ich bin der festen Überzeugung, dass die Glasscheibe vor einem Monitor die reinste Marketingerfidung ist und das Design hierbei vor der Funktion steht, ja.
Und zwar spreche ich da – ob am Schreibtisch, ob unterwegs – aus Erfahrung, ich habe täglich in meiner Grafikklasse den direkten Vergleich zwischen matten Monitoren und denen mit Glas. Da diese Diskussion alle Wochen wieder aufkeimt, möchte ich das mal mit wenigen Sätzen zusammenzufassen:
Dass Glanzdisplays seit Jahren verkauft werden liegt nicht daran, dass die Leute das haben wollen, sondern daran, dass es den Leuten aufgeschwatzt wird: Schwärzeres Schwarz, knalligere Farben, mehr Helligkeit – subjektive "Vorteile", die jedoch offensichtlichst das Bild verfälschen (Man schaue sich Fernseher bei Saturn an, was für überzogene Kontraste und Schärfen einen da anlocken, zu Hause kommt aber die Enttäuschung, weils by default dann doch etwas mauer aussieht). Die einst standardmäßige Konfiguration mit matter Folie kostet auf einmal gigantischen Aufpreis – klar, dass die Leute dann das Billigere kaufen, mit den Versprechen, mit denen sie da gelockt werden. Der Schwachsinn der Geschichte führt dahin, dass diese Marketingerfindung dann auchnoch als Feature gelobt und propagiert wird. Nur mal so zur Klarheit: Mit einem Glasdisplay erkaufst du dir Unflexibilität in der Aufstlelung im Raum, dauerhafte Reflexionen und damit das Risiko, unbemerkt aus dem Augenwinkel geblendet zu werden, im Zweifelsfall täglich und stundenlang. Durch die Glasscheibe fällt einem die Inhomogenität der Hintergrundbeleuchtung nicht sosehr ins Auge – also kann man eben auch Mangelware verkaufen, sieht ein Normalo ja nicht.
Ich könnte noch länger weiterranten, aber das soll erstmal reichen.
Ich würde den Dell auf alle Fälle dem Apple-Ding vorziehen, trotz des anschienend schwer vermeidbaren Brummens durch das Dimmen. Die Röhren sind kein so schlimmes Problem, in den ersten 15–20 Sekunden nach dem Start oder Aufwachen aus dem Standby bearbeitet man auch mit einem LED-Monitor nicht sofort Fotos, weil man die ja eigentlich erst öffnen müsste.
Ich sitze vor einem matten 30"er von Apple, logischerweise mit Röhren und kann mich nicht beschweren. Anfangs minimal dunkler, allerdings selbst im dunkelsten Modus noch extrem hell – wenn das Ding mal aufgedreht ist auf 100%Helligkeit, tuts fast in den Augen weh.
Das IPS-Glitzern hab ich vor dem Kauf ebenfalls als Kritikpunkt aufgeführt, allerdings gewöhnt man sich schnell dran und merkt es nicht. Es haut genaugenommen auch keinerlei Auswirkung auf das dargestellte Bild.
Das Design ist zwar toll, aber unfunktional bei den 27"ern von Apple – deswegen griff ich zu einem der letzten 30"ern, in Kauf nehmend, dass die Paneltechnik 3 Jahre veraltet ist. Aber ich kann zu jeder Tageszeit und bei jeder Lichtsituation mit dem Gerät arbeiten, ohne Störungen im Bild zu haben. Hinter meinem Rücken ist ein großes Fenster.
Der Dell bei dir ist ein großartiges Gerät, und du solltest nochmal in den Einstellungen graben, und das richtig einstellen. Am besten im Mac selbst das Default-Farbprofil für deinen Monitor einstellen und danach im Monitor selbst die Parameter ändern. Die vorgegebenen Farbmodi sind auch bei EIZO großer Mist – stell doch einfach eine Kelvin-Zahl ein. 5000 ist meist zu warm bei diesen Monitoren, 6500 oder 6000 sind angemessen – das sieht dann auch gut aus.