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Geschrieben von: Michael Reimann
Die Europäische Union intensiviert ihre Untersuchung, ob Elon Musks Plattform X gegen den Digital Services Act (DSA) verstoßen hat. Dieses zentrale EU-Gesetz zielt darauf ab, illegale und schädliche Inhalte im Internet zu regulieren. Spitzenbeamte der EU versprachen, die Untersuchung so schnell wie rechtlich möglich abzuschließen.
Die Europäische Kommission startete 2023 eine Untersuchung zu X, um dessen Richtlinien zur Inhaltsmoderation im Rahmen des DSA zu prüfen. Das Gesetz verpflichtet große Online-Plattformen, effektiv gegen schädliche und illegale Inhalte vorzugehen, andernfalls drohen Bußgelder von bis zu 6 % des weltweiten Jahresumsatzes.
Jüngste Entwicklungen haben die Dringlichkeit der Untersuchung verstärkt. Elon Musk, mittlerweile eng mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump verbunden, nutzt X zunehmend, um rechtspopulistische politische Rhetorik zu verbreiten. Musks Unterstützung der deutschen AfD-Politikerin Alice Weidel hat Bedenken über die potenzielle Rolle der Plattform bei der Beeinflussung europäischer Wahlen geweckt. Die Kommission untersucht nun, ob X-Algorithmen bestimmte politische Botschaften gezielt verstärken, was einen Verstoß gegen den DSA darstellen würde.
In einem Schreiben an EU-Abgeordnete bekräftigten Henna Virkkunen, die führende Beamtin für digitale Politik der EU, und Justizkommissar Michael McGrath ihr Engagement, die Praktiken von X gründlich zu prüfen. Sie versicherten, dass die Angelegenheit „so früh wie rechtlich möglich“ geklärt werde.
Das Schreiben erfolgte als Reaktion auf Beschwerden der deutschen CDU-Politiker Andreas Schwab und Daniel Caspary, die Alarm über Musks wachsenden Einfluss in der europäischen Politik schlugen. Auch Frankreichs Außenminister Jean-Noel Barrot forderte die Kommission auf, den DSA konsequent anzuwenden oder die Durchsetzung an die Mitgliedstaaten zurückzugeben, falls sie dazu nicht in der Lage sei.
Falls X gegen den DSA verstoßen hat, drohen der Plattform erhebliche Geldstrafen und Reputationsschäden. Musks zunehmende Verwicklung in politische Diskurse verschärft die Lage nicht nur für X, sondern auch für die Glaubwürdigkeit der EU bei der Durchsetzung ihrer digitalen Vorschriften.
Die Maßnahmen der Kommission könnten als Präzedenzfall für den Umgang mit möglichen Verstößen durch einflussreiche digitale Plattformen dienen. Das Ergebnis könnte die Zukunft der Regulierung von Online-Inhalten und die Rolle großer Technologieunternehmen in politischen Prozessen nachhaltig beeinflussen.
Via: Bloomberg
Im Magazin lesen....
Die Europäische Union intensiviert ihre Untersuchung, ob Elon Musks Plattform X gegen den Digital Services Act (DSA) verstoßen hat. Dieses zentrale EU-Gesetz zielt darauf ab, illegale und schädliche Inhalte im Internet zu regulieren. Spitzenbeamte der EU versprachen, die Untersuchung so schnell wie rechtlich möglich abzuschließen.
Hintergrund der Untersuchung
Die Europäische Kommission startete 2023 eine Untersuchung zu X, um dessen Richtlinien zur Inhaltsmoderation im Rahmen des DSA zu prüfen. Das Gesetz verpflichtet große Online-Plattformen, effektiv gegen schädliche und illegale Inhalte vorzugehen, andernfalls drohen Bußgelder von bis zu 6 % des weltweiten Jahresumsatzes.
Jüngste Entwicklungen haben die Dringlichkeit der Untersuchung verstärkt. Elon Musk, mittlerweile eng mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump verbunden, nutzt X zunehmend, um rechtspopulistische politische Rhetorik zu verbreiten. Musks Unterstützung der deutschen AfD-Politikerin Alice Weidel hat Bedenken über die potenzielle Rolle der Plattform bei der Beeinflussung europäischer Wahlen geweckt. Die Kommission untersucht nun, ob X-Algorithmen bestimmte politische Botschaften gezielt verstärken, was einen Verstoß gegen den DSA darstellen würde.
Reaktionen der EU-Beamten
In einem Schreiben an EU-Abgeordnete bekräftigten Henna Virkkunen, die führende Beamtin für digitale Politik der EU, und Justizkommissar Michael McGrath ihr Engagement, die Praktiken von X gründlich zu prüfen. Sie versicherten, dass die Angelegenheit „so früh wie rechtlich möglich“ geklärt werde.
Das Schreiben erfolgte als Reaktion auf Beschwerden der deutschen CDU-Politiker Andreas Schwab und Daniel Caspary, die Alarm über Musks wachsenden Einfluss in der europäischen Politik schlugen. Auch Frankreichs Außenminister Jean-Noel Barrot forderte die Kommission auf, den DSA konsequent anzuwenden oder die Durchsetzung an die Mitgliedstaaten zurückzugeben, falls sie dazu nicht in der Lage sei.
Mögliche Konsequenzen und Risiken
Falls X gegen den DSA verstoßen hat, drohen der Plattform erhebliche Geldstrafen und Reputationsschäden. Musks zunehmende Verwicklung in politische Diskurse verschärft die Lage nicht nur für X, sondern auch für die Glaubwürdigkeit der EU bei der Durchsetzung ihrer digitalen Vorschriften.
Die Maßnahmen der Kommission könnten als Präzedenzfall für den Umgang mit möglichen Verstößen durch einflussreiche digitale Plattformen dienen. Das Ergebnis könnte die Zukunft der Regulierung von Online-Inhalten und die Rolle großer Technologieunternehmen in politischen Prozessen nachhaltig beeinflussen.
Via: Bloomberg
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