@andifant
Ich weiß natürlich, was Du meinst. Und der Export ist auch eine Arbeitserleichterung, keine Frage.
Ich sage ja nur, alle Probleme, die wir in den unterschiedlichen (und auch upgedateten) Workflows bekamen, reduzierten sich auf wenige Ursachen:
Natürlich waren es in erster Linie typische Benutzerfehler aufgrund Unkenntnis (Schriften nicht eingebunden, RGB statt CMYK, Bilder in niedriger Auflösung, falsche Profile, ...).
Bei den übrigen eigentlich soweit "gut aussehenden!!!" PDF die nicht liefen waren es zu geschätzten 95% aus InDesign CS, CS1 oder CS2 exportierte PDF, lässt sich ohne weiteres ja mit PitStop feststellen. Nach Schreiben eines PostScript über acrobat mit entsprechendem PPD und Transparenzreduzierung lösten sich diese Probleme häufig, ohne weitergehende Veränderung am PDF.
Die restlichen 5% waren mehrfarbige Geschichten mit Umlauten oder Sonderzeichen im Farbnamen, das mag weder Agfa noch Delta-RIP.
Ergo: Wenn einer nicht weiß, wie er richtig exportiert, sage ich ihm lieber, wie er richtig druckt.
Im Laufe der Zeit minimierten wir damit die Fehlerhäufigkeit beim RIP immens. Und darauf kommt es an. Nicht ob das irgendwie "althergebracht" oder "nicht modern" ist. Das Ergebnis zählt.
Wobei ich anfügen möchte, daß fehlerhafte Transparenzen immer der kleinste Teil der Probleme waren, wenn aber Transparenzprobleme auftauchten, waren es nach Prüfung zu 100% exportierte Dateien - Seltsam!.
Seit CS3 ist es wohl etwas sicherer mit dem Export, seit CS4 wohl kein Problem mehr, außer das nach wie vor bestehende Problem der zum Teil nicht richtig übermittelten Bildauflösung von InDesign, was ja hier auch das eigentliche Problem wohl ist.
Ach, und mal davon abgesehen daß InDesign beim Export gerne mal die verwendeten Fonts in doublebyte-Schriften umwandelt (Probleme mit PS-Level 1 und 2) Selbst der online-PDFpreflight von Impressed behandelt das Thema InDesign und export.
Und dann am End noch PDF-X3 auf Basis PDF 1.3 erzeugen und Transparenzen verwenden ist auch ein gern gelieferter Stolperstein.
Für screen-PDF nehme ich auch den export, aber nach wie vor fühle ich mich sicherer, ein Print-PDF über den Druckdialog zu erzeugen. Auch wenn ich damit als veraltet gelte.
All das oben beschrieben zeigt doch ganz klar, das das exportierte PDF eine andere PostScript-Basis hat als das "gedruckte". Also handelt es sich hier nicht um Voodoo sondern um tatsächlich messbare Arbeitsergebnisse der Druckvorstufe CTP und CTF. Sind diese Erfahrungen und Darstellung Beweis genug für Dich?
Solange es gut geht, solange es Deine eigenen sauberen Dokumente sind, die Du erstellt hast und nicht irgendwelche Kundendaten ist es natürlich kein Problem. Ich als Dienstleister bekam aber nun mal zu 95% Fremddaten.
Für mich ist es Beweis genug, die Fehlerquote immens gesenkt zu haben, bei Fehlern immer wieder auf exportierte PDF gestoßen zu sein, mittels "gedruckten" PDF selbst nie Probleme gehabt zu haben.
Und deshalb bleib ich dabei, zu drucken statt zu exportieren, bis InDesign in der Lage ist, über den Export die gleiche PS-Information in das PDF zu bringen wie über den Druckdialog.
Und ja, ich habe InDesign CS4 PDF-Export getestet und es sieht, mit meiner persönlichen Distiller-Einstellung eigentlich gar nicht so schlecht aus - bis auf die Steuerung der Bildauflösung.
Ich will hier auch keinen Überzeugen, auch so zu arbeiten, es gibt immer viele Wege etwas richtig zu machen. Wenn Du bisher mit Deinem Workflow sichere Ergebnisse erzielt hast, wäre es schwachsinn, es anders zu machen, is ja wohl klar.
In diesem Sinne: Frohes schaffen