Direkt bei Apple kaufen: Vorteile? Alternativen?

[jochenhorst]

Hat man irgendwelche Vorteile, wenn man einen Artikel direkt bei Apple kauft? Apple gibt ja grundsätzlich 1Jahr Garantie. Das zweite Jahr wäre dann die Gewährleistung über Apple handhaben die das sehr kulant wie eine Garantie oder wie sieht’s da aus?

Oder bei welchem Händler würdet ihr bevorzugt kaufen und warum?

Ich wollte mir jetzt neue AirPods bestellen und rechne schon ein wenig mit, dass die Akkus vor Ende der 2 Jahre ziemlich durch sind. Nutze die halt auch recht viel.

 

[AndaleR]

Manche sagen, dass Apple bei Mängeln teils kulanter ist, wenn direkt bei ihnen gekauft als bei anderen Händlern. Allerdings hatte ich jetzt auch noch nie Probleme bei Amazon - ok, auch eigentlich relativ wenig Garantie-/Gewährleistungssachen...

Was mir aktuell schnell zu den AirPods einfällt: Kauf sie bei einem günstigen Online-Preis - dort bekommst du deutlich bessere Preise als bei Apple direkt UND könntest so dann einfach mal Apple Care+ dazunehmen, das ist bei den Kopfhörern relativ günstig.

 

[Paule187]

Bei Apple kaufen lohnt sich nur direkt zur Produkteinführung. Da bekommt man mit App Store-Guthaben + Payback-Punkte den besten Preis. Danach lohnt sich ein Kauf bei einem Anbieter, welcher den besten Preis hat, mehr.

 

[Wuchtbrumme]

Preise vergleichen lohnt sich oft. Allerdings ist zu Produkteinführung die Wahrscheinlichkeit, das Gerät zu bekommen, bei Apple höher - das gilt weniger für iPhones, als vielmehr für andere Geräte (Macs, AirPods, ...). Da ist die Distributionspyramide noch nicht gesättigt. Wer also was haben will muss am Anfang mit höheren Preisen rechnen. Aber das deckt sich auch damit, dass sich die Straßenpreise bei Einführung erst entwickeln.

Garantie und Gewährleistung haben nichts miteinander zu tun. Dessen ungeachtet bekommt man beim Hersteller (Apple) 1 Jahr Hardwaregarantie und vom Händler 2 Jahre (innerhalb der EU) Gewährleistung. Apple als Händler zickt bei der Gewährleistung auch nicht groß rum, allerdings war meine Experience, die Gewährleistung in Anspruch zu nehmen, zwar letztlich erfolgreich, aber keineswegs so wie ich sagen würde, so muss das sein. Man hat ständig das Gefühl, die wissen gar nicht, wovon man redet. "Ah, ich sehe, Sie haben kein AppleCare!". "Das ist auch nicht nötig. Wie ich schon sagte, das ist ein Gewährleistungsfall.". Die haben dann die AirPods Pro für jeden Fall einzeln eingeschickt und irgendwie geprüft. Fand ich aus Kundensicht abartig, denn wie ich im Laufe der Zeit gelesen habe sind die ausfallenden ANC und Nebengeräusche weit verbreitet, man vermutet sogar Design- oder Serienfehler. Dafür spricht dann wahrscheinlich auch, dass die jetzt für den Notfall als Ersatzfreisprecheinrichtung im Auto vor sich hinmodern, weil das kann man ja niemandem anbieten. Der andere Gewährleistungsfall war ein Smart Keyboard fürs iPad. Das war nicht so problematisch, hat aber auch gedauert. Und der Nachfolger hat ebenfalls dasselbe Problem, dass es auseinander flattert.

Allerdings hat man europaweit und auch in Deutschland das Schuldrecht reformiert und es gelten ohnehin zwei Jahre (die Empfehlungen, Apple auch als Händler zu nehmen, bezogen sich ja einfach darauf, dass sich alle möglichen Händler auf den Wegfall der Beweislastumkehr nach sechs Monaten herausgeredet haben, während Apple das auch wieder nicht kannte).

 

[martin81]

Ich habe die letzten Apple Produkte bei Amazon gekauft und war sehr zufrieden. Wichtig ist Verkauf und Versand von Amazon.

 

[Mitglied 241048]

Ich kaufe eigentlich nur dann direkt bei Apple, wenn es sich um ein ganz neu erschienenes Gerät handelt, das man andernorts gar nicht und wenn, dann nicht günstiger, bekommen würde. Ansonsten kaufe ich so Kleinkram wie AirPods oder AirTags lieber bei anderen Online-Anbietern wie Amazon, Mediamarkt, Saturn und Co.

Übrigens, in der Regel ist es so, dass ein Mangel im Rahmen der gesetzlichen Gewährleistung immer bereits beim Kauf vorgelegen haben muss. Mängel, die später auftreten, sind dadurch nicht abgedeckt. Es gilt aber innerhalb des ersten Jahres, dass dir der Händler beweisen muss, dass der Mangel erst später aufgetreten ist. Danach greift die Beweislastumkehr und du als Verbraucher musst beweisen, dass der Mangel bereits beim Kauf vorgelegen hat. Hier verhält sich Apple als Händler erfahrungsgemäß recht kulant. Das tut Amazon aber zum Beispiel auch, vor allen Dingen gegenüber Prime-Kunden.

Akkus sind übrigens in der Regel von der Garantie ausgenommen. Aber Apple hat dazu ja eine besondere Regelung. Nur, wenn der Akku am Ende des zweiten Jahres unter 80 % Restkapazität hat, dann dürfte selbst Apple sich da nicht allzu kulant zeigen, wenn man kein Apple Care+ hat.

 

[Taifun]

Apple-Produkte kaufe ich rein nach dem Preis. Eventuell rechne ich eine 0%-Finanzierung mit rein. Über Defekte habe ich bei Apple noch nie wirklich nachgedacht.

 

[Wuchtbrumme]

Akkus sind übrigens in der Regel von der Garantie ausgenommen. Aber Apple hat dazu ja eine besondere Regelung. Nur, wenn der Akku am Ende des zweiten Jahres unter 80 % Restkapazität hat, dann dürfte selbst Apple sich da nicht allzu kulant zeigen, wenn man kein Apple Care+ hat.

Obacht - Apple definiert ja selbst, was 80% sind. Ich versuche jedenfalls gerade, mein 7 Jahre altes und keine 30min mehr haltendes iPad Pro gegen Akkutauschgebühr ausgetauscht zu bekommen. Ich bin in 4Monaten von 83 auf 82% gekommen (mit Dauerladen, Dauerbenchmarks etc.). Das deckt sich *NICHT* mit dem, was mir CocoNutBattery anzeigt. Dort fluktuiert die Restkapazität je nach Nutzungsgrad und Akkuladestand zwischen 0 (!) und 60% was IMHO total auf einen toten Akku hinweist. Mir wird als angebliche Alternative entweder die Austauschpauschale von um die 450 Euro "angeboten" oder aber der Aufkauf durch Apple durch einen lächerlichen Betrag von um die 110 Euro.

Es gilt aber innerhalb des ersten Jahres, dass dir der Händler beweisen muss, dass der Mangel erst später aufgetreten ist. Danach greift die Beweislastumkehr und du als Verbraucher musst beweisen,

nein, die Beweislastumkehr greift schon am Anfang. Danach ist sie aufgehoben. Deswegen funktioniert es ja gerade so wie Du ansonsten richtig schreibst. Man sagt, der Mangel sei im Keim angelegt gewesen, deshalb obliegt es dem Händler, das Gegenteil zu beweisen und erst nach angemessener Zeit dem Käufer. Aber es ist eigentlich Aufgabe des Käufers, den Mangel zu beweisen.

 

[MacAlzenau]

nein, die Beweislastumkehr greift schon am Anfang.

Mein Sprachgefühl weigert sich, eine Umkehr von Anfang an zu akzptieren.
Umkehr bedeutet doch eine Änderung gegenüber dem bisherigen Zustand.

 

[Wuchtbrumme]

das ist richtig, aber nochmal:
Der Standard ist, dass der Käufer beweisen muss. Dass er das nicht tun muss, sich also die Beweislast umdreht, ist beim Kaufzeitpunkt bis zum -früher war es ein halbes Jahr, nach der Schuldrechtsreform weiß ich gar nicht: ein Jahr? - doch ok und praxisgerecht.

Es liegt also gar kein sprachlicher Fehler vor, sondern nur die Unwissenheit über den Normalzustand.

 

[Mitglied 241048]

Umkehr bedeutet doch eine Änderung gegenüber dem bisherigen Zustand.

Genau deswegen verwechsle ich das auch immer. Im Ergebnis ist es aber irrelevant.

 

[MacAlzenau]

Es liegt also gar kein sprachlicher Fehler vor, sondern nur die Unwissenheit über den Normalzustand.

Wenn das Gesetz sagt, daß zu Beginn der Gewährleistungszeit der Verkäufer beweisen muß, daß der Käufer schuld ist, dann ist DAS doch der aktuelle Normalzustand.

Aber praktisch irrelevant und führt vom Thema weg.