Das ist ein sehr interessanter Beitrag, denn das Thema hat mich auch schon mit der fünfjährigen Nichte meiner Lebensgefährtin betroffen.
Hier hatten wir auch nach Apps gezielt für das Vorschulalter gesucht, um z.B. Zahlen oder Buchstaben zu lernen oder einfach etwas zu malen. Dabei ist uns aufgefallen, dass es besser gewesen wäre, wenn wir uns als Erwachsene vorher mit dem Thema etwas näher beschäftigt hätten, anstatt direkt eine "Kind-IPad-Session" zu starten.
Mir sind ein paar interessante Dinge auch aufgefallen. Gerade in den Staaten scheint sich so eine Art Widerstand zu dem psychologischen Aspekt zu entwickeln zu sog. Falsch-Werbung im sozialen Netzwerk, z. B. wird im sozialen Netz eine App beworben mit einem völlig anderem Spielverlauf, wie dass was jetzt die App tatsächlich macht. Das trifft natürlich eher auf Apps für ältere Kinder zu, zeigt aber, wie wenig der psychologische Prozess eigentlich vom Hersteller (Apple) kontrolliert wird.
Es ist natürlich klar, dass die Verantwortung sich hier auf mehrere Gruppen aufteilt und hier eine große Verantwortung bei den Betreuern liegt. Aber genau darin sehe ich auch ein großes Problem aus Sicht der Verteilung der Verantwortung. Apple rankt natürlich Apps mit hohem Umsatzvolumen nach oben. Gerade diese Apps monetarisieren vielleicht auch mit psychologisch fragwürdigen Methoden. Ist es nicht ein großer Interessenkonflikt zwischen monetärem Interesse (egal jetzt, ob App Entwickler, oder Vermarkter) und Nicht-Ausbeutung auf perfider Ebene (Psychologie) - Stichwort Kindgerecht.
Wir haben überall Schutzmechanismen für das Wohle von Kindern, aber für diesen komplette Bereich gibt es außer der Instanz der Eltern nur wenig, was überhaupt sicherstellt, dass keine Ausbeutung oder Suchtgefahr von Kindern bereits im frühen Stadium stattfinden würde. Abgesehen davon mal - wer schult denn die Erwachsenen überhaupt in dieser Richtung? In der Schule kann man davon ausgehen, dass geschulte Mitarbeiter sich um eine kindgerechte Entwicklung kümmern (theoretisch zumindest). Aber die Realität ist doch auch die, dass viele Erwachsene überhaupt noch nicht mal einen Computer bedienen können, geschweige denn psychologisch geschult sind, um eine Entscheidung treffen zu können, ob eine App eine Gefahr oder eine Hilfe darstellt.
Dann müsste es auch innerhalb einer neuen App einen "Melden" Button geben, sofern auch nur der leichteste Verdacht eines Missbrauchs vorliegt. Und die App müsste umgehend vom Markt genommen werden. Und genau darin besteht ein riesiger Interessenkonflikt mit der gesamten App Industrie. Denn so lange dieses Micropayment System derzeitig viel Umsätze generiert, wird weder ein App Hersteller noch Apple dieser Verantwortung glaubwürdig nachkommen können. Und eigentlich müsste Apple auch jede App von einem Psychologen prüfen lassen, bevor sie auf den Markt kommt. Und diesen Vorgang scheint es ja überhaupt nicht zu geben, denn sonst würde es dies Ausbeutungs-Apps ja nicht in der Masse geben.
Mir ist auch aufgefallen, dass Kinder ein anderes Lernverständnis haben beim Spielen, wie Erwachsene. Also eigentlich müssten auch die Erwachsenen geschult werden, wie sie mit einem Kind mit einem Tablet spielen sollen, bevor man beide aufeinander loslassen kann. Wer wollte diese Schulung bewerkstelligen in Zeiten, in denen bereits Schulklassen mit der Verwaltung der Geräte - sofern vorhanden - überfordert sind ? Welche "Großeltern" können diese Hürde denn meistern - ohne Unterstützung von Fachleuten ?
Letze kritische Frage - warum gibt es überhaupt keinen Jugendschutz für Apps, die möglicherweise süchtig machen im negativen Sinn - Micropayment & Belohn- und Strafsystem ?