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App Store: Microsoft kritisiert neue Richtlinien für Gamestreaming

Martin Wendel

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Martin Wendel
Überraschend kündigt Apple am Freitag neue Richtlinien für den App Store an, u. a. auch für Gamestreaming. Gerade dieser Bereich sorgte zuletzt für Kritik, verwehrte Apple Angeboten wie xCloud von Microsoft doch den Zutritt zum App Store. Ist mit den neuen Richtlinien jetzt alles anders? Jein. Apple schafft zwar klare Regelungen, unter denen Gamestreaming-Services nun im App Store betrieben werden dürfen. Microsoft kritisiert die neuen Bedingungen jedoch und bezeichnet sie als "schlechte User-Experience".
Jedes Spiel als eigene App


Konkret sehen die neuen Bedingungen vor, dass jedes als Gamestreaming verfügbare Spiel als separate App im App Store verfügbar ist. Die App muss über eine eigene Produktseite im App Store verfügen, muss über die Suche und in den Charts auffindbar sein, muss eigene User-Bewertungen ermöglichen und muss mit iOS-Funktionen wie Bildschirmzeit verwaltet werden können, so Apple. Anbieter dürfen zudem Apps anbieten, die einen Katalog aus verfügbaren Spielen auflisten und auf die einzelnen App-Store-Einträge verweisen. Hier der betreffende Ausschnitt der App-Store-Richtlinien:
4.9: Streaming games
Streaming games are permitted so long as they adhere to all guidelines — for example, each game update must be submitted for review, developers must provide appropriate metadata for search, games must use in-app purchase to unlock features or functionality, etc. Of course, there is always the open Internet and web browser apps to reach all users outside of the App Store.

4.9.1: Each streaming game must be submitted to the App Store as an individual app so that it has an App Store product page, appears in charts and search, has user ratings and review, can be managed with ScreenTime and other parental control apps, appears on the user’s device, etc.

4.9.2: Streaming game services may offer a catalog app on the App Store to help users sign up for the service and find the games on the App Store, provided that the app adheres to all guidelines, including offering users the option to pay for a subscription with in-app purchase and use Sign in with Apple. All the games included in the catalog app must link to an individual App Store product page.

Kritik von Microsoft


Mit anderen Worten: Ein Anbieter wie Microsoft dürfte eine xCloud-App im App Store anbieten, jedes verfügbare Spiel müsste aber einen eigenen sog. "Wrapper" bekommen und als separate App im App Store gelistet werden. Microsoft hat sich gegenüber The Verge zu diesen neuen Richtlinien geäußert und kritisiert diese scharf. Dass das Unternehmen seine Xbox-Spiele also demnächst auch auf iPhones und iPads streamt, darf trotz der neuen App-Store-Bedingungen stark angezweifelt werden.

"Es bleibt eine schlechte User-Experience. Spielerinnen und Spieler wollen unmittelbar von einem kuratierten Katalog in ein Spiel einsteigen – mit einer App, wie sie es auch mit Filmen oder Musik machen. Sie wollen nicht gezwungen werden, über 100 Apps herunterzuladen, um einzelne Spiele aus der Cloud zu spielen. Wir fühlen uns den Spielerinnen und Spielern verpflichtet, eine großartige User-Experience zu bieten ist Kern dieser Aufgabe", so Microsoft.

Die Restriktionen im App Store für Gamestreaming-Angebote betreffen nicht nur Microsoft. Auch Nvidia mit GeForce Now und Google mit Stadia konnten ihre Dienste im App Store bislang nicht anbieten. Inwieweit sich für diese Unternehmen mit den neuen Richtlinien etwas ändert, ist momentan nicht bekannt. Beide wollten sich auf Nachfrage von The Verge nicht zu dieser Angelegenheit äußern.
Über xCloud-Gamestreaming


Microsoft testete xCloud in der Betaphase sowohl unter Android als auch unter iOS. Der Support für iOS wurde vor einigen Wochen allerdings fallengelassen, als klar wurde, dass xCloud in dieser Form nicht im App Store erscheinen darf. Somit startet der Gamestreaming-Dienst mit über 100 verfügbaren Konsolen-Spielen am 15. September ausschließlich für Android-Smartphones und Tablets. Das Angebot ist teil des "Xbox Game Pass Ultimate"-Abos und erfordert keine sonderlich leistungsfähige Hardware, lediglich eine schnelle und stabile Internetverbindung.

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Bild via Razer

Via The Verge

Den Artikel im Magazin lesen.
 

giesbert

Hibernal
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Microsoft schrieb:
Sie wollen nicht gezwungen werden, über 100 Apps herunterzuladen, um einzelne Spiele aus der Cloud zu spielen.
Vielleicht verstehe ich da ja was falsch, aber davon, dass die Apps heruntergeladen werden müssen, um sie spielen zu können, les ich nichts in den zitierten Guidelines.
 

Martin Wendel

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Vielleicht verstehe ich da ja was falsch, aber davon, dass die Apps heruntergeladen werden müssen, um sie spielen zu können, les ich nichts in den zitierten Guidelines.
Es gibt eine Katalog-App, und diese kann dann auf die einzelnen Apps verweisen. Wenn du dann nicht zB die Halo-App herunterlädst, kannst du Halo auch nicht streamen.
 

Salud

Golden Noble
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Zum Glück spiele ich nur ein Spiel auf dem iPad und iPhone und bekomme von dem Zauber nur hier was mit.
Apple agiert aktuell etwas unglücklich, gefühlt, wie es jemand hier die Tage treffend schrieb, ein wenig pubertär.

Nicht das Apple irgendwann noch auf die Idee kommt das Abos in Apps nur noch dann funktionieren wenn sie sich über Apple gezahlt werden. So ganz abwegig finde ich das langsam nicht mehr.
 

Bitnacht

Normande
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Im Gegenteil. Das ist genau das, was für Streaming-Spiele richtig ist. Microsofts Argumentation ist nur oberflächlich logisch.
Bei seinen eigenen Filmen und Serien geht Apple den gleichen Weg: Wenn ich in den Bereich TV auf dem TV gehe, dann sehe ich alle Filme und Serien, unabhängig davon zu welchem Anbieter sie gehören. Apple wird für sein Lock-In kritisiert, aber es ist eben nicht so, dass man, nur weil man TV+ Kunde ist, nur noch TV+-Inhalte sieht, wenn man überlegt, was man schauen möchte. Das ist für mich oft ein Nachteil, weil ich gerne filtern würde, was ich über das Abo schon kostenlos bekomme. Bei der Disney+ App sehe ich nur Disney+ Inhalte und wenn ich mir angewöhnt habe, dort zu suchen, bekommt die Konkurrenz gar kein Geld mehr von mir.

Es ist ja nicht so, dass Streaming-Spiele viel Speicherplatz belegen und man will die Spiele auf dem Homescreen einzeln sehen, um sie schnell starten zu können.

Was Microsoft stört ist, dass der Kunde im App Store bei jedem Download die Konkurrenz sehen kann und sich vielleicht auch mal gegen ihren Dienst entscheidet. Außerdem können sie so nicht ganz so viel Tracking und Werbung durchbringen. Aber ein keines OS im OS - und das wäre eine allgemeine X-Box-Cloud- oder Stadia-App, das ist eben *nicht* Apple-Like.

Nicht das Apple irgendwann noch auf die Idee kommt das Abos in Apps nur noch dann funktionieren wenn sie sich über Apple gezahlt werden. So ganz abwegig finde ich das langsam nicht mehr.

Ist das nicht aktuell genau so? Vielleicht verstehe ich Dich nicht richtig? Oder meinst Du auf dem Mac? Oder war das jetzt Ironie?
 
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MichaNbg

Brauner Matapfel
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m Gegenteil. Das ist genau das, was für Streaming-Spiele richtig ist. Microsofts Argumentation ist nur oberflächlich logisch.
Bei seinen eigenen Filmen und Serien geht Apple den gleichen Weg
Ja, genau. Jeden Film und jede Serie, die Netflix, Disney oder Amazon über ihre Streaming Apps ihren Kunden zeigen wollen, muss es auch im iTunes Store geben und von dort als Wrapper heruntergeladen werden, sonst darf dieser Film oder diese Serie nicht gezeigt werden.

Klingt absolut nachvollziehbar und logisch.
 
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Bitnacht

Normande
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Ja, genau. Jeden Film und jede Serie, die Netflix, Disney oder Amazon über ihre Streaming Apps ihren Kunden zeigen wollen, muss es auch im iTunes Store geben und von dort als Wrapper heruntergeladen werden, sonst darf dieser Film oder diese Serie nicht gezeigt werden.

1. Den iTunes Store gibt es in dieser Form ja nicht mehr. Oder ist davon irgendwo ein Rest geblieben?
2. Filme sind keine Programme. Streaming Filme in einen Film Wrappen wiederum ist ja auch Unsinn. Und den Code für Streaming Games zweimal auf der SSD haben, ist sicher kein großes Problem, oder?
3. Wie gesagt, in der TV-App sehe ich alle Filme und Serien. Nicht nur die, die einem Anbieter gehören.

Übrigens hat Microsoft sogar den Punkt unterschlagen, der sie am meisten ärgern wird.
In den Regeln steht:
3.1.2(a): Games offered in a streaming game service subscription […] should not disadvantage non-subscriber customers.

Es gibt ein paar wirklich coole Regeln:

3.2.2(vi): Apps should not require users to rate the app, review the app, watch videos, download other apps, tap on advertisements, enable tracking, or take other similar actions in order to access functionality, content, use the app, or receive monetary or other compensation, including but not limited to gift cards and codes.

Das ist wirklich gut!
 
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MichaNbg

Brauner Matapfel
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Nur kurze Nachfrage. Du weißt schon, dass Microsoft keinen Code auf dein Telefon lädt sondern die Spiele woanders laufen und du nur die BildAusgabe geSTREAMt bekommst?
 

ChavezDing

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Was Microsoft stört ist, dass der Kunde im App Store bei jedem Download die Konkurrenz sehen kann und sich vielleicht auch mal gegen ihren Dienst entscheidet. Außerdem können sie so nicht ganz so viel Tracking und Werbung durchbringen. Aber ein keines OS im OS - und das wäre eine allgemeine X-Box-Cloud- oder Stadia-App, das ist eben *nicht* Apple-Like.

Das kommt auf die Kundensicht an: Habe ich den GamePass aufgrund der Xbox und nutze die Cloud zusätzlich, wäre die MS App auf iOS Apple like.

Will ich mich bei jedem Spiel neu entscheiden und generiere somit Umsätze im AppStore, wäre das natürlich aus Apple Sicht Apple like :D
 

Bitnacht

Normande
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Du weißt schon, dass Microsoft keinen Code auf dein Telefon lädt sondern die Spiele woanders laufen und du nur die BildAusgabe geSTREAMt bekommst?

Aber um den Stream zu steuern braucht es ein Programm, dass die Gesten liest und interpretiert, die Verbindung aufbaut, die Anmeldung regelt und die Latenzen zurückrechnet. Aber Microsoft kann das ja auch im Browser über Javascript machen, dagegen hat Apple ausdrücklich keine Einwände.
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Aber um den Stream zu steuern braucht es ein Programm, dass die Gesten liest und interpretiert, die Verbindung aufbaut, die Anmeldung regelt und die Latenzen zurückrechnet. Aber Microsoft kann das ja auch im Browser über Javascript machen, dagegen hat Apple ausdrücklich keine Einwände.
Und was hat die App zum anzeigen des Videostreams jetzt mit Wrapper Apps im AppStore für ForzaHorizon4, HALO Guardians oder ... zu tun?
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Ok, aber nochmal die Frage:
Weshalb sollte man für eine gestreamte Videoausgabe ohne Programmcode eine eigene "App" im Appstore einbauen? Welchen Sinn soll das haben?

Also außer Konkurrenten möglichst zu gängeln und es für die Anwender möglichst kompliziert und unkomfortabel zu machen.
 
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Golden Noble
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Das ist für mich oft ein Nachteil, weil ich gerne filtern würde, was ich über das Abo schon kostenlos bekomme.
Kannst du wenn du einfach auf den Channel ATV+ gehst.
1. Den iTunes Store gibt es in dieser Form ja nicht mehr. Oder ist davon irgendwo ein Rest geblieben?
Zumindest in dem alten iTunes zb unter Windows und auf allen iOS Geräten gibt es den iTunes Store noch wie bisher.
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Für Filme und Serien ist der iTunes Store auch noch eine recht beliebte Anlaufstation. Da wird noch viel verkauft. Auf iOS hat er noch seine eigene App, auf Windows ist er in iTunes enthalten und auf macOS haben sie ihn in der ATV-App "versteckt".

Habe da selbst 138 Filme und ein paar hundert Serienfolgen drin. Der Verkauf von Filmen und Serien wird da auch nicht so schnell aufhören, da nicht alles in irgendwelchen Streaming-Flatrates enthalten ist.
 

Bitnacht

Normande
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Kannst du wenn du einfach auf den Channel ATV+ gehst.
Ich weiß nicht, was auf dem Apple TV ein "Channel" ist. Ein ATV+ habe ich nirgends gesehen. Aber nachdem Du es erwähnt hast, habe ich tatsächlich "iTunes Serien" und "iTunes Filme" gefunden. Ich hab das Apple TV noch nicht so lange und finde es oft etwas verwirrend.