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AVCHD Import in Fotos - Zeitstempel

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Baumanns Renette
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08.03.12
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5.982
Hallo liebe Gemeinde,

ich komme im Zuge der neuen Fotos-Anwendung unter Yosemite wieder zu einem altbekannten Problem von mir zurück und möchte nochmal die geballte Kompetenz der Anwesenden strapazieren.

Ich besitze eine Sony Handycam HDR-XR 550, welche die Videos im AVCHD-Format mit der Endung .MTS aufzeichnet.
Die Kamera hat eine interne Festplatte und auf diese kann ich auch vom Mac zugreifen.
Leider muss ich hierfür immer Quicktime benutzen um den AVCHD-Container zu öffnen um die darin befindlichen Clips zu "exportieren". Ein wirklicher Export ist es allerdings nicht, da diese Lösung eigentlich über den Quicktimeexport die Videos neu berechnet und konvertiert.
Das ist also eine Lösung, die ich ungern nutze, da ich das Format eigentlich beibehalten will um die unbearbeiteten Clips zu sichern. Ausserdem wird der Zeitstempel der Clips beim Konvertieren mit dem aktuellen Datum überschrieben, da es ja eine neue Datei ist. Bisher habe ich dafür immer Windows bemühen müssen.

Nun habe ich Fotos genutzt und bin recht überrascht, wie einfach der Import in die Mediathek funktioniert.
Zwei Probleme habe ich allerdings damit.

1.
Fotos nutzt das Erstellungsdatum des AVCHD-Containers für das Datum des Import.
Somit haben alle Clips das gleiche Datum und das ist absolut unbrauchbar.

Gibt es eine Möglichkeit, das Importdatum nachträglich in Fotos zu ändern, oder aber Fotos direkt zu sagen, dass es auf den Zeitstempel der Clips zugreifen soll?

2.
Die Clips befinden sich zwar in der Mediathek und sind einzeln über Fotos abspielbar, jedoch komme ich an die jeweilige dahinterliegende Datei nicht ran, um diese in einem separaten Ordner zu sichern, bzw. zu schauen, ob das Video nicht doch wieder konvertiert wurde.

Wie kann ich die Mediathek öffnen und einzelne Dateien da heraus kopieren? Ich stelle mir das so vor, wie bei iTunes, wo ich in der Mediathek ja auch die einzelnen Tracks als physische Dateien liegen habe. Leider habe ich bisher aber noch nichts gefunden, was mich dort hinbringt.

Das wäre allerdings auch nicht als ewige Archivierung gedacht, sondern als quick & dirty Lösung für den "täglichen" Gebrauch. Langfristig will ich einfach nur die Dateien im Rohformat vernünftig sichern.

Wenn das alles nicht geht, sind letztlich AVCHD-Dateien für den Mac schlicht unbrauchbar. Das muss ich dann akzeptieren und mir zur Not wieder ne Bootcamp-Partition mit Windows einrichten.

Welche Art der Konvertierung über z.B. Quicktime könnte ich aber wählen, so dass ich möglichst die Rohdaten von der Festplatte der Kamera gesichert bekomme.
Aktuell sind alle Clips noch auf der Platte der Kamera, weil ich bisher keine vernünftige Möglichkeit gefunden hatte, es unter OS X zu regeln.
Ich möchte die Dateien unkomprimiert und unkonvertiert einfach sichern, da ich selbst auch noch kein Format gefunden habe, in das ich die Clips wandeln und verarbeiten mag, so dass sie über DLNA oder auf einem USB-Stick an meinen Geräten wie TV oder BD-Player später abspielbar sind. Ich möchte mich da auch nicht auf eine reine Apple-Lösung stürzen über iTunes, Fotos und AppleTV oder ausschließlich das MOV-Format nutzen.
Ausgehend vom Rohmaterial lässt sich dann nämlich immer wieder alles neu erstellen.
Und diese Clips sind mir wichtig, da es große Teile des Lebens meiner Kinder festgehalten hat und diese einfach nicht neu aufgenommen werden können. Da will ich mir einfach nicht die Rohdaten zerschießen, nur damit es in ein apple-konformes Format passt.
 

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Baumanns Renette
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So, nach einiger Zeit der Recherche und des Probierens einiger Tipps aus anderen Threads habe ich ein "walkthrough" für mich entwickelt, mit dem ich einigermaßen leben kann. Vielleicht hilft es dem Einen oder Anderen, der auch mit AVCHD Clips hantiert und sich daraus einen Teil zur weiteren Verwendung der Clips ziehen kann. Mir hat es beim Verständnis der gesamten Struktur auf jeden Fall geholfen. Es gibt zwar noch eine Reihe unschöner Kleinigkeiten, die den ganzen Ablauf etwas stören, da ich nun Verwaltung und Verarbeitung getrennt habe, aber im Grunde sollte man einigermaßen damit zurechtkommen.

Wer möchte, kann sich das hier durchlesen und eventuell noch auf fehlerhafte Eigenschaften bei dem gesamten Workflow schauen und korrigieren.

Ausgangssituation:
Ich besitze eine Handycam (Camcorder) mit eingebauter Festplatte, welche die Videos im Dateiformat MTS, bzw. m2ts aufzeichnet und diese auf der internen Festplatte in einem AVCHD-Container bereitstellt. Dieser Schritt sollte bei Camcordern mit SD-Karte auch ähnlich sein, wobei hier noch die Möglichkeit besteht, dass die einzelnen Clips innerhalb des AVCHD-Containers in einem Ordner "Private" auf der SD-Karte liegen. Bei der internen Festplatte liegt der Container im Stammverzeichnis.
Ich kann nun die Kamera mittels USB an den Mac anschließen und die interne Festplatte wird als Laufwerk gemountet.

Was ist mit den Laufwerken (Kamera bzw. SD-Karte) und dem AVCHD-Container möglich:
Als allererstes lässt sich bei angeschlossener Kamera, oder bei eingelegter SD-Karte der AVCHD-Container öffnen.
Dies geschieht über Quicktime. Per Doppelklick auf den Container öffnet Quicktime ein separates Fenster, in dem die einzelnen Clips mittels Vorschau sichtbar werden. Aus diesem Fenster lässt sich nichts kopieren oder verschieben, sondern nur zum Abspielen öffnen.
Die Clips werden entsprechend Ihres Aufnahmedatum und der Uhrzeit angezeigt und es sind alle Metainfos in dem Vorschaufenster vorhanden.

Zudem lassen sich aus diesem angeschlossenen Zustand der Laufwerke die einzelnen Clips in die Fotos-Mediathek importieren.
Dazu muss Fotos geöffnet und die Funktion "Import" aktiviert sein. Fotos greift dann direkt auf den AVCHD-Container des Laufwerks (Festplatte der Kamera oder SD-Karte) zu und zeigt ähnlich wie Quicktime die einzelnen Clips zur Auswahl an.
Für den Import werden die Clips (MTS bzw. m2ts) allerdings im Hintergrund zu MOV-Dateien konvertiert, da Fotos mit den Ursprungsformaten nichts anfangen kann. Dies ist ein Punkt, der mich immer gestört hatte, da ich meine Clips gerne im Original behalten hätte. Nach einigen Versuchen und viel Lesen im Internet habe ich aber herausgefunden, dass die Videospur nicht neu gerendert wird, sondern 1:1 übernommen wird. Lediglich, sofern AC3 6 Kanalton im Clip vorliegt, wird dieser in AAC 6 Kanal umgewandelt, da Fotos (und ich glaube allgemein Appleprogramme) auch mit AC3 Ton nichts anfangen können.
Von daher geht der Import recht zügig und die Clips liegen in der Mediathek.
Hier kommt aber wieder ein kleiner Wehmutstropfen zum Tragen, da Fotos als Importdatum das Erstellungsdatum des AVCHD-Containers abgreift, anstelle des Datums des einzelnen Clips. Somit haben nach dem Import alle Clips das gleiche Aufnahmedatum.
Dieses müsste man dann in Fotos für jeden Clip manuell anpassen. Dabei hilft die Quicktime-Anzeige des AVCHD-Containers, die ja die Metainfos der Clips anzeigt.
Nach dem erfolgreichen Import stehen die Clips dann im Rahmen der Fotos-Mediathek für alle daraus resultierenden Anwendungen bereit.

Weiterhin lässt sich mittels Finder der AVCHD-Container von der internen Festplatte oder der SD-Karte auf ein anderes Medium als Sicherungsdatei kopieren. Dabei werden die Clips nicht konvertiert, sondern unangetastet einfach kopiert. Ich habe nun auch schmerzlich lernen müssen, dass man wirklich besser den ganzen Container bewegt, als nur einzelne Clips daraus kopiert.
Sowohl unter Windows, als auch unter OS X ist dies anzuraten, weil sonst die Struktur der Dateien verändert wird und man bei so manchem Programm zur Verarbeitung später Probleme bekommen kann.
Wer aber dennoch einzelne Clips nur kopieren möchte, kann das unter Windows ganz einfach über den Explorer tun, da Windows den Container als ganz normalen Ordner anzeigt und unter OS X kann man per Rechtsklick den Paketinhalt des AVCHD-Containers anzeigen und aus dieser Ansicht ganz normal mittels Finder die MTS oder m2ts Dateien kopieren.

Einschränkungen:
Es gibt allerdings auch einige Einschränkungen im gesamten Verlauf des Kopierens und Importierens.
Da ist auf jeden Fall zu nennen:
  • Ein gesicherter/kopierter AVCHD-Container kann nicht für den Import in Fotos genutzt werden.
    Mir ist aufgefallen, dass Fotos definitiv ein gemountetes Laufwerk benötigt, um aus dem Container die Clips zu importieren.
    Bei einer SD-Karte ist das erst mal nicht so schlimm, weil die gesicherte Datei problemlos für einen erneuten Import wieder auf die Karte kopiert werden kann. Bei der Festplatte des Camcorders ist das später nicht mehr so einfach.
    Ich werde aber später noch versuchen, ein Image zu erstellen und den Container dort hinein zu kopieren. Möglicherweise lässt sich das darüber realisieren.
    Ich schreibe das auch nur als Hinweis, damit nach dem Kopieren des AVCHD-Containers dieser nicht auf der internen Festplatte der Kamera oder SD-Karte gelöscht werden sollte, bevor der Import in Fotos stattgefunden hat.
  • MTS oder m2ts Dateien, welche aus dem AVCHD-Container in Windows oder OS X herauskopiert wurden, lassen sich in Fotos in dieser Form überhaupt nicht importieren. Auch Quicktime spielt diese nicht ab. Um diese Dateien dennoch in Fotos importieren zu können, ist man auf Drittanbieter-Programme angewiesen, welche die Datei in das passende mov-Format konvertieren. Leider habe ich hier kein vernünftiges Programm gefunden, welches so zuverlässig und schnell arbeitet, wie es Quicktime oder Fotos im Hintergrund machen. Zur Erinnerung - Fotos lässt das Video unangetastet und konvertiert nur den AC3 Stream in AAC. Quicktime verfährt ähnlich bei konformen Formaten, wo lediglich der Ton in AC3 vorliegt. Auch diese Videos werden vor dem Abspielen OTF konvertiert. Der Codec muss also in OS X bereits vorliegen und ließe sich sicherlich über einen Konsolenbefehl ausführen. Hier suche ich aber noch nach einer Lösung um diese Clips über das Terminal von MTS/m2ts einfach in mov umzubetten. Eine Lösung wäre vielleicht Quicktime Pro, aber das kostet erstmal 29,-€ und ich weiß nicht inwieweit es überhaupt parallel zu Quicktime X auf Yosemite lauffähig ist. Aber vielleicht kann hierzu jemand etwas sagen.
Verarbeitung:
Die weitere Verarbeitung stellt mich aber auch wieder vor ein Problem, bzw. ist es für mich unschön, so vorgehen zu müssen.
Für die Verwaltung und die Sicherung der Clips kann ich damit leben, dass ich einmal die Clips im mov-Format in Fotos und den damit verbundenen Diensten nutzen kann und diese in der Mediathek vorhalte, sowie ich zur reinen Sicherung den AVCHD-Container in identischer Größe separat auch vorhalte.

Nun ergeben sich daraus allerdings auch wieder Einschränkungen:
  • Die Dateien (mov) in der Mediathek sind nur über die an Fotos angekoppelten Dienste nutzbar. Eventuelle DLNA-Server von SmartTV oder NFS-Freigaben von Linux-Receivern können mit dem Format direkt nichts anfangen. Demnach müsste im Hintergrund wieder ein Server ähnlich Plex laufen, der während der Wiedergabe ein Encoding durchführt. Das verfehlt m.E. nach den Sinn, da diese Geräte wie TV und Receiver mit dem MTS oder m2ts Format ohne Encoding wunderbar zurecht kommen.
  • Um diesen Geräten aber Zugriff auf die MTS oder m2ts Dateien zu gewähren, müssten diese wieder aus dem AVCHD-Container herauskopiert und separat abgelegt werden. Man hätte also wieder die gleiche Speichergröße irgendwo. Es lässt sich partout nicht alles in einem abfackeln. Das ist schade.
  • Ich arbeite momentan mit iMovie, wo ich auch die Dateien meiner GoPro (mp4) problemlos verarbeiten kann. Darüber hinaus nutze ich auch Premiere, welches eigentlich mit mov-Dateien auch zurechtkommt, jedoch nicht mit den durch Fotos konvertierten. Diese ruckeln in der Vorschau dermaßen, dass es kein schönes Arbeiten ist. Selbst die MTS Clips aus dem AVCHD-Container auf der internen Festplatte der Kamera per USB 2.0 angeschlossen, lassen sich normalerweise über Premiere ruckelfrei verarbeiten an meinem iMac. Hier muss ich also wieder zwei Pfade beschreiten um mit zwei Programmen uneingeschränkt arbeiten zu können. Fotos wird daher erstmal nur als Verwaltungsprogramm für den schnellen Blick herhalten. Ich lade mir am Wochenende mal die 30Tage Testversion von FCPX herunter und schaue mir das Verhalten und die Funktionen hierüber mit den mov-Dateien im Vergleich zu Premiere an. Falls ich Premiere damit ablösen kann, wird es wohl darauf hinauslaufen, weil ich einfach diese Mehrfachverwaltung nicht möchte.

Ich finde Fotos auf den ersten Blick wirklich schön und würde gerne mehr damit arbeiten und es besser kennenlernen. Mein Kontingent an Bildern ist aber ähnlich groß wie mein Kontingent an Videos. Und da Fotos mit den Videos irgendwie nicht will, bzw. Apple mit AVCHD-Containern so sparsam umgeht, wird das glaube ich noch ein schwerer und langer Weg.
Wie sieht es denn insgesamt bei Euch aus. Wie bekommt ihr Videos und Bilder unter einen Hut?
 
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hosja

Großherzog Friedrich von Baden
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Ich habe eigentlich nur die Videos von meinem iPhone auf in Fotos, das Material aus meiner Videokamera importiere ich gleich in nur in iMovie. Beim Rohvideo bringt ja diese thumbnail nix um eine Übersicht zu behalten. Und im Umkehrschluss wenn ich Videos schneide will ich nicht die Video zwischen allen meine Bildern suchen. Fertige Videos liegen dann im Theater und werden auch in dem Modus prästentiert oder exportiert.
 
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wheeler

Himbeerapfel von Holowaus
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@double_d: Vielen Dank für den ausführlichen Beitrag. Nach dem Umstieg auf meine Sony-Kamera habe ich dieselben Schwierigkeiten gehabt wie du und hatte bislang keine Lösung dafür.