Filmic Pro: Abzocke mit Abomodell

[Andreas Vogel]

Andreas Vogel
Erneut fällt eine gute App unangenehm auf: Filmic Pro. Mit dem neuen Abomodell zockt man alte und neue Nutzer:innen unschön ab.



Mit dem aktuellen Update von Filmic Pro auf Version 7 ändert der neue Eigentümer der App das Geschäftsmodell. Bislang wurden rund 15 Euro im Einmalkauf für die qualitativ sehr hochwertige App fällig. Nun ruft der neue Besitzer, die italienische Firma Bending Spoons, 3,49 Euro pro Woche oder 59,99 Euro pro Jahr auf.

Über die Qualitäten der mehrfach von Apple gefeatureten App muss man nicht sprechen. Diese bietet außergewöhnlich gute Funktionen, um die Videokamera des iPhones manuell zu steuern.

Eine unangekündigte Preissteigerung um rund 400 Prozent, ist jedoch Abzocke von Feinsten. Klar, müssen Entwickler:innen dauerhaft von ihren Produkten leben können, 400 Prozent bleiben dreist!

Filmic Legacy für Bestandskund:innen​

Der App Store installiert Updates gewöhnlich automatisch. Daher werden Nutzer:innen von Filmic Pro überraschend mit dem neuen Abo konfrontiert. Bestandskund:innen, die die App vor dem 25. August gekauft haben, gibt es eine neue Legacy-Version der Version 6.

Diese soll weiterhin mit Fehlerbehebungen gepflegt werden, verspricht der Anbieter. Neue Funktionen wird es dort aber nicht mehr geben.

Den Artikel im Magazin lesen.

 

[angerhome]

Einmal so:

Nutzer:innen

dann lieber so:

Eigentümer

Besitzer

Entwickler

Bestandskunden

Nutzer

Bestandskunden

Steckt eine Aussage dahinter, wenn nicht gegendert wurde, oder ist es einfach fehlende Stringenz?

Preissteigerung um rund 400 Prozent

Wenn sie nur ein Jahr genutzt wird, sonst wird abhängig von der Nutzungsdauer noch teurer.

 

[Bananenbieger]

Eine unangekündigte Preissteigerung um rund 400 Prozent, ist jedoch Abzocke von Feinsten. Klar, müssen Entwickler dauerhaft von ihren Produkten leben können, 400 Prozent bleiben dreist!

Was genau ist denn daran dreist? Hat die App vorher überhaupt Gewinn gemacht?

Meiner Meinung nach haben sich Nutzer eher an ein unnatürlich niedriges Preisniveau gewöhnt.

 

[BalthasarBux]

Sorry, aber "Abzocke" im Titel ist schon hart unseriös.
Und ja, ich verteidige Abos wirklich selten bis nie und vermeide Abos wie die Pest. Der Aufpreis ist auch happig und ich bleib auf lange Zeit bei der Kaufversion.

 

[Andreas Vogel]

Steckt eine Aussage dahinter, wenn nicht gegendert wurde, oder ist es einfach fehlende Stringenz?

Danke für den Hinweis. Wurde leider übersehen und nun korrigiert!

 

[access]

Über den Preis kann man sicher Diskutieren, ich finde es aber schon mal gut, das man als Käufer der App eine Alternative bekommt die den Funktionsumfang der alten App beinhaltet.
Von daher empfinde ich das nicht als Abzocke.

 

[Thaddäus]

Das ist halt das Problem mit Lifetime Purchases. Späteestens wenn der Markt gesättigt ist, und das wird bei Filmic unter den Filmern der Fall sein, kann man halt mit Updates kein Geld mehr erzeugen, also bleibt nur noch der Weg zum Abomodell.

Ich finde es aber ein feiner Zug von Filmic, dass sie die Legacy Version anbieten. Die dürfte den meisten auch immer noch reichen.

 

[BalthasarBux]

bleibt nur noch der Weg zum Abomodell.

…, weil Apple im AppStore nur das Abomodell anbietet und Einmalkauf mit kostenpflichtigen Upgrades nicht (bzw. ungleich schwerer) möglich macht.

 

[Thaddäus]

…, weil Apple im AppStore nur das Abomodell anbietet und Einmalkauf mit kostenpflichtigen Upgrades nicht (bzw. ungleich schwerer) möglich macht.

Das ist dann aber ein „Fehler“ von Apple, welcher aber nichts daran ändert, dass die Entwicklung guter Software nunmal Geld kostet, und man das nicht mit Einmalkäufen bis in alle Ewigkeit decken kann.

 

[Wuchtbrumme]

Das ist halt das Problem mit Lifetime Purchases. Späteestens wenn der Markt gesättigt ist, und das wird bei Filmic unter den Filmern der Fall sein, kann man halt mit Updates kein Geld mehr erzeugen, also bleibt nur noch der Weg zum Abomodell.

Man hätte auch eine Version 7 zum Einmalkauf anbieten können. So zwangsläufig, wie das immer dargestellt wird, ist das eben nicht.

Vermutlich hätte es dort aber auch eine Preiserhöhung und viele Nörgler gegeben (gibt es ja immer).

Wenn ich alles mitmachen würde wo irgendeiner meint, statt CAPEX macht er OPEX draus und erhöht mal kräftig, würden mir nach den ersten 5 Softwares, die ich wirklich nutze, die Ohren schlackern.

 

[Andreas Vogel]

Über den Preis kann man sicher Diskutieren, ich finde es aber schon mal gut, das man als Käufer der App eine Alternative bekommt die den Funktionsumfang der alten App beinhaltet.
Von daher empfinde ich das nicht als Abzocke.

Mal losgelöst von dir persönlich, lese ich solche Kommentare häufiger und frage mich ob meine Mitmenschen 2022 ihren nunmehr einzigen Daseinszweck als willfährige Konsumenten so tief verinnerlicht haben, dass die Kraft für -ein wenig- Erregung fehlt.

Es kann doch nicht sein, dass für mediokre Helferlein Preise aufgerufen werden, von denen manche Menschen sich eine Woche ernähren müssen.
Ich denke da hat sich vieles in der Wahrnehmung vieler verschoben!

 

[Thaddäus]

Man hätte auch eine Version 7 zum Einmalkauf anbieten können. So zwangsläufig, wie das immer dargestellt wird, ist das eben nicht.

Ich meine, dass eben genau so Apple nicht mitspielt.

 

[Wuchtbrumme]

Ich meine, dass eben genau so Apple nicht mitspielt.

Ernsthaft? Ich meine, mich zu erinnern, dass ich schon genug Erfahrungen sammeln durfte von Appkäufen, wo kurze Zeit später ein neues iOS-Major herauskam und die um eins inkrementierte "neue" Version der App unter leicht anderem Namen, zählt dann eben als eine andere App.
Vermuten würde ich, dass nur Upgrades (wo Alt-Käufer verbilligt an eine neue Version kämen) nicht gehen.

Aber wirklich kennen tu ich die Regeln auch nicht, ich schnappe nur auf was Marcel hier zum Besten gegeben hat und das bestärkt mich weiter in meinem Glauben, dass die ganze IT eigentlich weltweiter Reglementierung bedarf.

Ich denke da hat sich vieles in der Wahrnehmung verschoben!

vielleicht. Aber viele Apps mit 1,29 Euro sind auch einfach lächerlich. Gut, war auch ursprünglich "eine App, ein Anwendungszweck", was auch genervt hat. Mittlerweile bekommt man ja Suites, die zumindest den Suites auf PC/Mac nahekommen, wie z.B. LumaFusion. Und die Leistung von Filmic mag ich nicht schmälern. 16 Euro war eigentlich schon fast zu billig, denn es war nicht einfach nur ein Helferlein, es hat zumindest zeitweise manche Dinge überhaupt erst möglich gemacht. Aber es ist die Frage, wieviel der Markt dann mehr bezahlen würde.

Ich stimme Dir zu, dass 60 Euro im Jahr (statt 16 Euro Einmalkauf und dann für diverse Jahre) kein Vergleich sind. Das ist definitiv zu viel. Vom Bauchgefühl wären aber 25 Euro auch noch ok für diejenigen, die es nutzen. Wird ja wohl auch genug Leute haben, die damit Geld verdienen abseits der Entwickler, Filmemacher etc. Für manche Metiers und in eingeschränkten Licht- sowie Bildsituationen kann man das echt nutzen.

 

[access]

Mal losgelöst von dir persönlich, lese ich solche Kommentare häufiger und frage mich ob meine Mitmenschen 2022 ihren nunmehr einzigen Daseinszweck als willfährige Konsumenten so tief verinnerlicht haben, dass die Kraft für -ein wenig- Erregung fehlt.

Es kann doch nicht sein, dass für mediokre Helferlein Preise aufgerufen werden, von denen manche Menschen sich eine Woche ernähren müssen.
Ich denke da hat sich vieles in der Wahrnehmung vieler verschoben!

Wenn du meine sonstigen Kommentare verfolgst, bin ich sicher nicht einer der Preiserhöhungen einfach mal so abnickt. Siehe ipad 10 Thread.

Hier bekommt der Einmalkäufer eine App die weiter gepflegt wird aber keine neuen Features bekommt. ISt bei Hardware auch nicht viel anders.
Neue Anwender könne die App Wochenweise nutzen oder ein Jahresabo abschließen.

Bei der Apple Watch Pro gibt es eine App für Taucher die auch nicht gerade billig ist im selben Modell.

Wenn ich noch weiter aushole: Tweetbot hat sich mehrfach durch Versionswechsel Geld bei den Nutzern abgeholt.

Abschließend, da du schon bei Preisen und Gehältern bist, die Entwickler der App müssen ja auch irgendwie bezahlt werden, der Einmalkauf reichte da wohl nicht mehr...

 

[Andreas Vogel]

Hier bekommt der Einmalkäufer eine App die weiter gepflegt wird aber keine neuen Features bekommt. ISt bei Hardware auch nicht viel anders.
Neue Anwender könne die App Wochenweise nutzen oder ein Jahresabo abschließen.
Bei der Apple Watch Pro gibt es eine App für Taucher die auch nicht gerade billig ist im selben Modell.
Wenn ich noch weiter aushole: Tweetbot hat sich mehrfach durch Versionswechsel Geld bei den Nutzern abgeholt.
Abschließend, da du schon bei Preisen und Gehältern bist, die Entwickler der App müssen ja auch irgendwie bezahlt werden, der Einmalkauf reichte da wohl nicht mehr...

Empfinde ich als ganz schwaches Wiederholen von Argumenten des Marketing ohne jegliche eigene Meinung oä. Würde mich freuen wenn du darüber mal nachdenkst, ob diese "Phrasenargumente" wirklich Gewicht haben....

 

[BalthasarBux]

mediokre Helferlein

Nun, ich kenn mich im Videobusiness nicht aus, aber ist Filmic nicht DIE bedeutenste Film-App auf iOS? Dachte ich zumindest und ich hatte sie mal in irgendeinem Sale mitgenommen (und nie benutzt, also rausgeschmissenes Geld ).

Ich meine, dass eben genau so Apple nicht mitspielt.

Doch, man kann natürlich die neue Versionsnummer als neue App rausbringen. Das ist aber doof, weil dann die Nutzer selbst aktiv werden müssen und die neue runterladen. Oder man kleistert die alte Version mit Werbung für die neue Version zu. Beides unschön. Das wirkliche Problem ist aber, dass Apple nur einen Kaufpreis zulässt. Somit ist es schwierig, Sonderpreise für Kunden der Vorversion anzubieten. Das ganze ist logischerweise im Sinne von Apple, weil mit Abos mehr Geld bei den Entwicklern ankommt, wovon wiederum Apple 15-30% in die eigene Tasche wirtschaftet.

 

[NorbertM]

…, weil Apple im AppStore nur das Abomodell anbietet und Einmalkauf mit kostenpflichtigen Upgrades nicht (bzw. ungleich schwerer) möglich macht.

Ein InApp-Kauf für erweiterte/neue Funktionalitäten wäre doch eine Möglichkeit für die Entwickler oder übersehe ich da was?

 

[Wuchtbrumme]

Ein InApp-Kauf für erweiterte/neue Funktionalitäten wäre doch eine Möglichkeit für die Entwickler oder übersehe ich da was?

auch das ginge - so machen das z.B. die Entwickler von iConnectHue. Die benutzen aber zusätzlich auch noch parallel ein Abo-Modell, ein Einmalkauf von einzelnen neuen Features für alte Käufer und eine Trinkgeldfunktion. Ob die vom Umsatz her in derselben Liga wie Filmic spielen weiß ich aber nicht, insofern ist das vielleicht weder vergleich- noch übertragbar.

 

[access]

Empfinde ich als ganz schwaches Wiederholen von Argumenten des Marketing ohne jegliche eigene Meinung oä. Würde mich freuen wenn du darüber mal nachdenkst, ob diese "Phrasenargumente" wirklich Gewicht haben....

Offensichtlich liest du nicht wirklich was ich geschrieben habe. Du erwartest das die Entwickler unbezahlt die App auf ewig an neue iPhones und deren iOS aktualisieren. Wie soll das funktionieren? Es gibt ja nicht jedes Jahr genügend neue Kunden um davon leben zu können. Auch neue Funktionen fallen nicht vom Himmel, so das man diese verkaufen kann.
Du bekommst ja auch nur begrenzten Support für dein iPhone, irgendwann kannst du nicht mal mehr telefonieren, weil sich alles drumherum geändert hat.

Alter Schwede, denk mal selber nach und wirf mir keine Phrasendrescherei vor.

 

[NorbertM]

Du erwartest das die Entwickler unbezahlt die App auf ewig an neue iPhones und deren iOS aktualisieren.

Und du meinst es muss reichen, wenn man einmal im Leben eine App entwickelt, um damit bis ans Lebensende Abo-Einnahmen zu generieren?