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Mit Aperture 2 versucht Apple, einen Vorsprung gegenüber dem Konkurrenten Lightroom von Adobe aufzubauen. Die Programme sind sich in ihrem Funktionsumfang so ähnlich, dass Apple im zweiten Anlauf deutliche Vorteile liefern muss, um sich hervorzutun. Doch was bringt Aperture 2 wirklich? Apfeltalk.de hat die neue Version getestet.
Der erste Eindruck: Das Interface wirkt überarbeitet, ist jedoch für Nutzer von Aperture bzw. Aperture 1.5 sofort gewohnt. Die in Aperture 1.5 noch viel Platz einnehmenden Funktionen "Projekte", "Metadaten" und "Anpassungen" wurden nun in einer einzelnen Spalte zusammengefasst, man wechselt mittels Tabs. Das ist in sofern clever, als man die Funktionen ohnehin selten zusammen benötigt, wohl aber allen möglichen Platz zur Fotodarstellung braucht. Dieser Effekt lässt sich auch maximieren, in dem man sich anstelle der Spalte an der Seite für eine Schwebepalette entscheidet, welche identisch aufgebaut ist.
Es fällt ebenso schnell auf, dass das Interface flüssiger und schneller ist: Offenbar hat Apple stark in die Performance des Programms investiert. Wer Aperture nicht nur zur aktiven Arbeit, sondern auch zum Betrachten oder Zeigen der Fotos nutzt, wird mit Aperture 2 seine Freude haben: Die Funktion "Schnelle Vorschau" nutzt die generierten Vorschaubilder, die sich je nach Einstellung am Bildschirm kaum vom Original zu unterscheiden, jedoch deutlich schneller geladen sind. Wer also einfach durch die Fotos blättert, muss nicht mehr warten, bis große RAW-Fotos vollständig scharf angezeigt werden. Die Lupe ist freier definierbar, folgt nicht mehr direkt der Maus und lässt sich insgesamt stärker anpassen: Größe und Zoomstärke sind frei definierbar. Nach wie vor sind die Funktionen gut gesetzt und leicht zu finden. Eine schneller Wechsel zwischen Browser, Viewer sowie Beiden zusammen ist praktisch. Eine Übersicht aller Projekte ermöglicht einen Schnelldurchlauf durch die Struktur, ähnlich wie sie bei iPhoto möglich ist: In Form von leicht gerundeten Rechtecken präsentieren sich die Projekte, bei Mausberührung werden die Fotos durchgewechselt.
Eine kleine Enttäuschung sind die nur mäßig überarbeiteten Exportfunktionen: Auch wenn das Erstellen von Webgalerien nicht zu den Hauptaufgaben des Programms gehört, so hätte mindestens ein neuer Stil in einem "Major Update" drin sein müssen. Immerhin, die .Mac-Integration ermöglicht es Kunden von Apples Onlinepaket, Bilder aus Aperture direkt ohne viel Aufwand ins Netz zu stellen. Außerdem wurden die Bücherstile ein wenig erweitert. Dennoch bleibt Aperture 2 weiterhin hinter den Umfangreichen Exportmöglichkeiten von Lightroom zurück.
Die neuen Bearbeitungsfunktionen haben nur einen sehr begrenzten Anwendungsbereich, sind jedoch gut umgesetzt: Definition etwa, das zur lokalen Kontrasteinstellung dient, um Bildern bessere Klarheit und Schärfe zu verleihen, funktioniert sehr gut: Selbst bei einer Anpassung von 1.00, dem Maximum, wirkt das Bild nicht wie direkt nachbearbeitet, obwohl die Schärfe gegeben ist. Die Einstellung "Lebendigkeit" ist zwar mit einigen Problemen behaftet und produziert in Extremeinstellungen Farbfehler, vorsichtig angewendet ist es jedoch eine einfache Anpassung, um Bildern schnell mehr Farbe zu geben - oder auch zu nehmen. Wirklich gelungen ist der neue RAW-Workflow: Insbesondere die Funktion "Recovery" wird vielen Fotografen Arbeit abnehmen: Aperture 2 kann die Belichtung bei einzelnen überbelichteten Stellen herunterfahren und so überbelichtete Bilder retten. Das gleiche Werkzeug kann auch anders herum genutzt werden und belichtet unter dem Namen "Black Point" zu dunkle Stellen neu. Um diese fehlerhaften Stellen überhaupt erst einmal auszumachen, hilft Aperture: Mittels Farbüberlagen werden unter- oder überbelichtete Stellen angezeigt, ähnlich wie es bereits einige Kameras können. Die neue Retouchfunktion ist selbstverständlich wie eigentlich alle Reperaturwerkzeuge nicht perfekt, kommt dem Ideal jedoch schon sehr nahe und ermöglicht müheloses Entfernen von kleinen Bildfehlern. Vorraussetzung dafür ist jedoch eine möglichst einfältige Umgebung: Am besten gelingt das Entfernen von Gegenständen, die sich vor einem einfarbigen Hintergrund befinden. Umso komplexer der Hintergrund, umso schlechter das Ergebnis. "Vignette" sowie "Devignette" ermöglichen es, Bilder eine leicht abgedunkelte Umrandung zu verleihen - oder wieder zu nehmen. Eine dunklere Umrandung sorgt für einen dramatischen Eindruck, der jedoch auch zufällig und störend entstehen kann. Die Funktion arbeitet tadellos.
Fazit Insgesamt ist Aperture 2 durchaus ein Update, dass die Versionsnummer 2 verdient. Die neuen Funktionen sind sinnvoll und gut umgesetzt, bestehende Konzepte wurden verbessert. Der neue Preis von 199€ macht Aperture 2 ähnlich teuer wie den Konkurrenten Lightroom, so dass sich der Kunde nur noch zwischen zwei Produkten entscheiden muss. Aperture 2 hat die Nase leicht vorn, wird sich jedoch in vermutlich nicht all zu langer Zeit gegen Lightroom 2 behaupten müssen. Wer Aperture 1.5 nutzt, sollte die 99€ investieren, um vor allem von der merklich erhöhten Performance Gebrauch zu machen.
Der erste Eindruck: Das Interface wirkt überarbeitet, ist jedoch für Nutzer von Aperture bzw. Aperture 1.5 sofort gewohnt. Die in Aperture 1.5 noch viel Platz einnehmenden Funktionen "Projekte", "Metadaten" und "Anpassungen" wurden nun in einer einzelnen Spalte zusammengefasst, man wechselt mittels Tabs. Das ist in sofern clever, als man die Funktionen ohnehin selten zusammen benötigt, wohl aber allen möglichen Platz zur Fotodarstellung braucht. Dieser Effekt lässt sich auch maximieren, in dem man sich anstelle der Spalte an der Seite für eine Schwebepalette entscheidet, welche identisch aufgebaut ist.
Es fällt ebenso schnell auf, dass das Interface flüssiger und schneller ist: Offenbar hat Apple stark in die Performance des Programms investiert. Wer Aperture nicht nur zur aktiven Arbeit, sondern auch zum Betrachten oder Zeigen der Fotos nutzt, wird mit Aperture 2 seine Freude haben: Die Funktion "Schnelle Vorschau" nutzt die generierten Vorschaubilder, die sich je nach Einstellung am Bildschirm kaum vom Original zu unterscheiden, jedoch deutlich schneller geladen sind. Wer also einfach durch die Fotos blättert, muss nicht mehr warten, bis große RAW-Fotos vollständig scharf angezeigt werden. Die Lupe ist freier definierbar, folgt nicht mehr direkt der Maus und lässt sich insgesamt stärker anpassen: Größe und Zoomstärke sind frei definierbar. Nach wie vor sind die Funktionen gut gesetzt und leicht zu finden. Eine schneller Wechsel zwischen Browser, Viewer sowie Beiden zusammen ist praktisch. Eine Übersicht aller Projekte ermöglicht einen Schnelldurchlauf durch die Struktur, ähnlich wie sie bei iPhoto möglich ist: In Form von leicht gerundeten Rechtecken präsentieren sich die Projekte, bei Mausberührung werden die Fotos durchgewechselt.
Eine kleine Enttäuschung sind die nur mäßig überarbeiteten Exportfunktionen: Auch wenn das Erstellen von Webgalerien nicht zu den Hauptaufgaben des Programms gehört, so hätte mindestens ein neuer Stil in einem "Major Update" drin sein müssen. Immerhin, die .Mac-Integration ermöglicht es Kunden von Apples Onlinepaket, Bilder aus Aperture direkt ohne viel Aufwand ins Netz zu stellen. Außerdem wurden die Bücherstile ein wenig erweitert. Dennoch bleibt Aperture 2 weiterhin hinter den Umfangreichen Exportmöglichkeiten von Lightroom zurück.
Die neuen Bearbeitungsfunktionen haben nur einen sehr begrenzten Anwendungsbereich, sind jedoch gut umgesetzt: Definition etwa, das zur lokalen Kontrasteinstellung dient, um Bildern bessere Klarheit und Schärfe zu verleihen, funktioniert sehr gut: Selbst bei einer Anpassung von 1.00, dem Maximum, wirkt das Bild nicht wie direkt nachbearbeitet, obwohl die Schärfe gegeben ist. Die Einstellung "Lebendigkeit" ist zwar mit einigen Problemen behaftet und produziert in Extremeinstellungen Farbfehler, vorsichtig angewendet ist es jedoch eine einfache Anpassung, um Bildern schnell mehr Farbe zu geben - oder auch zu nehmen. Wirklich gelungen ist der neue RAW-Workflow: Insbesondere die Funktion "Recovery" wird vielen Fotografen Arbeit abnehmen: Aperture 2 kann die Belichtung bei einzelnen überbelichteten Stellen herunterfahren und so überbelichtete Bilder retten. Das gleiche Werkzeug kann auch anders herum genutzt werden und belichtet unter dem Namen "Black Point" zu dunkle Stellen neu. Um diese fehlerhaften Stellen überhaupt erst einmal auszumachen, hilft Aperture: Mittels Farbüberlagen werden unter- oder überbelichtete Stellen angezeigt, ähnlich wie es bereits einige Kameras können. Die neue Retouchfunktion ist selbstverständlich wie eigentlich alle Reperaturwerkzeuge nicht perfekt, kommt dem Ideal jedoch schon sehr nahe und ermöglicht müheloses Entfernen von kleinen Bildfehlern. Vorraussetzung dafür ist jedoch eine möglichst einfältige Umgebung: Am besten gelingt das Entfernen von Gegenständen, die sich vor einem einfarbigen Hintergrund befinden. Umso komplexer der Hintergrund, umso schlechter das Ergebnis. "Vignette" sowie "Devignette" ermöglichen es, Bilder eine leicht abgedunkelte Umrandung zu verleihen - oder wieder zu nehmen. Eine dunklere Umrandung sorgt für einen dramatischen Eindruck, der jedoch auch zufällig und störend entstehen kann. Die Funktion arbeitet tadellos.
Fazit Insgesamt ist Aperture 2 durchaus ein Update, dass die Versionsnummer 2 verdient. Die neuen Funktionen sind sinnvoll und gut umgesetzt, bestehende Konzepte wurden verbessert. Der neue Preis von 199€ macht Aperture 2 ähnlich teuer wie den Konkurrenten Lightroom, so dass sich der Kunde nur noch zwischen zwei Produkten entscheiden muss. Aperture 2 hat die Nase leicht vorn, wird sich jedoch in vermutlich nicht all zu langer Zeit gegen Lightroom 2 behaupten müssen. Wer Aperture 1.5 nutzt, sollte die 99€ investieren, um vor allem von der merklich erhöhten Performance Gebrauch zu machen.