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Im Test: Microsoft Office 2011

Felix Rieseberg

̈Öhringer Blutstreifling
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Mit Office 2011 bringt Microsoft erneut eine neue Version der Bürosuite für den Mac auf den Markt, die neben den Stärken der Vorgängerversion nützliche neue Funktionen verspricht. Wir haben uns die neue Version Punkt für Punkt angesehen und nachgeprüft, ob das vergleichsweise teure Office seinen Preis wert ist. Vorraussetzung ist Mac OS X Leopard 10.5, die Brieftasche muss für die Home & Student-Variante 96,60 Euro und für die Home Business-Edition 199,90 Euro opfern. Bemerkenswert ist, dass Entourage jetzt nach dem Windows-Pendant benannt Outlook heißt und nur noch in der Business-Edition enthalten ist.
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[PAGE]Übergreifende Verbesserungen[/PAGE]
Zahlreiche Neuerungen sind nicht auf eine einzelne Applikation beschränkt, sondern betreffen das komplette Paket. So wurde beispielsweise das aus Office 2010 bekannte Ribbon-Design übertragen, welches sämtliche Funktionen in einer Symbolleiste mit Tab-Kategorien unterbringt. Das früher oft lästige Info-Fenster kann somit für die meisten Arbeiten verschwinden - für erweiterte Funktionen wie beispielsweise die Literaturverwaltung in Word ist es jedoch weiterhin nötig.

Ebenfalls neu ist die Dokumentgalerie, die in Word, PowerPoint und Excel Zugriff auf eine ganze Reihe professionell gestalteter Vorlagen erlaubt und dabei automatisch Online-Vorlagen einschließt. Praktisch ist auch die Übersicht der kürzlich geöffneten Dokumente, die eine Übersicht über den aktuellen Tag, den vergangen Tag, die letzte Woche, den letzten Monat, das letzte Jahr oder gar aller Zeiten gibt. Verbessert wurde auch der Medienbrowser, der eine Übersicht über iPhoto-Galerien, iTunes- und iMovie-Mediatheken, Clip Arts, Symbole und Formen bietet.

Die Performance der gesamten Suite ist bemerkbar besser, Applikationen reagieren und öffnen schneller als noch mit Office 2008. SkyDrive, die Microsoft-Variante der iDisk, ist für alle Nutzer von Office 2011 bis 25 Gigabyte kostenlos und kann aus allen Applikationen heraus genutzt werden.

Kompatibilität
Selbst wenn einige Funktionen weiterhin nur für Windows-Nutzer zugänglich bleiben, so sind sämtliche Dokumente kompatibel. Es ist problemlos möglich, ein Dokument mit Office 2011 au dem Mac zu erstellen, in Windows Office 2010 zu öffnen und zu bearbeiten, und anschließend wieder auf dem Mac zu modifizieren. Dieser Punkt wurde massiv verbessert und die Microsoft Mac Business Uni verspricht, dass Kompatibilitätsprobleme endgültig der Vergangenheit angehören.

Visual Basic for Applications kehrt zurück
Mit Office 2011 steht Mac-Nutzern erstmals seit längerer Zeit wieder die Nutzung von VBA-Makros offen, mit denen sich Aktionen in Word und Excel automatisieren lassen. Dies ist ebenfalls ein wichtiger Teil der Kompatibilität der verschiedenen Versionen des Office-Pakets: Interaktive Word- oder Excel-Formulare, die in Unternehmen und Vereinen oft mit Windows-Maschinen erstellt wurden, können nun auch wieder problemlos auf dem Mac ausgefüllt werden.

[PAGE]Word 2011[/PAGE]
Zusammenfassend lässt sich direkt zu Beginn sagen, dass das neue Word über solide Verbesserungen verfügt, die Word erneut zum vermutlich besten Word Processor auf dem Mac machen. Die Ribbon-Leiste, die für viele Anwender das Infofenster überflüssig macht, lässt Word komplett in einem einzelnen Fenster arbeiten, ohne den Anwender mit zu vielen Buttons zu bombardieren. Für die tägliche Textarbeit extrem nützlich ist auch die neue Vollbildschirm-Ansicht, die wahlweise im Schreib- oder im Lesemodus genutzt werden kann. Sie blendet überflüssige Funktionen aus und stellt das Dokument im wahrsten Sinne des Wortes in den Mittelpunkt. Diese Funktion besteht in anderen Editoren bereits seit mehreren Jahren, ist aber auch in Word ausgesprochen sinnvoll.

Für kreative Aufgaben wartet Word mit einer überarbeiteten Publishing-Ansicht auf. Während Word ein etabliertes Textprogramm ist, ist es in der Erstellung von Postern, Flyern und Broschüren nach wie vor mit Apple Pages nicht auf Augenhöhe. Die Apple-Templates scheinen immer noch einen Tick schicker zu sein, auch ist die Bedienung bei Pages einfacher. Auf der anderen Seite bietet Word aber mehr Funktionen, um die eigenen Kreationen anzupassen: Nahezu alle Vorlagen können mit eigenen Farbpaletten angepasst werden - so kann auch die schnell erstellte Broschüre in den eigenen Vereinsfarben gedruckt werden. Eine dreidimensionale Ansicht, die sämtliche Seiten transparent darstellt, erlaubt eine schnelle Seitensortierung nach eigenem Geschmack.

Microsoft hat erfolgreich einen Wunsch vieler professioneller Autoren aufgegriffen, die sonst für Veröffentlichungen lieber auch LateX zurückgreifen: Die Formatierung des gesamten Textes ist nun deutlich einfacher, da die Formatierung bestimmter Textabschnitte mit Style-Vorgaben nun mit mit Farben und Nummerierung sichtbar gemacht werden kann. Eine code-basierte Formatierung wie bei Latex ist zwar nicht möglich, dennoch erfordert die Neuformatierung eines längeren Textes signifikant weniger Hirnschmalz als noch mit Word 2008.

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Screen shot 2010-10-20 at 13.38.08.png[PAGE]Excel 2011[/PAGE]
Auch Excel erfuhr eine solide Überarbeitung, deren neue Funktionen einen echten Mehrwert gegenüber der Vorgängerversion bedeuten. Insgesamt scheinen die Entwickler viel Zeit damit verbracht zu haben, die gesamte Applikation für den normalen Anwender einfacher zu machen - Poweruser, die ihren Arbeitsalltag in der Tabellenkalkulation verbringen, werden sich über die Neuerungen weniger freuen als diejenigen, die bislang einen latenten Hass gegenüber der Applikation verspürten.

Zu den wichtigen Neuerungen gehören Sparklines - kleine Minidiagramme, die in einer einzelnen Zelle Platz finden und auch eine große Datenmenge schnell visualisieren. Bemerkenswert ist jedoch der große Nachteil, dass Sparklines nur mit Office 2010 für Windows und Office 2011 für Mac angezeigt werden können. Ebenfalls im Kampf für mehr Übersicht vertreten ist die Möglichkeit, Formatierung anhand diverser bestimmter Kriterien zu automatisieren, was die passende Gestaltung deutlich vereinfacht und viel Zeit spart.

Zu den kleineren Neuerungen zählt die Erweiterung der Formel-Liste und eine erneut deutlich größere Anzahl an Templates.

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[PAGE]Outlook 2011[/PAGE]
Mit der Version 2011 bringt Microsoft erstmals Outlook auf den Mac und verabschiedet sich von Entourage. Mac-Anwender, die bereits in Feierlaune sind, sollten jedoch noch keinen Sekt aufmachen: Obwohl Outlook 2011 eine massive Weiterentwicklung gegenüber Entourage darstellt, ist die Applikation nach wie vor das ungeliebte Kind der Office-Suite. Zu den guten Nachrichten gehört der erstmals reibungslos mögliche Import von Windows-PST-Dateien. Nach wie vor unzufrieden sind wir mit dem Import aus Apple Mail: Outlook löschte bei unserem Testimport spontan sämtliche Passwörter, die Mail im Schlüsselbund gespeichert hatte. Überraschenderweise wurde dabei das Test-Exchange-Konto vollkommen ignoriert und musste manuell in Outlook eingefügt werden.

Darüber hinaus bietet Outlook leider weiterhin die störenden Elemente, die Entourage auch schon enthielt: Es findet keine ordentliche Synchronisierung mit iCal und dem integrierten Adressbuch statt, was eine Zusammenarbeit mit zahlreichen Drittprogrammen auf dem Mac ausschließt - ebenso eine sinnvolle Nutzung von MobileMe. Im Gegensatz zu Word, PowerPoint und Excel erscheint das Design der Benutzeroberfläche weniger durchdacht, die kleinen Icons versuchen vergeblich einen Spagat zwischen klassischem Office-Design und Mac-Optik herzustellen.

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[PAGE]PowerPoint 2011[/PAGE]
Mit Apples Keynote muss Microsoft auf dem Mac mit starker Konkurrenz umgehen. Ein Gegner, gegen den das 2011-Produkt durchaus antreten kann. Eine der wichtigsten und beeindruckendsten neuen Funktionen ist "PowerPoint Broadcast": Microsoft unterhält für alle Nutzer von PowerPoint 2011 Server, über die man seine Folien online bis zu 50 Zuschauern präsentieren kann. Der Vorführende benötigt zwar eine Windows Live ID (kostenlos), der mit nur wenigen Mausklicks erstellte Link zum Betrachten der Show kann jedoch unabhängig von einem Account besucht werden. Leider werden nur die Folien übertragen - wer also noch ein paar begleitende Sätze sagen möchte, muss auf VoIP oder das klassische Telefon zurückgreifen. Dies hat jedoch auch den Vorteil, dass die Online-Präsentation mit zahlreichen Browsern wiedergegeben werden kann - inklusive iPhone und BlackBerrys.

Die Folienvorlagen sind zahlreich und vielfältig, kommen jedoch in puncto Design nach wie vor nicht an die Keynote-Templates heran. Immerhin wurde die Verwendung von Mediendateien optimiert, das Einfügen von Sound- und Video-Dateien ist jetzt deutlich einfacher als noch beim Vorgänger.

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[PAGE]Fazit[/PAGE]
Office 2011 stellt eine sinnvolle Weiterentwicklung von Office 2008 dar, mit der Microsoft ein hervorragendes Produkt auf den Markt bringt. Es bleiben zahlreiche Details, in denen Microsoft in Zukunft noch nachbessern könnte. Im Klartext bedeutet das: Nutzer, die regelmäßig auf Office zurückgreifen, sollten auf die neue Version aktualisieren. Anwender, die nur alle paar Wochen mal einen Brief schreiben oder eine kleine Tabellenkalkulation machen möchten, können ruhig bei Office 2008 bleiben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Mitglied 41958

Gast
Ich hab es schon seit dem ersten Golden Master und bin echt zufrieden! Die Stärken der Software werden im passenden Mac-Design nahezu perfekt ausgenutzt. Die haben halt ein perfektes iWork erschaffen. Ich mochte nur das Design von iWork. Da hat Microsoft nach langem mal wieder was ordentliches auf die Beine gestellt!
 

GTZT

Granny Smith
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Da fehlt ein "o" in der Überschrift.
 

thexm

Beauty of Kent
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Apfeltalk schrieb:
...die Word erneut zum vermutlich besten Word Processor auf dem Mac machen.

Wartet doch mal ab, was Steve uns heute Abend zeigt ;)

mfg thexm
 

Verlon

Juwel aus Kirchwerder
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kann mir wer sagen ob Word 2011 das deutsche Zitationssystem beherrscht?
 

Chriis

Dithmarscher Paradiesapfel
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Ich finde die Office 2011 Suite echt klasse!

Aber das Outlook gefällt mir leider immer noch nicht..was nützt es mir, wenn es sich nicht automatisch mit MobileMe etc. synchronisiert...
Bei Mac, iPhone und iPad ist das schon etwas nervig.

Vielleicht wird es ja später Erweiterungen geben, die das ermöglichen! Dann bin ich auch gerne bereit, Outlook zu nutzen!;)

Bis dahin: Gekauft!
 

TempuzFugit

Empire
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Gibt es eigentlich ein verbilligtes Update, wenn man bereits Office 2008 hat?
 

Phipps

Reinette de Champagne
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Hmm...könnte heute abend nicht auch ein iwork 2011 kommen?
 

mrains

Pomme Etrangle
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Office 2008 gehörte für mich zur Standardausrüstung - jetzt kommt 2011 und ich bin über einige Neuerungen froh. Schauen wir mal, was ich dann im täglichen Einsatz zu bemängeln finde. Ich persönlich komme mit diesen MS-Produkten jedoch
deutlich besser zu recht, als mit den Apple-Alternativen.

Die mäßige Umsetzung von Outlook verwundert mich allerdings zunächst nicht. In 2007 blieb es auch hinter den anderen Programmen graphisch und technisch zurück, was widersprüchlich zur starken Verbreitung im Business-Bereich steht. Naja, sie können es sich (noch) leisten...
 

s0f4surf3r

Kalterer Böhmer
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leider für mich noch nicht produktiv nutzbar, da die Endnote Heinis erst Anfang 2011 mit einem Update kommen wollen, welches Kompatibilität herstellt.
 

T1m92

Rheinischer Krummstiel
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11.10.09
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376
Ich hab' mal ne Frage.Kann man schon sagen, wie die das mit den Lizenzen bei dem Family Pack Home & Students geregelt haben? Es sind ja 3 Lizenzen und könnte man sich ja unter drei Freunden teilen, oder? Dann kostet das für jeden 40 Euro und wäre in Ordnung.
 

SilentCry

deaktivierter Benutzer
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03.01.08
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Moralisch ist es nicht, denn es steht ja, dass es drei Lizenzen sind für Personen, die im selben Haushalt leben. (Muss das aus dem Gedächtnis zitieren, habe die Packung nicht hier.)
Rechtlich denke ich nicht dass es ein Problem in Österreich oder Deutschland ist. Wir sind Privatkunden und wir haben (noch) das Recht, SW privat weiter zu verkaufen. Hier ist es zwar "nur" die Lizenznummer, ich halte das aber dennoch für unbedenklich.

Eine spannendere Frage wäre, ob man eine Kopie der InstallationsCD mit der Lizenz anfertigen darf. Das würde ich schon für fraglich halten - im selben Haushalt, kein Problem, Sicherheitskopien darf man ja machen, aber man darf ziemlich sicher nicht _eine_ Lizenz samt einer CD-Kopie _verkaufen_ (und das tut man ja).

D.h. offiziell muss der außerhaushaltliche Lizenznehmer das Produkt vermutlich von dem Originalmedium installieren, um auf der ganz sicheren Seite zu sein.

Wie gesagt, das ist meine Rechtsauffassung.