hallo at-ler.
kennt jemand von euch ein wirklich gutes forum / seiten zum thema cocktails?
außerdem suche ich die cocktail-bibel, allerdings weiß ich nicht mehr von wem sie war.
hintergrund ist: ich würde mir gerne eine minibar zu hause einrichten, und mit dem coktailmixen anfangen.
dazu bräuchte man natürlich erstmal einen plan,
damit man auch weiß was man so braucht.
daher bin ich auch dankbar für gute online-stores, wo man dementsprechend gute säfte und sirup herbekommt.#
also, ich hoffe, jemand ist schon etwas fortgeschritten, und kann mir ein paar empfehlungen geben.
thx, beste grüße
onair
Ich habe das Thema mal fünf Jahre lang beruflich betrieben und kann dir zum Thema »Bibel« das hier nennen:

American Bar, Charles Schumann
Heyne, 35,-
Diese Rezepte bilden seit Anfang der 90er den Grundstock jeder anständigen Cocktail-Bar, wobei mit »anständig« die Cocktailbars gemeint sind, die nicht versuchen, gleichzeitig hinter der Theke noch Ibiza-Animation zu präsentieren oder Oberhemden zu tragen, die große Blumenmuster oder Papageien zeigen.
Wenn Du das Ganze richtig gut machen möchtest, kommt es vor allem, genau wie beim Kochen, auf die Qualität der Zutaten an, und hier gibt es leider viel Mist. Zum Beispiel kennt zwar jeder »
Sierra Tequila«, verglichen mit anderen Produkten ist dieser aber besser für die Reinigung von glatten Oberflächen geeignet als für eine gute Margarita. Ebenso wirst Du einen guten Gin Fizz nicht unbedingt mit einem süßen Doppelwachholder Marke »
Finsbury« erzeugen wollen, wenn Deine Gäste wiederkommen sollen.
Letztendlich ist das alles natürlich nicht mehr auf der ganz preiswerten Seite, dafür sind aber die unerwarteten Nebenwirkungen geringer. Anfangen kannst Du mit einem Grundstock an »klaren« Alkoholika, zum Beispiel mit
Absolut Wodka oder
Smirnoff,
Tanqueray Dry Gin oder
Bombay Sapphire Gin,
Sauza Tequila,
Jim Beam,
Havana Club Rum und einer Flasche
Bols Triple Sec (
Cointreau und andere sind leider viel zu süß). Die meisten moderneren Cocktails benutzen diese als Basisspirituosen -- die Cocktails aus den frühen Zeiten des 20. Jahrhunderts (Prohibition) bestehen hauptsächlich aus sehr spritigen Mischungen von Gin und
Noilly Prat (der berühmte »trockene Martini, nein, James Bond trinkt Wodka Martini, nicht Gin, und lässt ihn sich schütteln, da er dann nicht so »knallt« -- das Weichei!), sowie Whiskey, Bitterino, Wodka und alles Querbeet. Dabei verzichten diese meist völlig auf fruchtige Zutaten und können durch den dadurch unverdünnten Alkoholgehalt einen Abend schnell beenden (Klassiker sind der genannte Dry Martini, dann Americano, Negrino, Manhatten oder Bronx).
Die modernen Mischungen sind da schon mehr für die Disko geeignet, ohne gleich die unteren Extremitäten zu lähmen. Kleine aber beliebte Ausnahme ist hier der Long Island Ice Tea, der zu nahezu gleichen Teilen Wodka, Gin, Tequila, Whisky, weißer Rum und Triple Sec (ein trockenere Orangenlikör) mischen. Als Farbgeber kommt jetzt noch ein Spritzer Cola ins Glas und der Abend hätte schön werden können.
Was die karibischen Cocktails angeht, bestehen diese fast immer aus Zuckerrohr-Destillaten wie Rum oder Chachaça (und bitte nicht sofort Pitú nehmen, es gibt noch mehr da draußen). Auch hier ist es wichtig, nicht mit Saftkonzentraten zu arbeiten. Sirups können ergänzen, aber nicht ersetzen (sonst schmeckt alles nach
Rose's Lime Juice). Gute Säfte kommen, meiner Erfahrung nach, zum Beispiel von
Looza, Hitchcock und
Merziger. Wobei es bei dem wichtigsten Saft, dem Zitronensaft, leider äußerst wenig Auswahl gibt (vergiß diese Plastik-Zitronen, mit der Oma immer backt). Hier gab's mal ein großartiges und auch bezahlbares Zeug mit der Marke »Bavaria« in Literflaschen (ist aber im Netz wohl nicht zu finden).
Bezugsquellen solltest Du in Deiner Region schnell finden, einfach mal die Richtung Gastronomiebedarf und Getränkehandel abklappern.
Ach so, ein paar Cocktailrezepte habe ich (vor einer Unzahl von Jahren) mal hier eingereicht:
Scottys Bar
Abschließend ist noch wichtig zu wissen, dass es im europäischen Ausland Aspirin viel billiger gibt, zum Beispiel kostet die 10er Packung im englischen Supermarkt gerade mal
22p.