Wer immer nüchtern, entspannt und ganzheitlich ist, sollte sich der Wissenschaft als Roboter zur Verfügung stellen.
Oder sich mal wieder seinem Seelenklempner vorstellen. Deshalb schrieb ich:
...Jedoch versuche ich beim Kauf solcher Sachen bzw. bei irgendwelchen Entscheidungen, zunächst die Emotionen außen vor zu lassen...
Dabei geht es gar nicht so sehr um das berühmte Bauchgefühl, sondern um emotional bedingte Schnellschüsse bei Entscheidungen, deren Richtigkeit dann mehr dem Zufallsprinzip entsprechen. Nein, es geht vielmehr um eine möglichst hohe Sachlichkeit, die wie ich finde, bei jeder grundlegenden Entscheidung angewendet werden sollte, welche keine Adhoc-Lage darstellt. Für mich persönlich ist die Investition in ein nicht lebensnotwendiges Gerät von mehreren hundert Euro tatsächlich nicht Adhoc-geeignet, sondern gehört gründlich überlegt.
Vielleicht betreibt er eine Kampfkunst. Oder es ist einem einfach alles egal.
Vielleicht sieht er auch das Leben weniger schwarz und weiß, sondern bunt. Gut, manchmal grau, meistens aber bunt, vor allem aber nicht einfarbig. Entweder oder gibt es selten. Man kann sich auch mit einer Situation zufrieden stellen. Vor allem jener, die man selber nicht ändern kann. Das hat überhaupt nichts mit egal sein zu tun, sondern einfach mit der persönlichen Analyse einer Situation und den entsprechenden Schlüssen daraus.
Beispiel aus der Realität. Mein Mac spinnt und friert manchmal ein. Problem scheint mehrere User zu betreffen, was eigentlich ein gutes Zeichen ist, denn ich muss erstmal nicht davon ausgehen, dass er kaputt ist. Wahrscheinlich gibt es irgendwann eine Lösung. Ist er unbedienbar? Mitnichten, auch wenn das ab und an Neustartenmüssen etwas lästig erscheint. Der Mac ist Teil eines kleinen und im Großen und Ganzen gut funktionierendem Ökosystem.
Was wäre nun die vernünftigste Reaktion? Aus Frust den Mac verkaufen, das Ökosystem zu spalten, neue Fummelei zu provozieren? Oder sich mit der Situation
zufrieden geben, weil man den Mac behalten will und die eigentliche Problemlösung ohnehin nicht in der Hand hat, da der Hersteller liefern muss. Natürlich kann man sich auch tierisch über die Situation aufregen, den Mac trotzdem behalten und sich irgendwann ein Magengeschwür holen. Um mal bei dem "egal" zu bleiben. Mir ist mein Magen zu wertvoll und nicht egal, um ihn mit so einem Mist zu belasten.
Die ganze Situation würde natürlich vollkommen anders aussehen, wenn Apple es schaffen würde, durch irgendwelche Fehler gleich mehrere Geräte komplett unbrauchbar zu machen und somit die kleine heile Welt ernsthaft ins Wanken geraten würde. Wenn dann auch noch ohnehin ein Geräteneukauf anstünde, wäre es dann wieder eine Überlegung wert, die Konkurrenz mit in die Entscheidung einzubeziehen.
Mich stören eigentlich immer nur diese für mich völlig überzogenen "Alles ist so schrecklich und geht den Berg runter"-Reaktionen. Das ist für mich eine völlig falsche Analyse der Situation, welche natürlich auch entsprechende nicht adäquate mentale Reaktionen hervorruft. Schrecklich wäre, wenn man in einer aussichtslosen und lebensbedrohlichen Situation ohne Ausweg festhängt.
Ich fürchte, ich bekomme gleich den OT-Gong vom Bereichsleiter...
