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Geschrieben von: Michael Reimann
Die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump zeigen deutliche Folgen: Apple ist nicht mehr das wertvollste Unternehmen der Welt. Investoren reagieren besorgt auf die drastisch erhöhten Einfuhrzölle, insbesondere auf Produkte aus China. Der Aktienkurs des Unternehmens geriet stark unter Druck. Microsoft hat Apple als wertvollstes Unternehmen abgelöst.
Apple importiert einen Großteil seiner iPhones aus China. Die nun geltenden 104 % Einfuhrzölle treffen das Unternehmen empfindlich. Apple versucht daher, verstärkt auf Indien auszuweichen. Dort liegt der Zollsatz bei 27 %. Apple-CEO Tim Cook bemüht sich zudem um eine Ausnahmegenehmigung für sein Unternehmen. Der Konzern importiert bereits erste iPhone-Lieferungen aus Indien. Analyst:innen weisen jedoch darauf hin, dass eine vollständige Verlagerung Zeit und hohe Investitionen erfordert. Allein die bisherigen Bemühungen zur Verlagerung nach Indien dauerten rund drei Jahre. Der Aufbau alternativer Produktionsstandorte ist komplex und kostenintensiv.
Vertreter der US-Regierung sehen die Lösung in einer Rückverlagerung der Fertigung in die Vereinigten Staaten. Handelsminister Howard Lutnick erklärte öffentlich, dass Apple die Produktion in den USA aufbauen könne. Der Einsatz von Robotik solle die fehlende menschliche Arbeitskraft kompensieren. Apple selbst hält sich mit konkreten Kommentaren zurück. Analyst:innen widersprechen der Regierungsmeinung deutlich. Die Herstellung eines iPhones in den USA könnte rund 3.500 US-Dollar kosten. Zudem fehlen notwendige Fachkräfte und spezialisierte Produktionsnetzwerke. Die Produktionsverlagerung sei technisch möglich, wirtschaftlich aber kaum realisierbar. Laut Marktexperten würde bereits eine Teilverlagerung von zehn Prozent der Lieferkette mehrere Jahre und Milliarden kosten.
Die Börsen reagieren unmittelbar auf die Zollpolitik. Apple verlor in nur drei Tagen über 637 Milliarden US-Dollar an Marktwert. Der Aktienkurs sank um über 20 %. Der Volatilitätsindex für Apple erreichte Höchststände wie zuletzt 2020. Microsoft übernahm zwischenzeitlich die Marktführerschaft mit einem Börsenwert von 2,64 Billionen Dollar. Die Unsicherheit auf den Kapitalmärkten bleibt bestehen. Analyst:innen warnen vor weiteren Verlusten, falls keine Ausnahmegenehmigungen für Apple erteilt werden. Erste Prognosen sprechen von einem „Verlustjahr 2025“. Die am 1. Mai erwarteten Quartalszahlen könnten Klarheit über die mittelfristige Entwicklung bringen.
via: Tagesschau
Titelbild: KI (Dall-e)
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Die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump zeigen deutliche Folgen: Apple ist nicht mehr das wertvollste Unternehmen der Welt. Investoren reagieren besorgt auf die drastisch erhöhten Einfuhrzölle, insbesondere auf Produkte aus China. Der Aktienkurs des Unternehmens geriet stark unter Druck. Microsoft hat Apple als wertvollstes Unternehmen abgelöst.
Höhere Zölle belasten Apples globale Lieferketten
Apple importiert einen Großteil seiner iPhones aus China. Die nun geltenden 104 % Einfuhrzölle treffen das Unternehmen empfindlich. Apple versucht daher, verstärkt auf Indien auszuweichen. Dort liegt der Zollsatz bei 27 %. Apple-CEO Tim Cook bemüht sich zudem um eine Ausnahmegenehmigung für sein Unternehmen. Der Konzern importiert bereits erste iPhone-Lieferungen aus Indien. Analyst:innen weisen jedoch darauf hin, dass eine vollständige Verlagerung Zeit und hohe Investitionen erfordert. Allein die bisherigen Bemühungen zur Verlagerung nach Indien dauerten rund drei Jahre. Der Aufbau alternativer Produktionsstandorte ist komplex und kostenintensiv.
Produktion in den USA: Wunschvorstellung oder realistische Option?
Vertreter der US-Regierung sehen die Lösung in einer Rückverlagerung der Fertigung in die Vereinigten Staaten. Handelsminister Howard Lutnick erklärte öffentlich, dass Apple die Produktion in den USA aufbauen könne. Der Einsatz von Robotik solle die fehlende menschliche Arbeitskraft kompensieren. Apple selbst hält sich mit konkreten Kommentaren zurück. Analyst:innen widersprechen der Regierungsmeinung deutlich. Die Herstellung eines iPhones in den USA könnte rund 3.500 US-Dollar kosten. Zudem fehlen notwendige Fachkräfte und spezialisierte Produktionsnetzwerke. Die Produktionsverlagerung sei technisch möglich, wirtschaftlich aber kaum realisierbar. Laut Marktexperten würde bereits eine Teilverlagerung von zehn Prozent der Lieferkette mehrere Jahre und Milliarden kosten.
Anleger verlieren Vertrauen – wirtschaftliche Folgen sind erheblich
Die Börsen reagieren unmittelbar auf die Zollpolitik. Apple verlor in nur drei Tagen über 637 Milliarden US-Dollar an Marktwert. Der Aktienkurs sank um über 20 %. Der Volatilitätsindex für Apple erreichte Höchststände wie zuletzt 2020. Microsoft übernahm zwischenzeitlich die Marktführerschaft mit einem Börsenwert von 2,64 Billionen Dollar. Die Unsicherheit auf den Kapitalmärkten bleibt bestehen. Analyst:innen warnen vor weiteren Verlusten, falls keine Ausnahmegenehmigungen für Apple erteilt werden. Erste Prognosen sprechen von einem „Verlustjahr 2025“. Die am 1. Mai erwarteten Quartalszahlen könnten Klarheit über die mittelfristige Entwicklung bringen.
via: Tagesschau
Titelbild: KI (Dall-e)
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