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Es ist ruhig geworden in der Macszene: Eine gewisse Ruhe vor dem Sturm stellt sich ein und alles wartet gespannt auf die effektvolle Veröffentlichung der neuen Version des Betriebsystems, OS X Leopard. Insbesondere unter den Macintoshnutzern ist die Mannigfaltigkeit der Technikbegeisterten groß: In kaum einem anderen Anwenderbereich ist das Verhältnis zwischen Menschen, die sich wie wild auf neue Technologie stürzen und ihrem Gegenteil, Nutzern, die viel Wert auf erprobte Werkzeuge setzen, so groß wie "bei uns" - eine Tatsache, die sich insbesondere bei der Einführung der neuen Macintoshs mit Intelprozessor wieder einmal bewiesen hatte.
Um nun die Unentschlossenen aufzuklären, auf welche der beiden Seiten man sich zur Einführung des neuen Systems nun also zu schlagen habe, haben wir eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuerungen, Verbesserungen und eventuellen Rückschlagen für euch zusammengestellt, die einen guten Überblick über alles liefert, was man wissen muss.
Die wichtigen "großen" Neuerungen
Time Machine
Jeder weiß, dass man immer und immer wieder Backups machen sollte, idealerweise automatisch - da man es sonst "eh vergisst". Nur wenige machen es. Eine Tatsache, der Apple mit der Entwicklung von "Time Machine" entgegen wirken will und angeblich die beste Backuplösung aller Zeiten entwickelt haben möchte. Time Machine legt selbstständig system- und programmweite, inkrementelle Backups an und speichert somit gelöschte oder veränderte Dateien. Via Knopfdruck kann man aus diversen Programmen oder auch dem Finder heraus eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit unternehmen - eventuelle Änderungen erscheinen dann direkt in diesem Fenster. Per Knopfdruck lässt sich der jeweils gewünschte Zustand wiederherstellen. Gleichzeitig lässt sich mit Time Machine jedoch auch eine Komplettwiederherstellung durchführen, sollte die Festplatte irreversible Schäden aufweisen. Wichtig ist, dass man für Time Machine eine zusätzliche Festplatte, etwa in Form eines externen Laufwerks benötigt. Wer also vor allem mit dieser Funktion liebäugelt, sollte rund 100 - 200€*für weitere Festplatten bereithalten, um in den vollen Leopard-Genuss zu kommen.
Spaces
Wer schon einmal Erfahrung mit einem "Virtual Desktop Manager" gemacht hat, wird sich bei "Spaces" direkt wohl fühlen. Das Konzept ist einfach: Anstatt mehrere Bildschirme zu nutzen, stellt Spaces vier verschiedene, virtuelle Bildschirme bereit, zwischen denen man hin- und herwechseln kann. Wer sich also gerade in einer umfassenden Arbeit befindet, kann etwa auf Desktop 1 seine diversen Internetapplikationen geöffnet haben, während auf Desktop 2 der Texteditor geöffnet ist. Viele Nutzer sehen Spaces als logische Weiterentwicklung zu Exposé, welches jedoch in gewohnter Art und Weise erhalten bleibt. Spaces benötigt keine weiteren Zukäufe.
Spotlight
Spotlight ist bereits aus Tiger bekannt und hat bereits eine enorme Popularität erreicht: Der Alleskönner in Puncto Suchen erhält einige Verbesserungen: So versteht Spotlight in Leopard boolsche Operatoren (Die aus Google bekannten Befehle "und" "nicht" "oder") und kann, dazugehörige Rechte vorausgesetzt, Macs im Netzwerk durchsuchen. Wer Freude an der Netzwerksuche finden möchte, sollte jedoch ein schnelles Netzwerk besitzen.
Finder
Die überarbeitete Version des Finders ist einer der Punkte, an denen sich die Entwickler und Betatesters des Systems die Zähne ausbeißen: Unendliche lange Diskussionen wurden geführt, ob der neue Finder nun eine Verbesserung oder Verschlechterung darstellt. Generell lässt sich der neue Finder am besten beschreiben, in dem man ihn als Pendant zu iTunes 7 darstellt: Die Icons in der linken Spalte wurden deutlich kleiner und sind nun gruppiert. Des weiteren sind einige dazugekommen, etwa eine Gruppe für diverse Suchvorgänge. Ein großer Streitpunkt ist das aus iTunes übernommene CoverFlow - viele halten es für eine nette aber sinnlose Spielerei während einige es als ultimative Lösung zum Durchforsten von Dokumenten oder Bildern halten. Insgesamt hatten sich einige vom neuen Finder mehr erhofft, jedoch sollte sich jeder, der auch schon in Tiger ohne Hilfsmittel wie PathFinder auskam, im neuen Finder direkt zu Hause fühlen.
Quick Look
Quick Look ist eine neue systemweite Funktion, mit der man eine Vielzahl von Dokumenten in einer Direktvorschau sehen kann, ohne eine extra Anwendung zu öffnen. Im Prinzip ist es die kleine Vorschau, die man bereits in Tiger in der Spaltenansicht zu Gesicht bekommt, nur ein bisschen aufgebohrt und um ein paar Grundfunktionen (Zoom, Druck, etc.) reicher. Man kann davon ausgehen, dass Quick Look durch seine einfache, pluginbasierte Erweiterbarkeit von vielen Programmen genutzt wird und in Zukunft eine umfassende Vorschaulösung wird - beziehungsweise für Standarddokumente bereits ist.
Mail
Das beliebte eMailprogramm erhält viele neue Werkzeuge, die das Leben des Internetnutzers vereinfachen: Das in letzter Zeit immer populärer gewordene ToDo-Prinzip (auch bekannt als GTD) erhält seine Würdigung mit ToDo-Listen, die in Mail verwaltet werden und systemweit zur Verfügung stehen (und dementsprechend auch von Drittprogrammen angesprochen werden können). Des weiteren kann man via Mail nun RSS-Feeds abonnieren und umfangreich Notizen machen - eine extra Notizfunktion würdigt die Chaoten dieser Erde. Eine weitere, etwas spezielle Funktion steht für den deutschsprachigen Raum noch aus: In der englischen Variante verfügt Mail über eine Intelligenz, die eine Einladung zum Essen als solche erkennt und das Datum samt Uhrzeit und Adresse des Restaurants direkt in iCal einträgt. In wie weit das jedoch in nichtenglischen Sprachen funktioniert, ist allerdings noch nicht bekannt. Des weiteren seien Briefpapiere erwähnt, die man nun mit Mail nutzen kann.
iChat
iChat lebt im europäischen Raum ein Mauerblümchendasein, da das primär genutzte AIM vor allem im amerikanischen Raum populär ist, während es hierzulande Anbieter wie ICQ sind. Leider wurde die theoretisch mögliche ICQ-Nutzung mit iChat nicht weiter ausgebaut, jedoch erhält iChat einige wirklich interessante neue Funktionen: Neben kleinen Verbesserungen wie mehreren Accounts, Tabs im Chatfenster und animierten Symbolen ist die größte Neuerung eine Funktion namens "iChat Theater", mit der man seinem gegenüber via Videochat Präsentationen, Diashows, Filme oder direkt den eigenen Desktop präsentieren kann. Große Spielerei ist eine Neuerung, mit der man seinen Hintergrund automatisch durch ein Foto oder ein Video ersetzen kann, wobei dafür nicht einmal ein einfarbiger Hintergrund benötigt wird. Der volle Genuss des neuen iChats setzt eine iSight voraus.
iCal
Die Verbesserungen in iCal waren notwendig und sind dementsprechend wenig spektakulär. Man kann nun den Kalender mit anderen Nutzern teilen und das Icon spiegelt jederzeit das aktuelle Datum wieder, auch wenn iCal nicht läuft. Eine weitere Neuerung ist der bereits angesprochene Datenaustausch mit Mail.
Versehrtenassistenz
Die Unterstützung für behinderte Nutzer wurde ausgebaut und ist neben einer erweiterten Brailleunterstützung nun in der Lage, eine deutlich verbesserte Sprachausgabe vorzuweisen. Viele der alten, melodischen und praktisch unbrauchbaren Stimmen aus Tiger verschwanden. Auch die Spracherkennung wurde erweitert und verfügt über einige neue Befehle.
Optische Verbesserungen
Insgesamt verfügt das neue System auch über eine Vielzahl an grafischen Verbesserungen: So wurde das Dock komplett neu gestaltet, ist nun dreidimensional und spiegelt den Desktop leicht wieder. Die Menüleiste am oberen Bildschirmrand gibt ihre Rundungen auf und ist von nun an nicht nur leicht transparent, sondern auch eckig. Insgesamt lehnt sich das gesamte Desktopdesign an iTunes 7 an und geht vom Aqualook weg, auch die neuen Hintergründe spiegeln die neue Designlinie wieder, die sowohl über Naturmotive als auch Weltraummotive verfügt.
Am Ende muss jeder für sich entscheiden, ob er direkt auf das neue System überwechselt oder ob er in gespannter Zuschauerposition noch ein bisschen wartet. Generell können wir professionellen Anwendern nur empfehlen, wenigstens zwei bis drei Monate zu warten, um eventuelle fatale Inkompatibilitäten und Kinderkrankheiten auszuschließen. Allen anderen, eventuell privaten Anwendern können wir das System bereits jetzt brennend empfehlen: Die neuen Funktionen sind wirklich klasse.
Leopard wird von Presse und Szene am 26. Oktober erwartet.
Um nun die Unentschlossenen aufzuklären, auf welche der beiden Seiten man sich zur Einführung des neuen Systems nun also zu schlagen habe, haben wir eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuerungen, Verbesserungen und eventuellen Rückschlagen für euch zusammengestellt, die einen guten Überblick über alles liefert, was man wissen muss.
Die wichtigen "großen" Neuerungen
Time Machine
Jeder weiß, dass man immer und immer wieder Backups machen sollte, idealerweise automatisch - da man es sonst "eh vergisst". Nur wenige machen es. Eine Tatsache, der Apple mit der Entwicklung von "Time Machine" entgegen wirken will und angeblich die beste Backuplösung aller Zeiten entwickelt haben möchte. Time Machine legt selbstständig system- und programmweite, inkrementelle Backups an und speichert somit gelöschte oder veränderte Dateien. Via Knopfdruck kann man aus diversen Programmen oder auch dem Finder heraus eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit unternehmen - eventuelle Änderungen erscheinen dann direkt in diesem Fenster. Per Knopfdruck lässt sich der jeweils gewünschte Zustand wiederherstellen. Gleichzeitig lässt sich mit Time Machine jedoch auch eine Komplettwiederherstellung durchführen, sollte die Festplatte irreversible Schäden aufweisen. Wichtig ist, dass man für Time Machine eine zusätzliche Festplatte, etwa in Form eines externen Laufwerks benötigt. Wer also vor allem mit dieser Funktion liebäugelt, sollte rund 100 - 200€*für weitere Festplatten bereithalten, um in den vollen Leopard-Genuss zu kommen.
Spaces
Wer schon einmal Erfahrung mit einem "Virtual Desktop Manager" gemacht hat, wird sich bei "Spaces" direkt wohl fühlen. Das Konzept ist einfach: Anstatt mehrere Bildschirme zu nutzen, stellt Spaces vier verschiedene, virtuelle Bildschirme bereit, zwischen denen man hin- und herwechseln kann. Wer sich also gerade in einer umfassenden Arbeit befindet, kann etwa auf Desktop 1 seine diversen Internetapplikationen geöffnet haben, während auf Desktop 2 der Texteditor geöffnet ist. Viele Nutzer sehen Spaces als logische Weiterentwicklung zu Exposé, welches jedoch in gewohnter Art und Weise erhalten bleibt. Spaces benötigt keine weiteren Zukäufe.
Spotlight
Spotlight ist bereits aus Tiger bekannt und hat bereits eine enorme Popularität erreicht: Der Alleskönner in Puncto Suchen erhält einige Verbesserungen: So versteht Spotlight in Leopard boolsche Operatoren (Die aus Google bekannten Befehle "und" "nicht" "oder") und kann, dazugehörige Rechte vorausgesetzt, Macs im Netzwerk durchsuchen. Wer Freude an der Netzwerksuche finden möchte, sollte jedoch ein schnelles Netzwerk besitzen.
Finder
Die überarbeitete Version des Finders ist einer der Punkte, an denen sich die Entwickler und Betatesters des Systems die Zähne ausbeißen: Unendliche lange Diskussionen wurden geführt, ob der neue Finder nun eine Verbesserung oder Verschlechterung darstellt. Generell lässt sich der neue Finder am besten beschreiben, in dem man ihn als Pendant zu iTunes 7 darstellt: Die Icons in der linken Spalte wurden deutlich kleiner und sind nun gruppiert. Des weiteren sind einige dazugekommen, etwa eine Gruppe für diverse Suchvorgänge. Ein großer Streitpunkt ist das aus iTunes übernommene CoverFlow - viele halten es für eine nette aber sinnlose Spielerei während einige es als ultimative Lösung zum Durchforsten von Dokumenten oder Bildern halten. Insgesamt hatten sich einige vom neuen Finder mehr erhofft, jedoch sollte sich jeder, der auch schon in Tiger ohne Hilfsmittel wie PathFinder auskam, im neuen Finder direkt zu Hause fühlen.
Quick Look
Quick Look ist eine neue systemweite Funktion, mit der man eine Vielzahl von Dokumenten in einer Direktvorschau sehen kann, ohne eine extra Anwendung zu öffnen. Im Prinzip ist es die kleine Vorschau, die man bereits in Tiger in der Spaltenansicht zu Gesicht bekommt, nur ein bisschen aufgebohrt und um ein paar Grundfunktionen (Zoom, Druck, etc.) reicher. Man kann davon ausgehen, dass Quick Look durch seine einfache, pluginbasierte Erweiterbarkeit von vielen Programmen genutzt wird und in Zukunft eine umfassende Vorschaulösung wird - beziehungsweise für Standarddokumente bereits ist.
Das beliebte eMailprogramm erhält viele neue Werkzeuge, die das Leben des Internetnutzers vereinfachen: Das in letzter Zeit immer populärer gewordene ToDo-Prinzip (auch bekannt als GTD) erhält seine Würdigung mit ToDo-Listen, die in Mail verwaltet werden und systemweit zur Verfügung stehen (und dementsprechend auch von Drittprogrammen angesprochen werden können). Des weiteren kann man via Mail nun RSS-Feeds abonnieren und umfangreich Notizen machen - eine extra Notizfunktion würdigt die Chaoten dieser Erde. Eine weitere, etwas spezielle Funktion steht für den deutschsprachigen Raum noch aus: In der englischen Variante verfügt Mail über eine Intelligenz, die eine Einladung zum Essen als solche erkennt und das Datum samt Uhrzeit und Adresse des Restaurants direkt in iCal einträgt. In wie weit das jedoch in nichtenglischen Sprachen funktioniert, ist allerdings noch nicht bekannt. Des weiteren seien Briefpapiere erwähnt, die man nun mit Mail nutzen kann.
iChat
iChat lebt im europäischen Raum ein Mauerblümchendasein, da das primär genutzte AIM vor allem im amerikanischen Raum populär ist, während es hierzulande Anbieter wie ICQ sind. Leider wurde die theoretisch mögliche ICQ-Nutzung mit iChat nicht weiter ausgebaut, jedoch erhält iChat einige wirklich interessante neue Funktionen: Neben kleinen Verbesserungen wie mehreren Accounts, Tabs im Chatfenster und animierten Symbolen ist die größte Neuerung eine Funktion namens "iChat Theater", mit der man seinem gegenüber via Videochat Präsentationen, Diashows, Filme oder direkt den eigenen Desktop präsentieren kann. Große Spielerei ist eine Neuerung, mit der man seinen Hintergrund automatisch durch ein Foto oder ein Video ersetzen kann, wobei dafür nicht einmal ein einfarbiger Hintergrund benötigt wird. Der volle Genuss des neuen iChats setzt eine iSight voraus.
iCal
Die Verbesserungen in iCal waren notwendig und sind dementsprechend wenig spektakulär. Man kann nun den Kalender mit anderen Nutzern teilen und das Icon spiegelt jederzeit das aktuelle Datum wieder, auch wenn iCal nicht läuft. Eine weitere Neuerung ist der bereits angesprochene Datenaustausch mit Mail.
Versehrtenassistenz
Die Unterstützung für behinderte Nutzer wurde ausgebaut und ist neben einer erweiterten Brailleunterstützung nun in der Lage, eine deutlich verbesserte Sprachausgabe vorzuweisen. Viele der alten, melodischen und praktisch unbrauchbaren Stimmen aus Tiger verschwanden. Auch die Spracherkennung wurde erweitert und verfügt über einige neue Befehle.
Optische Verbesserungen
Insgesamt verfügt das neue System auch über eine Vielzahl an grafischen Verbesserungen: So wurde das Dock komplett neu gestaltet, ist nun dreidimensional und spiegelt den Desktop leicht wieder. Die Menüleiste am oberen Bildschirmrand gibt ihre Rundungen auf und ist von nun an nicht nur leicht transparent, sondern auch eckig. Insgesamt lehnt sich das gesamte Desktopdesign an iTunes 7 an und geht vom Aqualook weg, auch die neuen Hintergründe spiegeln die neue Designlinie wieder, die sowohl über Naturmotive als auch Weltraummotive verfügt.
Am Ende muss jeder für sich entscheiden, ob er direkt auf das neue System überwechselt oder ob er in gespannter Zuschauerposition noch ein bisschen wartet. Generell können wir professionellen Anwendern nur empfehlen, wenigstens zwei bis drei Monate zu warten, um eventuelle fatale Inkompatibilitäten und Kinderkrankheiten auszuschließen. Allen anderen, eventuell privaten Anwendern können wir das System bereits jetzt brennend empfehlen: Die neuen Funktionen sind wirklich klasse.
Leopard wird von Presse und Szene am 26. Oktober erwartet.
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