- Registriert
- 04.11.07
- Beiträge
- 7.938
Es gibt Dockingstationen für iPhone und iPod wie Sand am Meer. Nahezu jede Elektronik-Firma hat eigene Modelle, die vor allem eine Sache gemeinsam haben: Das kompakte Format. Auf der Suche nach einer großen Dockingstation mit Fernbedienung fiel uns tatsächlich auf, dass die meisten Hersteller eher auf kleineres Gerät setzen und somit den Faktor der Mobilität als Steckenpferd nutzen. Doch was wenn man genau das nicht möchte? Was, wenn man eine Dockingstation haben möchte, die ordentliche Ausmaße, ordentlichen Klang und ordentlich Druck mitbringt? In diesem speziellen Fall stolperten wir über einen alten Bekannten, mit dem wir schon in Muttis Waschküche ersten Kontakt hatten: Die deutsche Marke AEG, hinter deren Audiosparte heute der Kempener Konzern ETV steckt. Zwar bewirbt ETV die Dockingstationen nicht wirklich aktiv, aber stellt sie doch in recht großer Zahl her. Das Modell IMS 4442 sticht dabei aus der Menge: Ein großer Tower mit Dock und Fernbedienung, der neben einem Gewicht von fast 20 Kilo auch große Boxen mitbringt. Ob sich der Outsider mit dem gekauften und an sich vertrauenserweckenden Label auch im Alltag beweisen kann, stellen wir hier kurz vor: Gestatten, das AEG/ETV IMS 4442 iDock der etwas größeren Art.
[PRBREAK][/PRBREAK]
[PAGE]Einleitung[/PAGE]
Es gibt weltweit keinen einzigen Test von diesem Gerät. Das liegt nicht etwa daran, dass es brandneu ist, sondern vielmehr an der Tatsache, dass AEG/ETV nebst Homepage kaum Werbung für das Produkt macht. Es ist einfach da. Doch das reicht eigentlich auch - denn zumindest das hier getestete IMS 4442 ist ein absolutes Nischenprodukt, welches wohl kaum massenhaft gefragt werden dürfte. Möchte man große Boxen, kauft man sich im Normalfall eine entsprechende Hifi-Anlage und schließt das iPhone dann an den Verstärker an. Doch wer sich unter 300 Euro eine passable Lösung anschaffen möchte, sucht eigentlich vergebens.
Geliefert wird das AEG IMS 4442 in einem riesigen und schweren Karton, der bereits erahnen lässt, dass diese Dockingstation sich etwas von dem Einheitsbrei unterscheidet. Das Gerät kurz erklärt: Das IMS 4442 besteht aus zwei Boxen mit jeweils 150 Watt (PMPO, also Blödsinn), einem Display für die Anzeige des zugeschalteten Eingangs, einem Dock für iPod und iPhone und einem 450 Watt Subwoofer (ebenfalls PMPO). Kurze Anmerkung dazu: Die Box wird überall nur mit 750 Watt PMPO angepriesen, reelle Werte lassen sich nicht finden. Das Problem also: PMPO ist eine reine Marketingangabe, und sagt, ähnlich wie zum Beispiel auch eine hohe Megapixel-Zahl bei Digitalkameras, nichts über die eigentliche Qualität oder Leistung des Produkts aus. Auf Nachfrage bei ETV wurde uns mitgeteilt, dass es keine anderen Angaben zu dieser Box gibt. Peinlich für den Hersteller, aber damit müssen wir jetzt leben.
Neben Dockanschluss hat das Gerät noch einen Anschluss für eine Radioantenne (mit eigenem Tuner), einen AUX-IN-Anschluss (Klinke) für Sound aus anderen Geräten und einem Cinch-Anschluss für z.B. den Fernseher. Das gute Stück ist einen guten Meter hoch, 32cm breit und 40cm tief. Erfreulicherweise liegt dem IMS 4442 noch eine Fernbedienung bei, mit der man Lieder überspringen, den Eingang wechseln, Lautstärke kontrollieren und vieles mehr machen kann.
[PAGE]Erster Eindruck[/PAGE]
Beim Auspacken mussten wir zunächst feststellen, dass die Montage des Standfußes nicht besonders ausgefeilt ist. Man muss die Box erhöht hinlegen, um die Platte anschließend mit vier dicken Holzschrauben unten am Gerät zu fixieren. Zwar sind die Bohrlöcher als solche erkennbar, aber ganz ohne Muskelkraft ist da nichts zu machen. Dennoch: Sofern das Gerät steht, macht das IMS 4442 keinen schlechten Eindruck. Standfest, recht spartanisch und doch ganz hübsch ohne große Schnörkeleien. Leider ist auch AEG/ETV der Meinung, dass Klavierlack eine gute Lösung für das Äußere eines technischen Gerätes ist - der Staub hat sich bereits dankend niedergelassen. Empfehlung: Die Schutzklappen vor den Boxen kann man ganz einfach entfernen - der optische Gewinn ist riesig und dem Klang schadet es sicher auch nicht.
Bei unserem Testgerät von Amazon waren die Schrauben des Subwoofers etwas gelockert - entweder wurde hier in der Produktion gepatzt oder der Transport (Hermes...) lief nicht sauber ab. Doch dank Akkuschrauber war dieses Problem schnell gelöst - wir hoffen, dass es jetzt fest an Ort und Stelle bleibt.
Die Fernbedienung ist aufgrund der lieblosen Anordnung und dem Design eher hässlich, erfüllt aber ihre Funktion und bietet einen großen Komfort was die Bedienung des iDevices angeht. Zeitweise kommt es insbesondere beim Umschalten der Lieder zu leichten Verzögerungen, ob das jedoch an der Fernbedienung oder dem iPhone liegt, können wir nicht mit Sicherheit sagen.
Sofern am Strom, lädt die Dockingstation das eingedockte Gerät auch im Standby. Während unserer Tests hatten wir keine hörbaren GSM-Interferenzen - im Gegensatz zu unserer Reisestation von Logitech (S125i) eine Wohltat.
[PAGE]Audioqualität[/PAGE]
Der Klang der IMS 4442-Station ist, ähnlich wie das Gerät selbst, ganz in Ordnung. Wer die Klangqualität einer Bowers & Wilkins-Anlage erwartet, ist jedoch an der falschen Adresse. Die Höhen sind zwar klar, die mittleren Töne kommen gut raus und der Bass ist je nach Einstellung deftig, aber alleine aufgrund der Bauweise ist die Tonqualität einer HiFi-Anlage nicht in greifbarer Nähe. Vergleicht man die Standbox mit ähnlich teuren Dockingstationen, so kann die IMS 4442 meist lauter, aber qualitativ nicht unbedingt besser. Da der Subwoofer seitlich montiert ist, wird der nötige Druck für ein entsprechendes Klangerlebnis meist fehlgeleitet.
Schlecht ist der Sound der IMS 4442 mitnichten, aber für mehr als das Jugendzimmer oder den Partykeller mit gelegentlichem Einsatz taugt der Tower leider nicht. Insbesondere bei Filmen hat man das Nachsehen, da die Box grundsätzlich einzeln geliefert wird und eine zweite Box für die 'andere Seite' vom Bildschirm nicht zur Verfügung steht. Und wer mal einen Film gesehen hat, wo der Sound nur von links oder rechts kommt, der wird schnell merken, dass das Konzept nicht funktioniert.
[PAGE]Fazit[/PAGE]
Die AEG IMS 4442 Dockingstation ist ein Geheimtipp für die, die eine laute und große Dockingstation suchen, aber nicht bereit sind, sich eine richtige Anlage zu kaufen, sondern eine All-In-One-Lösung haben wollen. Zu einem Preis von circa 200 Euro können wir das Gerät bedingt empfehlen, weisen unter anderem darauf hin, dass die Verarbeitung im Bereich des Subwoofers besser sein könnte und der Klavierlack nicht jedem zusagt.
Klanglich gibt es sicherlich besseres, aber da ist dann bei identischer Lautstärke auch der Preis höher.
Wer Alternativen sucht, wird bei Philips und Lenco fündig.
Von uns gibt es den Bronze-Award, für euch gibt es den Link zum Preisvergleich.
[PRBREAK][/PRBREAK]
[PAGE]Einleitung[/PAGE]
Es gibt weltweit keinen einzigen Test von diesem Gerät. Das liegt nicht etwa daran, dass es brandneu ist, sondern vielmehr an der Tatsache, dass AEG/ETV nebst Homepage kaum Werbung für das Produkt macht. Es ist einfach da. Doch das reicht eigentlich auch - denn zumindest das hier getestete IMS 4442 ist ein absolutes Nischenprodukt, welches wohl kaum massenhaft gefragt werden dürfte. Möchte man große Boxen, kauft man sich im Normalfall eine entsprechende Hifi-Anlage und schließt das iPhone dann an den Verstärker an. Doch wer sich unter 300 Euro eine passable Lösung anschaffen möchte, sucht eigentlich vergebens.
Geliefert wird das AEG IMS 4442 in einem riesigen und schweren Karton, der bereits erahnen lässt, dass diese Dockingstation sich etwas von dem Einheitsbrei unterscheidet. Das Gerät kurz erklärt: Das IMS 4442 besteht aus zwei Boxen mit jeweils 150 Watt (PMPO, also Blödsinn), einem Display für die Anzeige des zugeschalteten Eingangs, einem Dock für iPod und iPhone und einem 450 Watt Subwoofer (ebenfalls PMPO). Kurze Anmerkung dazu: Die Box wird überall nur mit 750 Watt PMPO angepriesen, reelle Werte lassen sich nicht finden. Das Problem also: PMPO ist eine reine Marketingangabe, und sagt, ähnlich wie zum Beispiel auch eine hohe Megapixel-Zahl bei Digitalkameras, nichts über die eigentliche Qualität oder Leistung des Produkts aus. Auf Nachfrage bei ETV wurde uns mitgeteilt, dass es keine anderen Angaben zu dieser Box gibt. Peinlich für den Hersteller, aber damit müssen wir jetzt leben.
Neben Dockanschluss hat das Gerät noch einen Anschluss für eine Radioantenne (mit eigenem Tuner), einen AUX-IN-Anschluss (Klinke) für Sound aus anderen Geräten und einem Cinch-Anschluss für z.B. den Fernseher. Das gute Stück ist einen guten Meter hoch, 32cm breit und 40cm tief. Erfreulicherweise liegt dem IMS 4442 noch eine Fernbedienung bei, mit der man Lieder überspringen, den Eingang wechseln, Lautstärke kontrollieren und vieles mehr machen kann.
[PAGE]Erster Eindruck[/PAGE]
Beim Auspacken mussten wir zunächst feststellen, dass die Montage des Standfußes nicht besonders ausgefeilt ist. Man muss die Box erhöht hinlegen, um die Platte anschließend mit vier dicken Holzschrauben unten am Gerät zu fixieren. Zwar sind die Bohrlöcher als solche erkennbar, aber ganz ohne Muskelkraft ist da nichts zu machen. Dennoch: Sofern das Gerät steht, macht das IMS 4442 keinen schlechten Eindruck. Standfest, recht spartanisch und doch ganz hübsch ohne große Schnörkeleien. Leider ist auch AEG/ETV der Meinung, dass Klavierlack eine gute Lösung für das Äußere eines technischen Gerätes ist - der Staub hat sich bereits dankend niedergelassen. Empfehlung: Die Schutzklappen vor den Boxen kann man ganz einfach entfernen - der optische Gewinn ist riesig und dem Klang schadet es sicher auch nicht.
Bei unserem Testgerät von Amazon waren die Schrauben des Subwoofers etwas gelockert - entweder wurde hier in der Produktion gepatzt oder der Transport (Hermes...) lief nicht sauber ab. Doch dank Akkuschrauber war dieses Problem schnell gelöst - wir hoffen, dass es jetzt fest an Ort und Stelle bleibt.
Die Fernbedienung ist aufgrund der lieblosen Anordnung und dem Design eher hässlich, erfüllt aber ihre Funktion und bietet einen großen Komfort was die Bedienung des iDevices angeht. Zeitweise kommt es insbesondere beim Umschalten der Lieder zu leichten Verzögerungen, ob das jedoch an der Fernbedienung oder dem iPhone liegt, können wir nicht mit Sicherheit sagen.
Sofern am Strom, lädt die Dockingstation das eingedockte Gerät auch im Standby. Während unserer Tests hatten wir keine hörbaren GSM-Interferenzen - im Gegensatz zu unserer Reisestation von Logitech (S125i) eine Wohltat.
[PAGE]Audioqualität[/PAGE]
Der Klang der IMS 4442-Station ist, ähnlich wie das Gerät selbst, ganz in Ordnung. Wer die Klangqualität einer Bowers & Wilkins-Anlage erwartet, ist jedoch an der falschen Adresse. Die Höhen sind zwar klar, die mittleren Töne kommen gut raus und der Bass ist je nach Einstellung deftig, aber alleine aufgrund der Bauweise ist die Tonqualität einer HiFi-Anlage nicht in greifbarer Nähe. Vergleicht man die Standbox mit ähnlich teuren Dockingstationen, so kann die IMS 4442 meist lauter, aber qualitativ nicht unbedingt besser. Da der Subwoofer seitlich montiert ist, wird der nötige Druck für ein entsprechendes Klangerlebnis meist fehlgeleitet.
Schlecht ist der Sound der IMS 4442 mitnichten, aber für mehr als das Jugendzimmer oder den Partykeller mit gelegentlichem Einsatz taugt der Tower leider nicht. Insbesondere bei Filmen hat man das Nachsehen, da die Box grundsätzlich einzeln geliefert wird und eine zweite Box für die 'andere Seite' vom Bildschirm nicht zur Verfügung steht. Und wer mal einen Film gesehen hat, wo der Sound nur von links oder rechts kommt, der wird schnell merken, dass das Konzept nicht funktioniert.
[PAGE]Fazit[/PAGE]
Die AEG IMS 4442 Dockingstation ist ein Geheimtipp für die, die eine laute und große Dockingstation suchen, aber nicht bereit sind, sich eine richtige Anlage zu kaufen, sondern eine All-In-One-Lösung haben wollen. Zu einem Preis von circa 200 Euro können wir das Gerät bedingt empfehlen, weisen unter anderem darauf hin, dass die Verarbeitung im Bereich des Subwoofers besser sein könnte und der Klavierlack nicht jedem zusagt.
Klanglich gibt es sicherlich besseres, aber da ist dann bei identischer Lautstärke auch der Preis höher.
Wer Alternativen sucht, wird bei Philips und Lenco fündig.
Von uns gibt es den Bronze-Award, für euch gibt es den Link zum Preisvergleich.
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: