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Diesem Wunsch kommen wir hiermit nach. Wir kopieren jeden Tag die Shownotes des Beitrags in dieses eigene Forum, damit wir hier auch Kommentare erhalten und das Thema besprechen können. Bis zur Sommerpause betreiben wir dies als Pilot. Wir kopieren tatsächlich manuell, dementsprechend ist es eine zusätzliche, tägliche, zeitgebundene Arbeit. Sofern die Idee hier nicht verfängt stellen wir sie nach der Pause auch wieder ein.
ATEP279 Rant - Warum Marzipan das Ende des Macs sein könnte
von Jan Gruber | Ressort: Editor's Podcast
Vor einer Woche fand die WWDC18 Keynote von Apple statt. Dabei bestätigte Apple ein lang existierendes Gerücht. macOS Mojave duftet ein wenig nach Marzipan - der Codename für die Technik, die iOS Apps auf macOS bringen soll. Ich sprach bereits vor drei Monaten hier im Apfeltalk Editor's Podcast darüber, mittlerweile hat sich meine Meinung dazu aber geändert.
Craig Federighi musste eine große Gratwanderung schaffen. Einerseits musste er iOS Apps für macOS Mojave ankündigen, andererseits stieß er das Argument eines Touchscreen Macs wieder weg. Auf der Bühne gab es die klare Frage, ob macOS und iOS verschmelzen werden. Die Antwort darauf war ein ausdrückliches "No". Angesichts der Ankündigung eine kleine Inkonsistenz in sich, doch blicken wir darüber mal hinweg. Nach der Keynote fanden auch noch Interviews statt, dort dementierte Federighi dann auch klar die Entwicklung eines Macs mit Touchscreen. In der macOS Mojave Beta gibt es die ersten iOS Apps, abgesehen von der häufig erwähnten Foto App. Sie zeigen mir, dass meine Vorfreude aus vielerlei Hinsicht unbegründet war.
Marzipan und unterschiedliche Optik
iOS und macOS setzen auf unterschiedliche Ressourcen zur Darstellung von Inhalten. UIKit sieht anders aus als AppKit. Damit ergibt sich, mitunter, ein klarer Bruch bei der Portierung. In meiner ersten Folge zu diesem Thema hoffte ich, dass Apple hier eine gute Konvertierung bewerkstelligt - die erste Beta enttäuscht mich jedoch. Die neuen iOS Anwendungen unter macOS - Home, Sprachnotizen, Aktien und News - sehen genauso aus wie unter iOS. Damit ergibt sich sehr wohl ein enormer Bruch in der Optik.
Marzipan und unterschiedliche Eingabemethoden
Bleiben wir bei dem Thema Bruch: Ebenfalls in meiner ersten Folge hoffte ich darauf, dass Apple die unterschiedlichen Eingabekonzepte dabei berücksichtigt. iOS wird mit Fingern bedient, einen Mauscursor gibt es erst gar nicht. Ganz anders sieht es auf dem Mac aus. Apple implementiert zwar automatische Überleitungen der unterschiedlichen Gesten, dennoch sind die Bedienkonzepte zu unterschiedlich. Zusammen mit der gemeinsamen Optik ergibt sich vor allem ein Eindruck: Eine reine Behelfs-App. Ich möchte fast sagen: Eine schlechte Ausrede.
Marzipan und die frühe Ankündigung
Noch problematischer sehe ich die frühe Ankündigung von Marzipan. Apple erweist den Entwicklern und vor allem den Nutzern damit einen Bärendienst. Apple wird Marzipan in macOS Mojave erst einmal selbst testen - Developer werden erst nächstes Jahr Zugriff darauf bekommen. Damit werden wir dieses Jahr viele macOS Anwendungen erst gar nicht sehen - denn wozu noch für den Mac entwickeln? Warten wir doch den Release für Entwickler ab!
Ich kritisiere schon lange die Ankündigungspolitik von Apple. Diese betraf im letzten Jahr hauptsächlich Produkte. Damit wollte Apple, meiner Meinung nach, vor allem die Konkurrenz schädigen. Diesmal schädigt Apple eher sich selbst - und die Kunden.
Marzipan und macOS Apps, die wir nicht mehr sehen werden
Seit den ersten Gerüchten denke ich darüber nach, auf welche iOS App für macOS ich mich freuen würde. Ich führte viele Diskussionen dazu, auch im Rahmen der Community. Mir fiel bisher keine Anwendung ein - und allen Diskutanten meiner Meinung nach auch nicht. Häufig wurde mir Instagram als Beispiel genannt, diese App werden wir auch dann nicht sehen. Hier scheitert es meiner Meinung nach an mobile first und nicht am mangelnden Interesse oder Budget des Herausgebers. Ganz im Gegenteil - Instagram sperrt ja regelmäßig Drittapps auf dem Mac aus.
Ich schätze den Mac, weil es dort viele gute, native Anwendungen gibt. Ich freue mich dort über Apps für Twitter, gute Produktivitätsapps oder Office Anwendungen. Aktuell gibt es viel Auswahl. Es ist fraglich, ob diese in Zukunft bleiben wird. Ich sehe momentan - rein persönlich - kein Potential darin, Apps zu erhalten, die ich wirklich brauche - vielmehr die Gefahr, statt nativer Anwendungen künftig kostengünstige, schlechte, Portierungen zu bekommen. Ein Beispiel dafür liefert mir Apple gleich mit - die Home App. Ohne Frage war diese auf macOS lange überfällig - aber nicht so. Ich sehe die Gefahr, dass Marzipan nicht die Auswahl erhöht, sondern nur die Qualität heruntersetzt.
Hier findet ihr die Folge zum Hören
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ATEP279 Rant - Warum Marzipan das Ende des Macs sein könnte
von Jan Gruber | Ressort: Editor's Podcast
Vor einer Woche fand die WWDC18 Keynote von Apple statt. Dabei bestätigte Apple ein lang existierendes Gerücht. macOS Mojave duftet ein wenig nach Marzipan - der Codename für die Technik, die iOS Apps auf macOS bringen soll. Ich sprach bereits vor drei Monaten hier im Apfeltalk Editor's Podcast darüber, mittlerweile hat sich meine Meinung dazu aber geändert.
Craig Federighi musste eine große Gratwanderung schaffen. Einerseits musste er iOS Apps für macOS Mojave ankündigen, andererseits stieß er das Argument eines Touchscreen Macs wieder weg. Auf der Bühne gab es die klare Frage, ob macOS und iOS verschmelzen werden. Die Antwort darauf war ein ausdrückliches "No". Angesichts der Ankündigung eine kleine Inkonsistenz in sich, doch blicken wir darüber mal hinweg. Nach der Keynote fanden auch noch Interviews statt, dort dementierte Federighi dann auch klar die Entwicklung eines Macs mit Touchscreen. In der macOS Mojave Beta gibt es die ersten iOS Apps, abgesehen von der häufig erwähnten Foto App. Sie zeigen mir, dass meine Vorfreude aus vielerlei Hinsicht unbegründet war.
Marzipan und unterschiedliche Optik
iOS und macOS setzen auf unterschiedliche Ressourcen zur Darstellung von Inhalten. UIKit sieht anders aus als AppKit. Damit ergibt sich, mitunter, ein klarer Bruch bei der Portierung. In meiner ersten Folge zu diesem Thema hoffte ich, dass Apple hier eine gute Konvertierung bewerkstelligt - die erste Beta enttäuscht mich jedoch. Die neuen iOS Anwendungen unter macOS - Home, Sprachnotizen, Aktien und News - sehen genauso aus wie unter iOS. Damit ergibt sich sehr wohl ein enormer Bruch in der Optik.
Marzipan und unterschiedliche Eingabemethoden
Bleiben wir bei dem Thema Bruch: Ebenfalls in meiner ersten Folge hoffte ich darauf, dass Apple die unterschiedlichen Eingabekonzepte dabei berücksichtigt. iOS wird mit Fingern bedient, einen Mauscursor gibt es erst gar nicht. Ganz anders sieht es auf dem Mac aus. Apple implementiert zwar automatische Überleitungen der unterschiedlichen Gesten, dennoch sind die Bedienkonzepte zu unterschiedlich. Zusammen mit der gemeinsamen Optik ergibt sich vor allem ein Eindruck: Eine reine Behelfs-App. Ich möchte fast sagen: Eine schlechte Ausrede.
Marzipan und die frühe Ankündigung
Noch problematischer sehe ich die frühe Ankündigung von Marzipan. Apple erweist den Entwicklern und vor allem den Nutzern damit einen Bärendienst. Apple wird Marzipan in macOS Mojave erst einmal selbst testen - Developer werden erst nächstes Jahr Zugriff darauf bekommen. Damit werden wir dieses Jahr viele macOS Anwendungen erst gar nicht sehen - denn wozu noch für den Mac entwickeln? Warten wir doch den Release für Entwickler ab!
Ich kritisiere schon lange die Ankündigungspolitik von Apple. Diese betraf im letzten Jahr hauptsächlich Produkte. Damit wollte Apple, meiner Meinung nach, vor allem die Konkurrenz schädigen. Diesmal schädigt Apple eher sich selbst - und die Kunden.
Marzipan und macOS Apps, die wir nicht mehr sehen werden
Seit den ersten Gerüchten denke ich darüber nach, auf welche iOS App für macOS ich mich freuen würde. Ich führte viele Diskussionen dazu, auch im Rahmen der Community. Mir fiel bisher keine Anwendung ein - und allen Diskutanten meiner Meinung nach auch nicht. Häufig wurde mir Instagram als Beispiel genannt, diese App werden wir auch dann nicht sehen. Hier scheitert es meiner Meinung nach an mobile first und nicht am mangelnden Interesse oder Budget des Herausgebers. Ganz im Gegenteil - Instagram sperrt ja regelmäßig Drittapps auf dem Mac aus.
Ich schätze den Mac, weil es dort viele gute, native Anwendungen gibt. Ich freue mich dort über Apps für Twitter, gute Produktivitätsapps oder Office Anwendungen. Aktuell gibt es viel Auswahl. Es ist fraglich, ob diese in Zukunft bleiben wird. Ich sehe momentan - rein persönlich - kein Potential darin, Apps zu erhalten, die ich wirklich brauche - vielmehr die Gefahr, statt nativer Anwendungen künftig kostengünstige, schlechte, Portierungen zu bekommen. Ein Beispiel dafür liefert mir Apple gleich mit - die Home App. Ohne Frage war diese auf macOS lange überfällig - aber nicht so. Ich sehe die Gefahr, dass Marzipan nicht die Auswahl erhöht, sondern nur die Qualität heruntersetzt.
Hier findet ihr die Folge zum Hören