Ich kann mir jetzt schon vorstellen, dass ich nach dem posten dieses Kommentars hier zerrissen werde. Aber sei's drum:
Wenn man mal absolut ehrlich und objektiv ist und jetzt nicht das Beste oder Schlechteste sehen will, was Apple mit dem iPad veranstaltet, dann muss man unweigerlich zu dem Schluss kommen, dass das iPad, zumindest in der jetzigen Fassung und die Art des Vertriebs des Gerätes eine absolute Frechheit dem Kunden gegenüber ist. Sicherlich, für Apple lohnt sich die ganze Sache. Man hat das hypen oder auch die virale Werbung eines neuen Produkts, so dermaßen gut perfektioniert, dass das System 100%ig funktioniert. Die Fans und Kunden werden häppchenweise angefüttert und heiß gemacht. Wenn sich dann herausstellt, dass das Gerät (teilweise gravierende) Nachteile hat, wird es von vielen schön geredet, weil sie selber bereits an die Allmacht des Gerätes glauben wollen. Da werden Argumente aus dem Hut gezaubert, aus welchen Gründen es gut sein solle, dass das iPad kein Flash unterstützt. Da wird davon geredet, dass HTML5 doch so viel besser sei. Aber was nutzt mir das, wenn es kein etabliertes Format darstellt. Gut, vielleicht entwickelt es sich noch, aber das nutzt mir heute rein gar nichts, wenn ich viele Internetseiten nicht betrachten kann. Das ist nur ein Beispiel. Ein zweites wäre die Kamera. Es wurde nachgewiesen, dass das Gehäuse des iPads bereits für eine Kamera vorbereitet ist. Warum wird dann keine eingebaut? Kommt dann mit G2. Toll, also wieder ein neues Gerät kaufen, wenn ich dieses Feature gerne hätte. Drittes Beispiel: Jedes ordinäre Gerät, was man heute kaufen kann, kann man mit einem Speicherstick, -chip, oder sonst wie erweitern. Nicht aber das iPad. Wo wäre das Problem, einen SD-Karten Slot zu integrieren? Ich kann nicht nachvollziehen, dass man so ein wonderful, beautiful, amazing und auf Design getrimmtes Gerät in den Händen hat und es nicht mal ohne weiteres Zubehör Speicherkarten lesen kann.
Dann kommt der Verkaufsstart in den USA. Die Vorräte an iPads reichen gerade mal für ein paar Tage. Wenn Apple doch so ein tolles Gerät entwickelt hat, warum rechnet man dann nicht mit einem Kundenansturm? Vermutlicherweise gehört das zur Werbestrategie. Macht doch kostenlos Schlagzeilen so eine Geschichte: "iPads in den ganzen USA ausverkauft. Nachfrage ist riesengroß." Natürlich fängt man so noch weitere Kunden, die sonst unschlüssig gewesen wären das Gerät zu kaufen. Geschweige denn von den Ländern, wo das Gerät generell erst später auf den Markt kommt und dann auch noch verschoben wird. Die Nachfrage wird zusätzlich geschürt. Das Geschäft wird in genau diesen Ländern gemacht.
Die Kunden sind bis dahin dann so weit angespitzt, dass sie das iPad auch dann kaufen, wenn es mit dem WLAN Probleme gibt, wenn das Gerät bei milden 35°C überhitzt und auch, wenn sie aufgrund von Ausverkäufen die teurere 64GB Variante nehmen müssen, obwohl Sie nur die 32GB haben wollten. Es lohnt sich doch bestimmt, oder etwa nicht?
So und was kann das Teil jetzt wirklich? Super, ich halte das
halbe Internet in den Händen, kann
keine iBooks runter laden, weil der Service in iTunes erst später für die Länder außerhalb der USA verfügbar wird (wenn überhaupt, eine Bestätigung gibt es ja noch nicht von Apple). Ich
kann mir Bilder anschauen. Ui, toll. Aber ging das nicht auch mit meinem Mac? Ich
kann eMails lesen und das sogar unterwegs. Könnte ich aber auch an einem x-beliebigen Rechner tun und mich bei meinem Provider einloggen. Ich
kann mir ca. 140.000 Apps runter laden. Die eine erinnert mich dann daran, wann ich meine Fingernägel schneiden muss, die nächste, welcher Dünger für meinen Kaktus am besten ist. Wirklich eine herausragende Errungenschaft der Computertechnik.
Mal ehrlich, das ist doch einfach so wonderful, amazing, lovely, hony, nice and great...
Aber ich warte lieber bis zum erscheinen des iPad G2 und schlage dann zu.