorliegt. Möglicherweise hast Du im Web-Browser zusätzliche DNS-Funktionen eingeschaltet, die nicht Standard sind (z.B. DNS over HTTPS), oder die DNS-Einstellung des Mac ist falsch. Die sollte entweder automatisch per DHCP konfiguriert sein, oder auf die IP-Adresse(n) Deines Routers zeigen. Auf gar keinen Fall darf dort ein Server im Internet (wie von Google) angegeben werden.

 

[Mure77]

Von beiden Hinweisen würde ich dringendst abraten.

Man kann sehen, dass ein DNS-Problem vorliegt. Möglicherweise hast Du im Web-Browser zusätzliche DNS-Funktionen eingeschaltet, die nicht Standard sind (z.B. DNS over HTTPS), oder die DNS-Einstellung des Mac ist falsch. Die sollte entweder automatisch per DHCP konfiguriert sein, oder auf die IP-Adresse(n) Deines Routers zeigen. Auf gar keinen Fall darf dort ein Server im Internet (wie von Google) angegeben werden.

Kannst du das näher erklären?

 

[Sequoia]

Davon ab bevorzuge ich generell DNS over TLS (ist halt etwas schneller, als DNS over HTTPS).

Google DNS. Bäh. Erfahrungsgemäß nutze ich die Cloudflare DNS over TLS (und normale DNS).

DNS over TLS – Wikipedia

de.wikipedia.org

 

[crtim]

Vielen Dank für die bisherigen Antworten!

Von beiden Hinweisen würde ich dringendst abraten.

Man kann sehen, dass ein DNS-Problem vorliegt. Möglicherweise hast Du im Web-Browser zusätzliche DNS-Funktionen eingeschaltet, die nicht Standard sind (z.B. DNS over HTTPS), oder die DNS-Einstellung des Mac ist falsch. Die sollte entweder automatisch per DHCP konfiguriert sein, oder auf die IP-Adresse(n) Deines Routers zeigen. Auf gar keinen Fall darf dort ein Server im Internet (wie von Google) angegeben werden.

Im Browser ist DNS over HTTTPS nicht aktiviert.

Im Anhang sind die DNS Einstellungen meines Macs. Insbesondere dieses "fe80::1" kommt mir komisch vor.

Die Suchdomain müsste so ja passen.

 

[Scotch]

Kannst du das näher erklären?

Ich kann dir ja mal den Screenshot vorlesen:

ERR_NAME_NOT_RESOLVED

Und für Fragen wie deine sogar direkt noch die (Standard-)Fehlermeldung in Deutsch übersetzt:

Die IP Adress für xyz.xyz.xyz.xyz wurde nicht gefunden.

Und mit Buntstiften: Der Client (sein Macbook) kann einem eingegebenen FQDN (vulgo: "Web-Adresse", "Internetadresse") keine IP-Adresse zuordnen und daher keine Route zum Server herstellen. Servernamen, Domännamen & Co. sind bekanntlich (oder auch nicht, das Internet ist ja noch ziemliches Neuland) nur für menschliche Nutzer relevant, für den tatsächlichen Datenverkehr spielen sie (fast) keine Rolle.

Mögliche Gründe für eine fehlschlagende Namesauflösung - meist ist das nämlich nur ein Symptom - in absteigender Wahrscheinlichkeit:

• LAN-Kabel oder Ethernetport defekt (kann man hier ausschließen, wenn das Problem auch mit WLAN auftritt, aber der Vollständigkeit halber)
• (W)LAN hat keine Verbindung zum Internet (macOS: Ausrufezeichen im WLAN-Signalstärke-Icon, Windows: Weltkugel statt LAN- oder WLAN-Verbindungssymbol; die Info fehlt hier, wenn das der Grund ist, kann man fast immer den Client ausschliessen
• Router hat keine Verbindung zum Internet (kann man hier ausschliessen, wenn das Problen nur mit einem einzelnen Client auftritt)
• Desktop-Firewall blockt den Verkehr (Little Snitch & Co. unter macOS)
• Beschränkungen im Router blockieren den Verkehr (z.B. Kindersicherung (White- oder Blacklist), Zeitsteuerung, Protokolleinschränkungen...)
• DNS-Fehlkonfiguration im Router, wie von @Marcel Bresink schon für den Client beschrieben (irgendeinen "tollen" DNS statt den vom ISP angegeben, weil "man das irgendwo als Tip gelesen hat" und der Host hat sich verabschiedet, fehlerhafte DoT oder DoH Konfiguration... (kann man hier auch ausschliessen, da das alle Clients betreffen würde, nicht nur das MB)
• DHCP Fehlkonfiguration, wodurch der Client keine gültige oder eine kollidierende lokale IP-Adresse erhalten hat (kein DHCP genutzt und falsche Daten angegeben; feste IP vergeben, die mit dem DHCP Adresspool kollidiert; mehrere DHCP-Server im Segment aktiv (z.B. weil man einen tollen neuen AP aufgestellt hat, um sein WLAN zu verbessern und sich um soclhe Details nicht kümmert...)
• Portbeschränkungen an Router (oder Switch) blocken den Internetverkehr für den Client

Die Liste würd' ich erst mal von oben nach unten abarbeiten. Mach' ich jedenfalls bei solchen Problemen so.

Insbesondere dieses "fe80::1" kommt mir komisch vor.

Ist OK, das ist einfach die IPv6 link local Adresse, damit z.B. auch in /etc/hosts nach Namensauflösungen geschaut wird.

Im Anhang sind die DNS Einstellungen meines Macs.

Wenn dein Speedport die Adresse 192.168.2.1 hat, ist das erst mal OK.

 

[Mure77]

Ich kann dir ja mal den Screenshot vorlesen:

Und für Fragen wie deine sogar direkt noch die (Standard-)Fehlermeldung in Deutsch übersetzt:

Und mit Buntstiften: Der Client (sein Macbook) kann einem eingegebenen FQDN (vulgo: "Web-Adresse", "Internetadresse") keine IP-Adresse zuordnen und daher keine Route zum Server herstellen. Servernamen, Domännamen & Co. sind bekanntlich (oder auch nicht, das Internet ist ja noch ziemliches Neuland) nur für menschliche Nutzer relevant, für den tatsächlichen Datenverkehr spielen sie (fast) keine Rolle.

Mögliche Gründe für eine fehlschlagende Namesauflösung - meist ist das nämlich nur ein Symptom - in absteigender Wahrscheinlichkeit:

• LAN-Kabel oder Ethernetport defekt (kann man hier ausschließen, wenn das Problem auch mit WLAN auftritt, aber der Vollständigkeit halber)
• (W)LAN hat keine Verbindung zum Internet (macOS: Ausrufezeichen im WLAN-Signalstärke-Icon, Windows: Weltkugel statt LAN- oder WLAN-Verbindungssymbol; die Info fehlt hier, wenn das der Grund ist, kann man fast immer den Client ausschliessen
• Router hat keine Verbindung zum Internet (kann man hier ausschliessen, wenn das Problen nur mit einem einzelnen Client auftritt)
• Desktop-Firewall blockt den Verkehr (Little Snitch & Co. unter macOS)
• Beschränkungen im Router blockieren den Verkehr (z.B. Kindersicherung (White- oder Blacklist), Zeitsteuerung, Protokolleinschränkungen...)
• DNS-Fehlkonfiguration im Router, wie von @Marcel Bresink schon für den Client beschrieben (irgendeinen "tollen" DNS statt den vom ISP angegeben, weil "man das irgendwo als Tip gelesen hat" und der Host hat sich verabschiedet, fehlerhafte DoT oder DoH Konfiguration... (kann man hier auch ausschliessen, da das alle Clients betreffen würde, nicht nur das MB)
• DHCP Fehlkonfiguration, wodurch der Client keine gültige oder eine kollidierende lokale IP-Adresse erhalten hat (kein DHCP genutzt und falsche Daten angegeben; feste IP vergeben, die mit dem DHCP Adresspool kollidiert; mehrere DHCP-Server im Segment aktiv (z.B. weil man einen tollen neuen AP aufgestellt hat, um sein WLAN zu verbessern und sich um soclhe Details nicht kümmert...)
• Portbeschränkungen an Router (oder Switch) blocken den Internetverkehr für den Client

Die Liste würd' ich erst mal von oben nach unten abarbeiten. Mach' ich jedenfalls bei solchen Problemen so.

Ist OK, das ist einfach die IPv6 link local Adresse.

Wenn dein Speedport die Adresse 192.168.2.1 hat, ist das erst mal OK.

Mir zu blöd. Bei Buntstiften aufgehört zu lesen.

 

[Scotch]

Das wird uns dann in Zukunft sicherlich vor ähnlich sinnigen Nachfragen von dir verschonen. Dafür aber wenigstens mit Fullquote.

 

[Wuchtbrumme]

Mir zu blöd. Bei Buntstiften aufgehört zu lesen.

der Ton am Anfang war nicht passend, aber inhaltlich korrekt und eine Menge Mühe, Deine Frage vollumfänglich zu beantworten. Da steckt also kein Krieg hinter.

 

[Mure77]

der Ton am Anfang war nicht passend, aber inhaltlich korrekt und eine Menge Mühe, Deine Frage vollumfänglich zu beantworten. Da steckt also kein Krieg hinter.

Es gibt Menschen die mit ihrer Überheblichkeit glücklich sind und sie bei Gelegenheit ausleben. Was auch immer geschrieben wurde ist bei den Buntstiften zu Ende gewesen.

Vernünftig zu kommunizieren ist die Basis von vielem. Andere für dumm verkaufen, wenn man selbst sehr tief in der Materie steckt, ist ein Wesenszug den ich niemals ausleben würde.

 

[Wuchtbrumme]

ich habe seit einigen Monaten immer wieder Probleme mit der Internetverbindung und bin echt ratlos.

ich habe mal ein wenig gesucht und bin auf die Empfehlung gestoßen (übrigens im Zusammenhang mit dem Speedport 4), die IPv6-Adresse nicht für die Namensauflösung zu verwenden. Du könntest versuchen, in den Netzwerkeinstellungen (jeweils bei LAN und bei dem WLAN-Netzwerk, unter TCP/IP) den Eintrag "IPv6 konfigurieren" von Automatisch auf "nur link-local" zu stellen.
IPv6 sollte aber prinzipiell funktionieren und der Eintrag aus Deinem Screenshot weiter unten ist nicht falsch.
Außerdem wird nahegelegt, WPA2 statt WPA2/WPA3 im Router einzustellen (dabei sollte man aber bedenken, dass WPA2 "geknackt" und nicht mehr sicher ist, sodass ins WLAN eingebrochen oder mitgelesen werden kann und zwar so kinderleicht, dass es jeder hinbekommt und zwar per Mausklick).

Weitere Hinweise habe ich zu Cisco AnyConnect und Sophos (eine Sicherheitslösung, die man nicht braucht, weil macOS mehrere Sicherheitslösungen bereits automatisch mitbringt) gefunden. Trifft davon etwas bei Dir zu?

(https://telekomhilft.telekom.de/t5/...sue-with-Speedport-Smart-4-router/m-p/5757286)

@Scotch hatte eine ganze Liste an möglichen Problemen genannt. Auch eine instabile WLAN-Verbindung könnte verantwortlich sein - oder meinetwegen ein defekter Router, der ständig nicht erreichbar ist, weil er neustartet (gut, Du hast geschrieben, andere Geräte würden problemlos funktionieren, ich wollt's nur erwähnen).

 

[Scotch]

Du könntest versuchen, in den Netzwerkeinstellungen (jeweils bei LAN und bei dem WLAN-Netzwerk, unter TCP/IP) den Eintrag "IPv6 konfigurieren" von Automatisch auf "nur link-local" zu stellen.

Das würde ich bleiben lassen, denn bei einem DS-Lite Stack auf ISP-Site ist dann DNS komplett lahmgelegt (wenn er nicht in so einem Fall DNS über IPv4 tunnelt). In jedem Fall fügt das eine zusätzliche Fehlerquelle ein. Ich empfehle, erst mal meine Liste abzuarbeiten, da sind ein paar viel trivialere (und meiner Erfahrung nach: Wahrscheinlichere) Fehlerquellen 'drin.

Wenn das alle nicht funktioniert, käme als nächster Schritt erst mal DNS- und mDNS-Caches leeren (Router & Client) usw. - aber die Info, die komplett fehlt ist erst mal, ob es ein Problem mit der Netzwerkverbindung oder dem Internetzugriff über diese gibt. Punkt 2 oben.

Außerdem wird nahegelegt, WPA2 statt WPA2/WPA3 im Router einzustellen (dabei sollte man aber bedenken, dass WPA2 "geknackt" und nicht mehr sicher ist, sodass ins WLAN eingebrochen oder mitgelesen werden kann und zwar so kinderleicht, dass es jeder hinbekommt und zwar per Mausklick).

Das könnte a) nur dann Ursache des Problems sein, wenn gar keine Verbindung zum (W)LAN zustande kommt und kann b) ausgeschlossen werden, da das Problem auch über LAN besteht.

 

[Wuchtbrumme]

Das würde ich bleiben lassen, denn bei einem DS-Lite Stack auf ISP-Site ist dann DNS komplett lahmgelegt

naja, andere OS würden vor denselben Herausforderungen stehen, funktionieren bei ihm aber wohl, von daher haben wir zwar keine Informationen darüber, aber es ist gerechtfertigt, anzunehmen, dass das nicht das Problem per se ist. Wohl aber benutzt macOS per Default IPv6, von daher ist den Vorschlag auszuprobieren nicht verkehrt. Man kann ihn ja auch rückgängig machen...

 

[Scotch]

naja, andere OS würden vor denselben Herausforderungen stehen, funktionieren bei ihm aber wohl

Da hat er ja die Namensauflösung über IPv6 auch nicht abgeschaltet. Wenn er das tut, hören die ggf. auch auf zu funktionieren. Daher die Warnung 😉

 

[crtim]

Das Problem scheint sich mittlerweile erledigt zu haben. Ich bin die Tipps von Scotch durchgegangen und habe bei den Netzwerkeinstellungen einen Filter namens "Cisco AnyConnect" deaktiviert. Ich vermute der stammt aus meinen Zeiten an der Uni, um dort mittels VPN ins Uninetzwerk zu gelangen.

In jedem Fall: vielen Dank für die tolle Hilfe!