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Gestern Abend war es endlich soweit, alle Augen der Apple-Fans und der Technik-Blog-Szene blickten gespannt nach San Francisco und erwarteten die Vorstellung des neuen iPhone 5, das - so hoffte man es zumindest - neue Maßstäbe setzen soll. Doch schon während der Keynote verspürte man leichte Ernüchterung, nicht nur bei den berichtenden Journalisten und Bloggern, die live von der Keynote ihre Ticker mit Meldungen befeuert haben, sondern auch bei den Zuschauern unseres Livestreams. Und es kam, wie es kommen musste: Recht schnell tauchten Kommentare wie "Die Keynotes waren früher besser", "Nichts besonderes…", "Unter Steve war sowieso alles besser" und ähnliche auf. Haben also die Keynotes von Apple von ihrem Glanz verloren? Sind wirkliche Innovationen ausgeblieben? Die für mich klare Antwort auf diese Fragen: Nein, dies ist nicht der Fall.
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Apple steht seit mehreren Jahren in einem regen Medieninteresse, das anscheinend immer mehr zunimmt. Nicht nur, dass von den Blogs und Newsseiten über neue Produktvorstellungen ausführlich berichtet wird, nein, auch die Vorberichterstattung ist enorm. Bereits Monate vor dem eventuellen Veröffentlichungstermin wird spekuliert was das Zeug hält und Gerüchte verbreiten sich in Windeseile im WWW (der Wahrheitsgehalt dieser Gerüchte soll hier nun aber nicht weiter thematisiert werden). Dieses enorme Interesse an Apple und den Produkten wird aber von den Blogs durch ihre Berichterstattung nicht entfacht, sondern lediglich bedient. Woher kommt also dieses Interesse - natürlich nicht aller, aber doch sehr vieler - Kunden?
Apple versucht mit allen Mitteln, möglichst wenige Informationen zu zukünftigen Produkten an die Öffentlichkeit durchsickern zu lassen. Demnach bildet sich ein regelrechtes Geheimnis um Apple und die Arbeit an ihren Produkten und da liegt es ganz in der Natur der Menschen, neugierig zu sein, mehr über diese Gerätschaften erfahren zu wollen und zu versuchen, die Geheimnisse zu lüften. Und die Menschen dürften gut darin sein. Zulieferbetriebe werden beobachtet, einzelne Teile gelangen an die Öffentlichkeit, dieser und jener Manager plappert etwas aus, da und dort wird ein Telefon in der Bar vergessen, und so weiter und so fort. Nach und nach gelangen immer mehr Informationen ins Internet - viele davon wahr, viele davon nicht - und es entwickelt sich eine sehr große Erwartungshaltung. Man pickt sich dabei die Gerüchte heraus, die einem am ehesten zusagen und möchte diese dann im neuen Gerät sehen. Dass Apple einer solchen Erwartungshaltung nur sehr schwer bis gar nicht gerecht werden kann, ist fast selbstverständlich. Zu richtigen Überraschungen kann es dann bei der Produktvorstellung eigentlich gar nicht mehr kommen. Sogar ganz im Gegenteil: Bewahrheiten sich Gerüchte nicht (aktuelles Beispiel etwa die fehlende Induktionsladung und der nicht-vorhandene NFC-Chip im neuen iPhone) sind die Kunden sogar im ersten Moment enttäuscht (und Apple sieht anscheinend sogar den Bedarf, sich zu rechtfertigen). Das ist ein Prozess, der sich nun schon über mehrere Keynotes verfolgen lässt.
Auch nach der Vorstellung des iPhone 4S vor etwa einem Jahr war die Enttäuschung groß: Kein neues "Tropfendesign", kein größerer Bildschirm. Oder nach der Vorstellung des iPhone 4: Das ergonomische Design des iPhone 3G/3GS sei einer unkomfortablen Ziegelstein-Haptik gewichen. Oder nach der Vorstellung des ersten iPad: Das sei doch nur ein großer iPod touch. Die Liste würde sich noch länger erweitern lassen. Im Endeffekt reißen die Kunden Apple die Produkte trotzdem aus den Händen wie warme Semmeln. Anscheinend dürfte die anfängliche Enttäuschung recht bald einer Ernüchterung weichen. Nämlich der, dass die Änderungen doch einer Innovation entsprechen und dass sich ein Neukauf doch lohnen wird. So werden recht schnell aus anfänglichen Skeptikern die Nutzer von morgen.
In diesem Sinne: Nach der Keynote ist vor der Keynote, und die Gerüchteküche zu den neuen iPads beginnt langsam zu brodeln.
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Apple versucht mit allen Mitteln, möglichst wenige Informationen zu zukünftigen Produkten an die Öffentlichkeit durchsickern zu lassen. Demnach bildet sich ein regelrechtes Geheimnis um Apple und die Arbeit an ihren Produkten und da liegt es ganz in der Natur der Menschen, neugierig zu sein, mehr über diese Gerätschaften erfahren zu wollen und zu versuchen, die Geheimnisse zu lüften. Und die Menschen dürften gut darin sein. Zulieferbetriebe werden beobachtet, einzelne Teile gelangen an die Öffentlichkeit, dieser und jener Manager plappert etwas aus, da und dort wird ein Telefon in der Bar vergessen, und so weiter und so fort. Nach und nach gelangen immer mehr Informationen ins Internet - viele davon wahr, viele davon nicht - und es entwickelt sich eine sehr große Erwartungshaltung. Man pickt sich dabei die Gerüchte heraus, die einem am ehesten zusagen und möchte diese dann im neuen Gerät sehen. Dass Apple einer solchen Erwartungshaltung nur sehr schwer bis gar nicht gerecht werden kann, ist fast selbstverständlich. Zu richtigen Überraschungen kann es dann bei der Produktvorstellung eigentlich gar nicht mehr kommen. Sogar ganz im Gegenteil: Bewahrheiten sich Gerüchte nicht (aktuelles Beispiel etwa die fehlende Induktionsladung und der nicht-vorhandene NFC-Chip im neuen iPhone) sind die Kunden sogar im ersten Moment enttäuscht (und Apple sieht anscheinend sogar den Bedarf, sich zu rechtfertigen). Das ist ein Prozess, der sich nun schon über mehrere Keynotes verfolgen lässt.
Auch nach der Vorstellung des iPhone 4S vor etwa einem Jahr war die Enttäuschung groß: Kein neues "Tropfendesign", kein größerer Bildschirm. Oder nach der Vorstellung des iPhone 4: Das ergonomische Design des iPhone 3G/3GS sei einer unkomfortablen Ziegelstein-Haptik gewichen. Oder nach der Vorstellung des ersten iPad: Das sei doch nur ein großer iPod touch. Die Liste würde sich noch länger erweitern lassen. Im Endeffekt reißen die Kunden Apple die Produkte trotzdem aus den Händen wie warme Semmeln. Anscheinend dürfte die anfängliche Enttäuschung recht bald einer Ernüchterung weichen. Nämlich der, dass die Änderungen doch einer Innovation entsprechen und dass sich ein Neukauf doch lohnen wird. So werden recht schnell aus anfänglichen Skeptikern die Nutzer von morgen.
In diesem Sinne: Nach der Keynote ist vor der Keynote, und die Gerüchteküche zu den neuen iPads beginnt langsam zu brodeln.
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