Wer solche Behauptungen aufstellt disqualifiziert sich selbst und man sollte ihm keinerlei Beachtung schenken.
Das Programm ist je nach Geldbeutel und Art des Workflows entweder geeignet oder eben nicht. Manche Leute bevorzugen Lightroom, manche Aperture. Ich bin bei Aperture angekommen und mag das gesamte Handling, z.B. die Art Bilder in einem FullScreen-Modus bearbeiten zu können. Dies habe ich SO bei Lightroom nicht gefunden. Aber das ist nur ein Aspekt.
Jedes Programm hat Fehler, deswegen zu meinen dass ein Programm ein einziger Bug wäre ist schlicht Schwachfug
Gruß
Lemming
hallo lemming,
ein bestandteil meiner beruflichen tätigkeit ist es, programme dieser art zu schulen und im rahmen dieser schulung zu bewerten.
warum habe ich diese feststellung (die mir persönlich als "apfelfan" sehr schwergefallen ist) getroffen?
aperture wurde als software für "professionelle fotografen" entwickelt, um deren workflow so einfach wie möglich zu gestalten, sprich den fotografen darin zu unterstützen, effektiver geld mit seinen fotos zu verdienen.
daraus ergeben sich für die entwickler mehrere schwierigkeiten- nämlich den grundsätzlichen workflow von fotografen zu verstehen, und- was nicht ganz unwesentlich ist- ein maximum an kompatibilität mit verschiedenen ausrüstungen zu erreichen.
die workflow-lösung für fotografen reduziert sich letztlich auf wenige wesentliche punkte:
1) fotografieren
2) importieren (mit gleichzeitigem archivieren)
3) sortieren
4) bearbeiten (im technischen wie künstlerischen sinne)
5) vorbereitung für die entsprechenden ausgabemedien (druck, internet....)
ich kenne keinen fotografen (und ich kenne viele), die den workflow anders lösen- es ist derzeit technisch auch kaum anders möglich.
diese funktionen (natürlich ohne fotografieren) sollen nun in einer software (so apple) perfekt vereint sein.
bereits bei punkt 2, also dem ersten softwarerelevanten, kommt es zum ersten problem.....es werden sehr wenige kameras überhaupt unterstützt.
die auswahl wurde zwar zwischenzeitlich erweitert, ist aber mit "photoshop lightroom" nicht vergleichbar.
falls man nun das glück hat, dass die kamera /rückteil unterstützt wird, ist die sortierfunktionen der datenbank relativ gut gelöst, wobei in einem "1monitor-betrieb", beispieslweise "on location" wiederum probleme mit der extrem unübersichtlichen programmoberfläche auftauchen.
viele fotografen nutzen auch gerne die möglichkeit, bereits beim import entsprechende metadaten, wie copyright, verschlagwortung......zu integrieren, was bei lightroom kein problem ist (preset+eingabefeld).
zudem bieten sich- gerade für sportfotografen- automatisch zu berücksichtigende entwicklungen der raw-fotos an, die nach meinem kenntnisstand in aperture überhaupt nicht berücksichtigt sind.
so ist es nicht möglich (bitte korrigiert mich, wenn ich da was übersehen habe), voreinstellungen für eine schnelle rauschkorrektur, schärfung....und sonstiger bildparameter bereits beim import als voreinstellung zu wählen.
diese funktion aus lightroom ist enorm praktisch und zeitsparend, da sich in wiederkehrenden aufnahmesitutationen gleiche "grundeinstellungen" verwenden lassen (beispielsweise "high iso", "low iso", kunstlicht, blitzlicht.....).
solche voreinstellungen können in lightroom "idiotensicher" angelegt und auf "klick" bereits beim import angewendet werden.
bei punkt 4 kommt es letztendlich zum absoluten "disqualifikationsmoment" von aperture.
das für die berechnung der raw-daten zuständige "apple raw modul" ist in keinster weise für professionelle anwendungen konzipiert und geeignet.
der ursprüngliche gedanke von apple bei der entwicklung dieses moduls zielte auf die möglichkeit, schnell rawdaten von fotos- ohne zusätzliche software- anzuzeigen. soweit es die unterstützten kameras betrifft, wird dieses kriterium auch einigermaßen erfüllt.
das problem ist nun, dass die in diesem modul verwendeten parameter zur darstellung der rawdaten als bilddatei absolut ungenügend zu einer weiteren bearbeitung sind.
das zeigt sich vor allem in der kanalberechnung bei langzeitaufnahmen, oder der starken artefaktbildung beim schärfen, oder der mangelnden aufhellung von dunklen bildteilen.
diese makel sind apple auch bekannt und durch viele bilder von verschiedenen fotografen weltweit dokumentiert.
zudem sind die einzelnen bearbeitungsschritte, die durch die "werkzeugleiste" vorgegeben sind, in keiner dem workflow einer digitalen bildbearbeitung gemäßen weise aufgeführt.
das führt letztendlich dazu, dass der fotograf gezwungen ist, ständig in der werkzeugleiste auf- und abzuscrollen, was der effizienz der bedienung keinesfalls zuträglich ist.
"lustig" sind auch die sich teilweise wiederholenden "zusatzmenüs", wie schärfen oder rauschunterdrückung, die sich in ihrer funktion gegenseitig beeinflussen und zudem den gleichen namen haben....man kann also beispielsweise 2x das dialogfeld für "kanten schärfen" aufrufen, wobei das 2. dialogfeld das 1. nicht deaktiviert (und so eine feinfühligere steuerung möglich machen würde), sondern das 1. noch verstärkt. wünscht man das nicht, muß man wieder raufscrollen, das 1. feld deaktivieren und das 2. feld im zusatzmenü aufrufen.
was sich bei derartigen funktionen die entwickler gedacht haben, ist mir schleierhaft.
hat man es nun endlich geschafft, seine bilder einigermaßen zu bearbeiten, kommt der nächste punkt- nämlich die ausgabe der daten.
in zeiten wie diesen ist das internet wohl der wichtigste "umschlagplatz" für bilder überhaupt geworden.
da ist es natürlich logisch, dass man vom vorangegangenen shooting eine webpage erstellt.
vergleiche auf gleicher hardware mit gleichen bilddateien haben gezeigt, dass alleine der export eines webalbums im minimalfall 6x länger dauert, als mit lightroom.
die mangelnde ausnützung der ressourcen des rechners ist überhaupt ein kriterium, das nicht zu vernachlässigen ist.
verwendet man einen schnellen mac pro, sind die unterschiede dank der enorm schnellen prozessoren nicht so gewaltig. verwendet man einen imac oder macbook pro oder gar nur ein macbook wird die sinnvolle verwendung von aperture so weit eingeschränkt, dass man eigentlich von einer "untauglichkeit" sprechen muss.
meine auszugsweisen aufzählungen betreffen natürlich in erster linie den "professionellen anwender".
die auswirkungen für amateure mit kleinen dateimengen, vielleicht auch noch .jpg-bildern sind erheblich geringer, bis nicht vorhanden.
wer aber täglich viele gigabyte an bilddaten verrechnet um damit geld zu verdienen, für den IST APERTURE EIN BUG.
mfg, martin
p.s.
den vollbildmodus erhältst du in lightroom mit der "tabulatortaste". die paletten werden dann ausgeblendet und mit der maus automatisch bei bedarf eingeblendet.