[14 Sonoma] Gelöst: Interner SSD-Speicher stimmt nicht überein: Inspektor vs. Festplattendienstprogramm?

[Sir Hannes]

Hallo,

der Finder und der Inspektor sagen mir, meine interne 1TB SSD vom M1Pro hat 252 GB verfügbar. Das Festplattendienstprogramm sagt: 35GB frei. Frage: Wie bekomme ich eine detailierte Ansicht? Warum: Ich möchte eine Sample-Library installieren, doch das Download-Programm meckert: zu wenig Speicherplatz. Auf deren FAQ-Seite steht: Glaube dem Festplattendienstprogramm. Jetzt habe ich 90 GB auf externe Festplatten geschoben und es hat sich nichts geändert. Neustart gemacht.

Könnt ihr mir helfen?

 

[Marcel Bresink]

Das ist normal, denn "verfügbar" und "frei" sind in macOS zwei unterschiedliche Größen.

Verfügbarer Speicher setzt sich aus freiem und löschbarem Speicher zusammen. Was der Finder gerade als löschbar ansieht, ist nicht genau definiert und es gibt auch keine Übersicht darüber. (Eine Übersicht wäre auch gar nicht so einfach zu erstellen, denn im APFS-System kann der Speicher von anderen Volumes und anderen Schnappschüssen belegt werden, die gerade gar nicht gemountet sind.) Das System macht den löschbaren Speicher automatisch frei, wenn es selbst Speichermangel erkennt. Eine zukünftige Installation führt leider nicht zur automatischen Erkennung von Speicherbedarf.

Das Löschen von Daten erzeugt nur verfügbaren Speicher, aber keinen freien Speicher. Falls Time Machine eingeschaltet und aktiv ist, wandelt die Time Machine-Bereinigung nach 24 Stunden den Speicher der gelöschten Dateien von verfügbar nach frei um.

Du kannst so lange warten oder Time Machine manuell sofortigen Speicherbedarf ankündigen. Das geht mit dem Befehl

sudo tmutil thinlocalsnapshots / 123456789 4

Die Zahl 123456789 muss durch den voraussichtlichen Speicherbedarf in Bytes ersetzt werden.

 

[Sir Hannes]

Danke für den Befehl. Habe 40000000000 für 40GB genutzt. Laut Festplattendienstprogramm sind aus 35GB 141GB geworden, ein plus von 110GB. Die Zahlen passen nicht wirklich zueinander Zumindest kann ich die Installation jetzt durchführen.
Was ich gelernt habe: TimeMachine fertigt BackUps an, auch wenn der externe Speicherträger nicht angeschlossen ist. Das wusste ich nicht!

Danke Marcel für deine wirklich ausführliche Antwort! Wenn ich eine Folgefrage stellen darf:

TimeMachine läuft bei mir auf eine 1TB-Externe HD. Ich habe jetzt über 90GB von der internen SSD gelöscht. Beide Punkte signalisien mir als Person, dass ich jetzt 36GB der SampleLibrary installieren kann. Denn TimeMachine wird die 90GB nicht schnell für sich blockiert haben können. Doch Native Access, die Software von Native Instruments Berlin, verweigert weiterhin die Installation. Und hier zieht sich meine Augenbraue hoch zwischen: ok, ich verstehe (denke ich) den technischen Hintergrund, aber als Anwender ist das unpraktisch.

Ich muss ja irgendwie als normaler Nutzer weiter arbeiten.

 

[Marcel Bresink]

Laut Festplattendienstprogramm sind aus 35GB 141GB geworden, ein plus von 110GB. Die Zahlen passen nicht wirklich zueinander

Wie oben angedeutet hast Du nur angekündigt, dass Du mindestens 40 GB brauchst. Welche Maßnahmen das System dann durchführt, liegt im Ermessen des Systems.

Was ich gelernt habe: TimeMachine fertigt BackUps an, auch wenn der externe Speicherträger nicht angeschlossen ist.

Das stimmt so nicht. Aber macOS (und einige andere Datensicherungsprogramme, die von Apple die Genehmigung dazu haben), erstellt in bestimmten Situationen automatisch APFS-Schnappschüsse des Daten-Volumes. Der dafür nötige Speicher steht dem Pool des zugehörigen APFS-Containers dann nicht mehr zur Verfügung.

Doch Native Access, die Software von Native Instruments Berlin, verweigert weiterhin die Installation.

Aus welchem Grund? Vielleicht braucht sie mehr als 141 GB Speicher.

 

[Sir Hannes]

Eine weitere Lampe in meinem Kopf geht an, merci

(Nein, die SampleLibrary braucht 38GB zum Download. Es gibt meines Erachtens nach kein Library, die beim Download 38GB und zum Entpacken über 100GB braucht. Das wäre mir neu.)