- Registriert
- 04.11.07
- Beiträge
- 7.938
Ein Gastbeitrag von Niklas Marxen: Vor gut einem Jahr, ich hatte gerade frisch bei Apfeltalk angefangen, fand ich ein interessantes Kickstarter-Projekt: Das LilyPad, ein Batteriepack für das iPad mit Tausendsasserqualitäten bat um Startkapital. Ich schrieb das Unternehmen an und fragte, ob man uns denn ein Gerät zur Verfügung stellen könnte, sodass wir es testen könnten. Man bejahte das sehr freundlich und versicherte uns, man würde sich melden, wenn eine Hülle zur Verfügung stehe. Die Produktion war noch nicht angelaufen und als die ersten Cases fertig waren, waren sie auch schon ratzefatz ausverkauft. Nach gut einem Jahr, ich hatte gerade aufgehört bei Apfeltalk zu arbeiten, kam eine E-Mail an, und bot mir die Gelegenheit, eine Einheit zum Testen zu erhalten.
[PRBREAK][/PRBREAK]
Zwischen dem ersten und dem letzten Kontakt ergaben sich bei den Herstellern des LilyPads ein paar Probleme: Unter anderem mochte Apple den Namen nicht, weswegen das Gerät jetzt KudoCase heißt. Als solches kam es gut verpackt vor zwei Wochen aus den Vereinigten Staaten zu mir ins wunderschöne Berlin. Aber das KudoCase war nicht alles, was in dem Paket war: Auch eine Tasche (KudoMate), ein paar In-Ear-Kopfhörer (KudoBuds), eine BlueTooth-Tastatur (KudoKeys) und ein HDMI-Kabel (KudoCable) wurden mir zum Testen überlassen.

[PAGE]Das KudoCase[/PAGE]
Das KudoCase
Was ist das KudoCase überhaupt? Hauptsächlich ist das KudoCase eine Hülle samt dicker Batterie, welches dem iPad, ohnehin schon mit einer nicht zu verachtenden Batterielaufzeit ausgestattet, erlaubt, eine Fernbeziehung mit der Steckdose einzugehen. Doch das KudoCase ist nicht nur das. Wenn man das schmale, schlanke Apple-Tablet schon eine dicke Hülle tut, dann will man auch ein bisschen mehr davon haben. Deswegen kommt das KudoCase sowohl mit einem HDMI- als auch mit einem USB-Anschluss und hat ein kleines Solar-Panel im Deckel.

Nachdem auspacken wurde mein iPad gleich seinem neuen Partner vorgestellt. Die nächsten zwei Wochen sollten die beiden auf engstem Raum zusammenleben. Es hieß Abschied nehmen von dem von mir sehr geschätzten Smart Cover. Natürlich war das kein Verlust: Auch wenn der Deckel des KudoCase geschlossen wird, weiß das iPad, dass es Zeit zum Schlafen gehen ist - die Standby-Funktion funktioniert einwandfrei.
In einem anderen Punkt liegt allerdings das Smart Cover sehr weit vorne. Der Vergleich hinkt natürlich stark, aber doch muss betont werden, wie viel klobiger und schwerer das iPad im KudoCase wird. Dem Entwickler ist dabei aber nicht wirklich ein Vorwurf zu machen: Solange er nicht vorhat, den Nobelpreis für Batterietechnologie zu gewinnen, braucht eine größere Batterie zwangsläufig mehr Platz. Faszinierenderweise stört die Klobigkeit nicht mal so sehr. Ich habe mich nicht dabei beobachten können, dass iPad Zuhause oder Unterwegs seltener in die Hand nehmen zu wollen. Die zu den Seiten hin flacher werdende und geriffelte Rückseite sorgt für einen komfortablen Halt und ein Sturz aus mittlerer Höhe sollte eigentlich keine Sorgen mehr machen. Wer sein iPad vernichten will, muss jetzt das KudoCase mit vernichten. Außerdem: Wirklich schwer ist das iPad auch mit KudoCase nicht. Es ist nur nicht mehr so faszinierend leicht.

Zeit, das KudoCase einmal näher zu inspizieren. Die Rückseite, in der Batterie und Anschlüsse stecken, fasziniert. Sie wirkt griffig und stabil. Auch die kleinen Plastikbeine, mit dem man das iPad in die gewohnten Neigungen zum Filme schauen oder Texte tippen bringen kann, sind überaus praktisch und eine gute Idee. Nicht so viel Spaß macht der Deckel, in dem das Solarpanel steckt. Das zusammengestickte Kunstleder wird wohl nach einiger Zeit sehr fransig werden. Der Rand der Aussparrung für das Solarpanel ist auf einer Seite nicht verklebt und wirkt insgesamt auch nicht besonders gut gespannt; nach ein paar 100 mal aus der Tasche ziehen bilden sich hier wahrscheinlich Risse. Nach einer zweiwöchigen Testzeit lassen sich solche Gebrauchsspuren natürlich noch nicht erkennen.
Das Solar Panel und Batterielaufzeit
Das Solar Panel im Deckel macht diesen spannenderweise weder besonders dick, noch besonders schwer, noch besonders unflexibel. Der Deckel ist ein ganz normaler Deckel, völlig ohne Einschränkungen, dafür aber mit CO2-neutralem Kraftwerk ausgestattet. Wie sehr sich die Sonne auf die Laufzeit des Geräts auswirkt, ist innerhalb eines zweiwöchigen Tests bei mittelgutem Wetter schwer festzustellen. Ich musste beide Geräte während der ganzen Zeit nur ein einziges Mal aufladen und das obwohl das iPad jeden Tag ein paar Stunden, meistens zum Videos gucken, genutzt wurde. Dabei kam das Licht, welches dem Gerät zur Verfügung stand, mal tatsächlich ein paar Stunden aus der Natur, mal aus der Dose und mal durch ein Fenster. Man möchte den Herstellerangaben glauben: Danach hält das iPad bei künstlicher Innenbeleuchtung 24 Stunden, bei konstanter Sonneneinstrahlung ganze 10 Tage durch.
Die Anschlüsse
Auf der unteren Seite des KudoCase befindet sich der HDMI-, der USB- und der Stromanschluss. Auch wenn es grundsätzlich eine gute Idee ist, in ein dickes Case auch noch ein paar Anschlüsse reinzuhauen, so kommen diese doch wenig überraschend mit ein paar Einschränkungen. Selbstverständlich kann der USB-Port nur zum Laden von anderen Geräten genutzt werden - etwas anderes lässt Apple nicht zu. Auch über den HDMI-Anschluss lassen sich nur Videos und Präsentationen auf den großen Schirm bringen. Den ganzen Bildschirm einfach spiegeln zu lassen ist nicht möglich. Der Stromstecker ist ein weiterer Clou des Gerätes: Mit nur einem Kabel lassen sich simultan iPad und KudoCase gleichzeitig laden. Mit dem KudoCase wird grundsätzlich nur ein USB-Ladekabel verschickt. Selbiges soll man in das Netzteil stecken, welches Apple einem mit dem iPad zur Verfügung gestellt hat.
One more Thing
Äußerst interessant und eine wirklich gute Idee ist ein weiteres unauffälliges Feature des KudoCase. Das Gerät fängt an zu piepen, wenn man pfeift. Klingt komisch, ist aber so. Wer sein iPad verlegt hat, sollte einfach nur laut und in möglichst hohen Tönen pfeifend durch die Wohnung gehen, wenn das iPad zurückpfeift ist das Problem gelöst. Unter realen Bedingungen konnte das Feature nicht getestet werden, immer wenn ich es durch Pfeifen gesucht habe, hatte ich es vorher vor mir selbst versteckt. Gepiept wird allerdings recht zuverlässig, vorausgesetzt man selbst pfeift mit einiger Lautstärke. Dabei übertönt man meistens das Gerät, was nicht im Sinne des Erfinders sein kann. Auch wird das Piepen manchmal durch Töne, die das iPad selbst macht, ausgelöst. Schließlich kann auch nicht jeder Pfeifen. Fazit: Ein nettes kleines Featurechen, welches wohl ohnehin niemandem vom Kauf überzeugt hätte. Es besteht Verbesserungsbedarf, aber als One more Thing macht das Piepen glücklich.
Fazit
Wer ein KudoCase haben will, wird über den Preis stolpern. Umgerechnet 160 Euro bei derzeit durchaus günstigem Dollarkurs muss man dafür loswerden. Hinzukommen eigentlich obligatorisch 80 Euro für die Tasche und 30 Euro für den Versand. Dafür pflanzt Kudo für jeden Kunden einen Baum und man kann zwischen vielen bunten Farben wählen. Wer ohnehin seine Akkulaufzeit verlängern will, einen HDMI-Adapter braucht, oft draußen ist und mit einer gewissen Klobigkeit seines Gerätes leben kann, sollte zuschlagen, ohne zu zögern. Alle anderen sollten eine Nacht darüber schlafen, weil das Gerät zwar großartig, aber eben nicht zu 100 Prozent perfekt und vor allen Dingen sehr teuer ist. Apfeltalk verleiht einen Apfeltalk-Gold Award im Sonnenlicht. Im Schatten wirkt er jedoch fast ein wenig silbrig.

[PAGE]KudoMate[/PAGE]
Die Tasche
Wer mit dem KudoCase unterwegs sein will, wird ohne KudoMate nicht glücklich werden. Schon ein iPad will man nicht die ganze Zeit in der Hand halten, mit dem zusätzlichen Gewicht wird das Verlangen danach nicht größer. In eine Tasche eines anderen Herstellers möchte man sein Kraftwerk auch nicht stecken, schließlich ist es in Taschen allgemein sehr dunkel, was ein Hauptfeature des KudoCase uninteressant werden lässt. Der KudoMate hat eine durchsichtige Fläche genau dort, wo das Solar Panel sitzt, wenn man das KudoCase in die Tasche legt. Das Gerät kann somit auch unterwegs der Sonne ausgesetzt werden. Insbesondere beim Fahrradfahren macht das Sinn: Auf dem eigenen Rücken liegt das Gerät dann wie auf einem Präsentierteller und wartet förmlich darauf im perfekten Winkel von der Sonne angestrahlt zu werden.

Kommen wir zum Rest der Tasche. Insgesamt hat der KudoMate ein merkwürdiges Format. Ein 13 Zoll MacBook ohne Schutzhülle passt gerade so hinein, ein 13 Zoll MacBook mit Schutzhülle nicht mehr. Seinen Rechner in die Tasche zu packen ist unter keinen Umständen zu empfehlen: Selbst wenn man bereit ist, auf eine Hülle zu verzichten, so gefährdet man doch über kurz oder lang den ohnehin nicht sehr stabil wirkenden Reißverschluss.
Die Tasche ist also zu klein, um in jeder Situation genug Platz zu bieten und zu groß, um nur das iPad im KudoCase mitzunehmen. Für letztere Situation bietet Kudo eine Neoprenhülle ohne Gurt an, welche uns nicht zum Testen zur Verfügung stand. Die Tasche reicht wahrscheinlich für den PC-freien Office- und Uni-Alltag. Ein paar Blöcke, ein paar Bücher, weitere kleine Geräte wie Handys oder iPods und eine Wasserflasche finden Platz.

Schauen wir uns den Aufbau der Tasche an: Über dem Fenster ist eine kleine Tasche, in der ein iPhone oder ein Gerät ähnlicher Größe Platz finden kann. Ein Gerät, welches sich hier befindet, soll man über den USB-Port des KudoCase aufladen können. Das funktioniert zwar, durchdacht ist es aber nicht. Weil der USB-Anschluss sich am unteren Teil des Gerätes befindet, ist es eine ziemliche Fummelei, ein Kabel von dort durch zwei Aussparungen bis zum Gerät in der kleinen Tasche zu führen. Die Welt wäre soviel einfacher, wenn das Fenster für das Solar Panel anders positioniert wäre, sodass das KudoCase auch andersherum in die Tasche gesteckt werden könnte. Grundsätzlich erschließt mir auch nicht, warum der Ort, an dem das Gerät, welches über USB aufgeladen werden soll, außen sein muss. Eine kleine Innentasche würde einem das Navigieren durch verschiedene Löcher ersparen.
Hinter dem Fenster für das Solar Panel befindet sich die Haupttasche des KudoMates. Hier rein passen neben dem KudoCase, für den es eine extra Halterung gibt, auch noch jede Menge andere Sachen. Kleinere Innentaschen und Haltenetze, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Hinter der Haupttasche befindet sich eine weitere, sehr viel flachere Tasche und dahinter eine Tasche, die sich dank einem Reißverschluss sowohl von unten als auch von oben öffnen lässt. Welchen Nutzen das hat, weiß der Leser vielleicht besser als der Verfasser dieses Tests, mir fällt kein Grund ein, warum ich eine Tasche von zwei Seiten öffnen wollen würde.

Getragen wird der KudoMate mit einem Gurt, der äußerst stabil und gut verarbeitet wirkt und sich äußerst komfortabel trägt. Die Tasche ist wasserdicht und mit zwei Rutschstoppern an der Unterseite ausgestattet. Einen Minuspunkt gibt es für die Reißverschlüsse. Bei Ankunft der Tasche schloss einer schon nicht zuverlässig, während der Testzeit ist selbiger gerissen. Auch dass nicht an eine Tasche für die KudoKeys gedacht wurde, tut ein bisschen weh. Die Größe kann nicht allen Ansprüchen gerecht werden. Umgerechnet 80 Euro sind jedoch ein Preis, den man bereit ist für eine solche Tasche zu zahlen - wer einen KudoCase haben will, muss das eigentlich auch, weswegen der Hersteller auch umgerechent 20 Dollar Rabatt gibt, wenn die Tasche mit dem KudoCase zusammen erworben wird. Für die Tasche gibt es somit einen Apfeltalk- Silberaward, auch wenn er leicht golden glänzt.

[PAGE]KudoBuds, KudoKeys & Misc.[/PAGE]
KudoBuds
Ohne dass ich es verlangt habe, kamen bei mir auch noch ein Kopfhörerpaar zum Testen an. Das besondere Feature der KudoBuds ist der Klangkörper aus Holz, welcher für natürlich klaren Sound sorgen soll. Ohne ein Experte auf dem Gebiet zu sein, möchte ich dem zustimmen. Überall da, wo man einen möglichst klaren Ton haben will (Gesang, ein einzelnes Instrument) sind die Kopfhörer ein echter Renner, überall da, wo viele Klänge gemischt werden (Hip-Hop, Pop, Elektronische Musik) gibt es wahrscheinlich bessere Alternativen. Drei In-Ear-Aufsätze für verschiede Ohrgrößen sind Teil des Paketes. Ein Mikrofon ist genauso Teil des Kopfhörers, wie ein Schalter, mit dem sich die Musik an und aus schalten lässt. Eventuell gibt es für denselben Preis und für andere Geschmäcker bessere Kopfhörer. Aber wer 30 Euro übrig hat und noch etwas zu der Bestellung aus Amerika hinzufügen will, macht mit den KudoBuds nichts falsch.

KudoKeys & Sonstiges
Auch Teil der Lieferung war eine kleine Silikon-Bluetooth-Tastatur. Als solche ist sie nicht besser und nicht schlechter als das, was man aus dem Marktsegment kennt. Sie ist klein und leicht und man trifft die Tasten besser als mit dem Software-Keyboard, allerdings macht der viel zu geringe Tastenwiderstand nicht wirklich glücklich. Das HDMI-Kabel ist ein HDMI-Kabel wie jedes andere auch, allerdings verspricht der Hersteller, dass es dank Plastikmangel biologisch abbaubar ist. Es gilt das oben gesagte. Die Tastatur ist nicht besser und nicht schlechter als die Konkurrenz und das Kabel macht das, was ein Kabel machen soll. Zu Preisen von umgerechnet 47 Euro für die Tastatur und 27 Euro für das Kabel kann aber nicht wirklich zu einem Kauf
geraten werden.

[PRBREAK][/PRBREAK]
Zwischen dem ersten und dem letzten Kontakt ergaben sich bei den Herstellern des LilyPads ein paar Probleme: Unter anderem mochte Apple den Namen nicht, weswegen das Gerät jetzt KudoCase heißt. Als solches kam es gut verpackt vor zwei Wochen aus den Vereinigten Staaten zu mir ins wunderschöne Berlin. Aber das KudoCase war nicht alles, was in dem Paket war: Auch eine Tasche (KudoMate), ein paar In-Ear-Kopfhörer (KudoBuds), eine BlueTooth-Tastatur (KudoKeys) und ein HDMI-Kabel (KudoCable) wurden mir zum Testen überlassen.

[PAGE]Das KudoCase[/PAGE]
Das KudoCase
Was ist das KudoCase überhaupt? Hauptsächlich ist das KudoCase eine Hülle samt dicker Batterie, welches dem iPad, ohnehin schon mit einer nicht zu verachtenden Batterielaufzeit ausgestattet, erlaubt, eine Fernbeziehung mit der Steckdose einzugehen. Doch das KudoCase ist nicht nur das. Wenn man das schmale, schlanke Apple-Tablet schon eine dicke Hülle tut, dann will man auch ein bisschen mehr davon haben. Deswegen kommt das KudoCase sowohl mit einem HDMI- als auch mit einem USB-Anschluss und hat ein kleines Solar-Panel im Deckel.


Nachdem auspacken wurde mein iPad gleich seinem neuen Partner vorgestellt. Die nächsten zwei Wochen sollten die beiden auf engstem Raum zusammenleben. Es hieß Abschied nehmen von dem von mir sehr geschätzten Smart Cover. Natürlich war das kein Verlust: Auch wenn der Deckel des KudoCase geschlossen wird, weiß das iPad, dass es Zeit zum Schlafen gehen ist - die Standby-Funktion funktioniert einwandfrei.
In einem anderen Punkt liegt allerdings das Smart Cover sehr weit vorne. Der Vergleich hinkt natürlich stark, aber doch muss betont werden, wie viel klobiger und schwerer das iPad im KudoCase wird. Dem Entwickler ist dabei aber nicht wirklich ein Vorwurf zu machen: Solange er nicht vorhat, den Nobelpreis für Batterietechnologie zu gewinnen, braucht eine größere Batterie zwangsläufig mehr Platz. Faszinierenderweise stört die Klobigkeit nicht mal so sehr. Ich habe mich nicht dabei beobachten können, dass iPad Zuhause oder Unterwegs seltener in die Hand nehmen zu wollen. Die zu den Seiten hin flacher werdende und geriffelte Rückseite sorgt für einen komfortablen Halt und ein Sturz aus mittlerer Höhe sollte eigentlich keine Sorgen mehr machen. Wer sein iPad vernichten will, muss jetzt das KudoCase mit vernichten. Außerdem: Wirklich schwer ist das iPad auch mit KudoCase nicht. Es ist nur nicht mehr so faszinierend leicht.


Zeit, das KudoCase einmal näher zu inspizieren. Die Rückseite, in der Batterie und Anschlüsse stecken, fasziniert. Sie wirkt griffig und stabil. Auch die kleinen Plastikbeine, mit dem man das iPad in die gewohnten Neigungen zum Filme schauen oder Texte tippen bringen kann, sind überaus praktisch und eine gute Idee. Nicht so viel Spaß macht der Deckel, in dem das Solarpanel steckt. Das zusammengestickte Kunstleder wird wohl nach einiger Zeit sehr fransig werden. Der Rand der Aussparrung für das Solarpanel ist auf einer Seite nicht verklebt und wirkt insgesamt auch nicht besonders gut gespannt; nach ein paar 100 mal aus der Tasche ziehen bilden sich hier wahrscheinlich Risse. Nach einer zweiwöchigen Testzeit lassen sich solche Gebrauchsspuren natürlich noch nicht erkennen.
Das Solar Panel und Batterielaufzeit
Das Solar Panel im Deckel macht diesen spannenderweise weder besonders dick, noch besonders schwer, noch besonders unflexibel. Der Deckel ist ein ganz normaler Deckel, völlig ohne Einschränkungen, dafür aber mit CO2-neutralem Kraftwerk ausgestattet. Wie sehr sich die Sonne auf die Laufzeit des Geräts auswirkt, ist innerhalb eines zweiwöchigen Tests bei mittelgutem Wetter schwer festzustellen. Ich musste beide Geräte während der ganzen Zeit nur ein einziges Mal aufladen und das obwohl das iPad jeden Tag ein paar Stunden, meistens zum Videos gucken, genutzt wurde. Dabei kam das Licht, welches dem Gerät zur Verfügung stand, mal tatsächlich ein paar Stunden aus der Natur, mal aus der Dose und mal durch ein Fenster. Man möchte den Herstellerangaben glauben: Danach hält das iPad bei künstlicher Innenbeleuchtung 24 Stunden, bei konstanter Sonneneinstrahlung ganze 10 Tage durch.
Die Anschlüsse
Auf der unteren Seite des KudoCase befindet sich der HDMI-, der USB- und der Stromanschluss. Auch wenn es grundsätzlich eine gute Idee ist, in ein dickes Case auch noch ein paar Anschlüsse reinzuhauen, so kommen diese doch wenig überraschend mit ein paar Einschränkungen. Selbstverständlich kann der USB-Port nur zum Laden von anderen Geräten genutzt werden - etwas anderes lässt Apple nicht zu. Auch über den HDMI-Anschluss lassen sich nur Videos und Präsentationen auf den großen Schirm bringen. Den ganzen Bildschirm einfach spiegeln zu lassen ist nicht möglich. Der Stromstecker ist ein weiterer Clou des Gerätes: Mit nur einem Kabel lassen sich simultan iPad und KudoCase gleichzeitig laden. Mit dem KudoCase wird grundsätzlich nur ein USB-Ladekabel verschickt. Selbiges soll man in das Netzteil stecken, welches Apple einem mit dem iPad zur Verfügung gestellt hat.
One more Thing
Äußerst interessant und eine wirklich gute Idee ist ein weiteres unauffälliges Feature des KudoCase. Das Gerät fängt an zu piepen, wenn man pfeift. Klingt komisch, ist aber so. Wer sein iPad verlegt hat, sollte einfach nur laut und in möglichst hohen Tönen pfeifend durch die Wohnung gehen, wenn das iPad zurückpfeift ist das Problem gelöst. Unter realen Bedingungen konnte das Feature nicht getestet werden, immer wenn ich es durch Pfeifen gesucht habe, hatte ich es vorher vor mir selbst versteckt. Gepiept wird allerdings recht zuverlässig, vorausgesetzt man selbst pfeift mit einiger Lautstärke. Dabei übertönt man meistens das Gerät, was nicht im Sinne des Erfinders sein kann. Auch wird das Piepen manchmal durch Töne, die das iPad selbst macht, ausgelöst. Schließlich kann auch nicht jeder Pfeifen. Fazit: Ein nettes kleines Featurechen, welches wohl ohnehin niemandem vom Kauf überzeugt hätte. Es besteht Verbesserungsbedarf, aber als One more Thing macht das Piepen glücklich.
Fazit
Wer ein KudoCase haben will, wird über den Preis stolpern. Umgerechnet 160 Euro bei derzeit durchaus günstigem Dollarkurs muss man dafür loswerden. Hinzukommen eigentlich obligatorisch 80 Euro für die Tasche und 30 Euro für den Versand. Dafür pflanzt Kudo für jeden Kunden einen Baum und man kann zwischen vielen bunten Farben wählen. Wer ohnehin seine Akkulaufzeit verlängern will, einen HDMI-Adapter braucht, oft draußen ist und mit einer gewissen Klobigkeit seines Gerätes leben kann, sollte zuschlagen, ohne zu zögern. Alle anderen sollten eine Nacht darüber schlafen, weil das Gerät zwar großartig, aber eben nicht zu 100 Prozent perfekt und vor allen Dingen sehr teuer ist. Apfeltalk verleiht einen Apfeltalk-Gold Award im Sonnenlicht. Im Schatten wirkt er jedoch fast ein wenig silbrig.

[PAGE]KudoMate[/PAGE]
Die Tasche
Wer mit dem KudoCase unterwegs sein will, wird ohne KudoMate nicht glücklich werden. Schon ein iPad will man nicht die ganze Zeit in der Hand halten, mit dem zusätzlichen Gewicht wird das Verlangen danach nicht größer. In eine Tasche eines anderen Herstellers möchte man sein Kraftwerk auch nicht stecken, schließlich ist es in Taschen allgemein sehr dunkel, was ein Hauptfeature des KudoCase uninteressant werden lässt. Der KudoMate hat eine durchsichtige Fläche genau dort, wo das Solar Panel sitzt, wenn man das KudoCase in die Tasche legt. Das Gerät kann somit auch unterwegs der Sonne ausgesetzt werden. Insbesondere beim Fahrradfahren macht das Sinn: Auf dem eigenen Rücken liegt das Gerät dann wie auf einem Präsentierteller und wartet förmlich darauf im perfekten Winkel von der Sonne angestrahlt zu werden.


Kommen wir zum Rest der Tasche. Insgesamt hat der KudoMate ein merkwürdiges Format. Ein 13 Zoll MacBook ohne Schutzhülle passt gerade so hinein, ein 13 Zoll MacBook mit Schutzhülle nicht mehr. Seinen Rechner in die Tasche zu packen ist unter keinen Umständen zu empfehlen: Selbst wenn man bereit ist, auf eine Hülle zu verzichten, so gefährdet man doch über kurz oder lang den ohnehin nicht sehr stabil wirkenden Reißverschluss.
Die Tasche ist also zu klein, um in jeder Situation genug Platz zu bieten und zu groß, um nur das iPad im KudoCase mitzunehmen. Für letztere Situation bietet Kudo eine Neoprenhülle ohne Gurt an, welche uns nicht zum Testen zur Verfügung stand. Die Tasche reicht wahrscheinlich für den PC-freien Office- und Uni-Alltag. Ein paar Blöcke, ein paar Bücher, weitere kleine Geräte wie Handys oder iPods und eine Wasserflasche finden Platz.

Schauen wir uns den Aufbau der Tasche an: Über dem Fenster ist eine kleine Tasche, in der ein iPhone oder ein Gerät ähnlicher Größe Platz finden kann. Ein Gerät, welches sich hier befindet, soll man über den USB-Port des KudoCase aufladen können. Das funktioniert zwar, durchdacht ist es aber nicht. Weil der USB-Anschluss sich am unteren Teil des Gerätes befindet, ist es eine ziemliche Fummelei, ein Kabel von dort durch zwei Aussparungen bis zum Gerät in der kleinen Tasche zu führen. Die Welt wäre soviel einfacher, wenn das Fenster für das Solar Panel anders positioniert wäre, sodass das KudoCase auch andersherum in die Tasche gesteckt werden könnte. Grundsätzlich erschließt mir auch nicht, warum der Ort, an dem das Gerät, welches über USB aufgeladen werden soll, außen sein muss. Eine kleine Innentasche würde einem das Navigieren durch verschiedene Löcher ersparen.
Hinter dem Fenster für das Solar Panel befindet sich die Haupttasche des KudoMates. Hier rein passen neben dem KudoCase, für den es eine extra Halterung gibt, auch noch jede Menge andere Sachen. Kleinere Innentaschen und Haltenetze, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Hinter der Haupttasche befindet sich eine weitere, sehr viel flachere Tasche und dahinter eine Tasche, die sich dank einem Reißverschluss sowohl von unten als auch von oben öffnen lässt. Welchen Nutzen das hat, weiß der Leser vielleicht besser als der Verfasser dieses Tests, mir fällt kein Grund ein, warum ich eine Tasche von zwei Seiten öffnen wollen würde.

Getragen wird der KudoMate mit einem Gurt, der äußerst stabil und gut verarbeitet wirkt und sich äußerst komfortabel trägt. Die Tasche ist wasserdicht und mit zwei Rutschstoppern an der Unterseite ausgestattet. Einen Minuspunkt gibt es für die Reißverschlüsse. Bei Ankunft der Tasche schloss einer schon nicht zuverlässig, während der Testzeit ist selbiger gerissen. Auch dass nicht an eine Tasche für die KudoKeys gedacht wurde, tut ein bisschen weh. Die Größe kann nicht allen Ansprüchen gerecht werden. Umgerechnet 80 Euro sind jedoch ein Preis, den man bereit ist für eine solche Tasche zu zahlen - wer einen KudoCase haben will, muss das eigentlich auch, weswegen der Hersteller auch umgerechent 20 Dollar Rabatt gibt, wenn die Tasche mit dem KudoCase zusammen erworben wird. Für die Tasche gibt es somit einen Apfeltalk- Silberaward, auch wenn er leicht golden glänzt.

[PAGE]KudoBuds, KudoKeys & Misc.[/PAGE]
KudoBuds
Ohne dass ich es verlangt habe, kamen bei mir auch noch ein Kopfhörerpaar zum Testen an. Das besondere Feature der KudoBuds ist der Klangkörper aus Holz, welcher für natürlich klaren Sound sorgen soll. Ohne ein Experte auf dem Gebiet zu sein, möchte ich dem zustimmen. Überall da, wo man einen möglichst klaren Ton haben will (Gesang, ein einzelnes Instrument) sind die Kopfhörer ein echter Renner, überall da, wo viele Klänge gemischt werden (Hip-Hop, Pop, Elektronische Musik) gibt es wahrscheinlich bessere Alternativen. Drei In-Ear-Aufsätze für verschiede Ohrgrößen sind Teil des Paketes. Ein Mikrofon ist genauso Teil des Kopfhörers, wie ein Schalter, mit dem sich die Musik an und aus schalten lässt. Eventuell gibt es für denselben Preis und für andere Geschmäcker bessere Kopfhörer. Aber wer 30 Euro übrig hat und noch etwas zu der Bestellung aus Amerika hinzufügen will, macht mit den KudoBuds nichts falsch.

KudoKeys & Sonstiges
Auch Teil der Lieferung war eine kleine Silikon-Bluetooth-Tastatur. Als solche ist sie nicht besser und nicht schlechter als das, was man aus dem Marktsegment kennt. Sie ist klein und leicht und man trifft die Tasten besser als mit dem Software-Keyboard, allerdings macht der viel zu geringe Tastenwiderstand nicht wirklich glücklich. Das HDMI-Kabel ist ein HDMI-Kabel wie jedes andere auch, allerdings verspricht der Hersteller, dass es dank Plastikmangel biologisch abbaubar ist. Es gilt das oben gesagte. Die Tastatur ist nicht besser und nicht schlechter als die Konkurrenz und das Kabel macht das, was ein Kabel machen soll. Zu Preisen von umgerechnet 47 Euro für die Tastatur und 27 Euro für das Kabel kann aber nicht wirklich zu einem Kauf
geraten werden.

Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: