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Peter Maurer hatte angeregt, den Wunsch einzelner ATler nach einer Rückkehr des öffentlichen Karmas dadurch zu befördern, daß man nachweist, wie sich AT zum Negativen verändert hat ohne sichtbares Bewertungssystem. Ich möchte die Anregung so abwandeln, daß ich die Vorteile, die sich meiner Meinung nach ergeben, darstelle.
Neben anderen Änderungen im Forum wurde auch das Karmasystem in der bisherigen Form, liebevoll bis haßerfüllt „Karmalatte“ genannt, abgeschafft.
Ich hatte hier eine Ideensammlung gestartet, wie man das System – möglicherweise in abgewandelter Form – wieder in die Forenöffentlichkeit zurückholen könnte. Ich danke allen für die rege Diskussion und bitte um Verständnis, daß ich hier eine Zusammenfassung gebe, ohne sie jeweils mit konkreten Zitaten zu untersetzen.
Da ich gern eine Bewertungssystem in dieser oder ähnlicher Form weiterhin zur Verfügung haben möchte, soll diese Diskussion hier eine Sammlung von pro Karma-Gründen werden. Mich interessiert, ob ich mit meinen Wünschen allein stehe oder ob es schlagende Argumente gibt, die das AT-Team zu einer Beschäftigung mit dieser Frage anregen könnten.
Warum möchte ich das Karmasystem in welcher Form auch immer behalten?
Alle hier bei AT sind zuerst virtuelle Gegenüber, die man nur nach ihrem Auftreten im Forum beurteilen kann. (Anmerkung: Natürlich kenne ich jetzt einige schon persönlich, aber das ist nur ein sehr kleiner Ausschnitt der AT-Gesamtheit). Diese „virtuelle Persönlichkeit“ setzt sich für mich hauptsächlich aus Benutzername, Avatar, Alter, Mitgliedsdauer, Anzahl der Beiträge und eben den Karmapunkten zusammen. Der daraus entstehende Eindruck ist sicher nicht deckungsgleich mit der realen Person, die dahinter steckt, gibt aber für mich ein brauchbares Image ab, mit dem ich mich im Forum auseinandersetzen kann. Es ist sozusagen der „erste Eindruck“, bevor ich mehrere Beiträge des Gegenüber gelesen habe.
Auch im realen Leben ist der erste Eindruck, das äußere Erscheinungsbild prägend für das Bild, was man sich von seinem Gegenüber macht. Es wird sicher im Laufe der Zeit durch eigene Erfahrungen korrigiert und angepaßt, die man aber im Moment des ersten Kennenlernens noch nicht hat. Ich registriere also, ob der derjenige eine enge oder eher weite Beziehung zur Körperpflege hat, wie er spricht, sich bewegt, wie die Kollegen reagieren, wenn er in das Zimmer kommt. Reine Äußerlichkeiten, die durchaus zu falschen Einschätzungen führen können: Die attraktive, junge Chefsekretärin hat den großen Brillanten an Finger nicht von dem ihr zugetanen Chef bekommen, sondern es ist das Erbstück ihrer vor kurzem verstorbenen geliebten Großtante. Das erfahre ich aber erst ein halbes Jahr später...
Ich postuliere hier also, daß sich jeder im realen Leben zunächst am ersten Eindruck seines Gegenüber orientiert, um in einer Gruppe von Menschen interagieren zu können.
Zurück zu AT. Wird hier das Karma aus der Anzeige entfernt, fehlt mir ein gewichtiger Teil des ersten Eindrucks, nämlich das den Ruf, den jemand schon in der Gruppe hat.
Ich orientiere mich bei meinen Antworten hier im Forum bei Leuten, die ich wenig oder gar nicht kenne, auch an solchen Äußerlichkeiten: Von einem 14jährigen erwarte ich nicht so große Lebenserfahrung wie von einem gleichaltrigen Poster. Jemandem mit wenig Beiträgen und wenig Mac-Erfahrung helfe ich mit ausführlichen Antworten oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen weiter, während ein alter Macianer die nur Kurzfassung mit dem Hinweis aus den entsprechenden Menüpunkt bekommt.
Zumindest die Tendenz der Karmapunkte ist für mich auch immer ein Anhaltspunkt, wie sich derjenige bisher bei AT aufgeführt hat. Man bekommt nicht für alle guten Beiträge Karma und man bekommt Karma für Beiträge, bei denen man sich fast dafür schämt. Insgesamt wird sich das aber wieder ausgleichen, so daß zumindest die Tendenz der Karmaentwicklung den User ganz gut charakterisiert.
Ganz konkret finde ich das Karma z. B. im Marktplatz unentbehrlich. Wenn ich sehe, daß derjenige schon massig schwarzes Karma gesammelt hat. wäre ich weit misstrauischer bei einer möglichen Transaktion.
Wenn von den Forenbetreibern das alte Karmasystem nicht mehr angeboten wird, kann man sich vielleicht für eine abgewandelte Form entscheiden. Mehrmals wurde ein Quotient aus Karma und Beitragszahl (KQ) vorgeschlagen. Ob man den als Zahl, grafische Darstellung oder nur in den Tendenz (kleiner 0, größer Null, sehr viel größer Null) darstellt, kann man diskutieren.
Dieser Quotient hätte die Konsequenz, daß Spam-Beiträge den Wert drücken. Im Umkehrschluß wäre es für den KQ am besten, wenige, aber inhaltlich sehr gute Beiträge zu verfassen.
Man kann auch die erhaltenen Karmapunkte trennen, also nach Bewertungen für Beiträge in den Fachforen auf der einen Seite und dem Cafe auf der anderen Seite. Damit würden (fast) nur noch Beiträge und Bewertungen in den KQ eingehen, die tatsächlich anderen Usern geholfen haben.
In der bisherigen Diskussion wurde als Argument gegen das Karmasystem angeführt, daß man sich von Äußerlichkeiten zu schnell eine vorgefaßte Meinung vom unbekannten Gegenüber bildet und die tatsächliche Substanz des Beitrages dabei nicht ausreichend gewürdigt wird. Konsequenterweise mußte man dann alle individuellen Merkmale aus der Anzeige entfernen (Null-Lösung). Denn ich denke, man reagiert unbewußt auch darauf, ob derjenige, der gerade eine provokante Frage gestellt hat, als Nickname „KillBillGates“ hat, ein Avatarbild aus einem Horrorschocker hat, 13 Jahre alt und seit zwei Tagen dabei ist oder sich „landplage“ nennt, einen MacOS-tan als Avatar hat und naja..., Prinzip erkannt? Um nur den Beitrag als solchen werten zu können, sollte man dann die Benutzer auf ihre Anmeldenummer reduzieren, so daß #156 eine Frage von #12689 beantwortet.
Ich bin gespannt.
Neben anderen Änderungen im Forum wurde auch das Karmasystem in der bisherigen Form, liebevoll bis haßerfüllt „Karmalatte“ genannt, abgeschafft.
Ich hatte hier eine Ideensammlung gestartet, wie man das System – möglicherweise in abgewandelter Form – wieder in die Forenöffentlichkeit zurückholen könnte. Ich danke allen für die rege Diskussion und bitte um Verständnis, daß ich hier eine Zusammenfassung gebe, ohne sie jeweils mit konkreten Zitaten zu untersetzen.
Da ich gern eine Bewertungssystem in dieser oder ähnlicher Form weiterhin zur Verfügung haben möchte, soll diese Diskussion hier eine Sammlung von pro Karma-Gründen werden. Mich interessiert, ob ich mit meinen Wünschen allein stehe oder ob es schlagende Argumente gibt, die das AT-Team zu einer Beschäftigung mit dieser Frage anregen könnten.
Warum möchte ich das Karmasystem in welcher Form auch immer behalten?
Alle hier bei AT sind zuerst virtuelle Gegenüber, die man nur nach ihrem Auftreten im Forum beurteilen kann. (Anmerkung: Natürlich kenne ich jetzt einige schon persönlich, aber das ist nur ein sehr kleiner Ausschnitt der AT-Gesamtheit). Diese „virtuelle Persönlichkeit“ setzt sich für mich hauptsächlich aus Benutzername, Avatar, Alter, Mitgliedsdauer, Anzahl der Beiträge und eben den Karmapunkten zusammen. Der daraus entstehende Eindruck ist sicher nicht deckungsgleich mit der realen Person, die dahinter steckt, gibt aber für mich ein brauchbares Image ab, mit dem ich mich im Forum auseinandersetzen kann. Es ist sozusagen der „erste Eindruck“, bevor ich mehrere Beiträge des Gegenüber gelesen habe.
Auch im realen Leben ist der erste Eindruck, das äußere Erscheinungsbild prägend für das Bild, was man sich von seinem Gegenüber macht. Es wird sicher im Laufe der Zeit durch eigene Erfahrungen korrigiert und angepaßt, die man aber im Moment des ersten Kennenlernens noch nicht hat. Ich registriere also, ob der derjenige eine enge oder eher weite Beziehung zur Körperpflege hat, wie er spricht, sich bewegt, wie die Kollegen reagieren, wenn er in das Zimmer kommt. Reine Äußerlichkeiten, die durchaus zu falschen Einschätzungen führen können: Die attraktive, junge Chefsekretärin hat den großen Brillanten an Finger nicht von dem ihr zugetanen Chef bekommen, sondern es ist das Erbstück ihrer vor kurzem verstorbenen geliebten Großtante. Das erfahre ich aber erst ein halbes Jahr später...
Ich postuliere hier also, daß sich jeder im realen Leben zunächst am ersten Eindruck seines Gegenüber orientiert, um in einer Gruppe von Menschen interagieren zu können.
Zurück zu AT. Wird hier das Karma aus der Anzeige entfernt, fehlt mir ein gewichtiger Teil des ersten Eindrucks, nämlich das den Ruf, den jemand schon in der Gruppe hat.
Ich orientiere mich bei meinen Antworten hier im Forum bei Leuten, die ich wenig oder gar nicht kenne, auch an solchen Äußerlichkeiten: Von einem 14jährigen erwarte ich nicht so große Lebenserfahrung wie von einem gleichaltrigen Poster. Jemandem mit wenig Beiträgen und wenig Mac-Erfahrung helfe ich mit ausführlichen Antworten oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen weiter, während ein alter Macianer die nur Kurzfassung mit dem Hinweis aus den entsprechenden Menüpunkt bekommt.
Zumindest die Tendenz der Karmapunkte ist für mich auch immer ein Anhaltspunkt, wie sich derjenige bisher bei AT aufgeführt hat. Man bekommt nicht für alle guten Beiträge Karma und man bekommt Karma für Beiträge, bei denen man sich fast dafür schämt. Insgesamt wird sich das aber wieder ausgleichen, so daß zumindest die Tendenz der Karmaentwicklung den User ganz gut charakterisiert.
Ganz konkret finde ich das Karma z. B. im Marktplatz unentbehrlich. Wenn ich sehe, daß derjenige schon massig schwarzes Karma gesammelt hat. wäre ich weit misstrauischer bei einer möglichen Transaktion.
Wenn von den Forenbetreibern das alte Karmasystem nicht mehr angeboten wird, kann man sich vielleicht für eine abgewandelte Form entscheiden. Mehrmals wurde ein Quotient aus Karma und Beitragszahl (KQ) vorgeschlagen. Ob man den als Zahl, grafische Darstellung oder nur in den Tendenz (kleiner 0, größer Null, sehr viel größer Null) darstellt, kann man diskutieren.
Dieser Quotient hätte die Konsequenz, daß Spam-Beiträge den Wert drücken. Im Umkehrschluß wäre es für den KQ am besten, wenige, aber inhaltlich sehr gute Beiträge zu verfassen.
Man kann auch die erhaltenen Karmapunkte trennen, also nach Bewertungen für Beiträge in den Fachforen auf der einen Seite und dem Cafe auf der anderen Seite. Damit würden (fast) nur noch Beiträge und Bewertungen in den KQ eingehen, die tatsächlich anderen Usern geholfen haben.
In der bisherigen Diskussion wurde als Argument gegen das Karmasystem angeführt, daß man sich von Äußerlichkeiten zu schnell eine vorgefaßte Meinung vom unbekannten Gegenüber bildet und die tatsächliche Substanz des Beitrages dabei nicht ausreichend gewürdigt wird. Konsequenterweise mußte man dann alle individuellen Merkmale aus der Anzeige entfernen (Null-Lösung). Denn ich denke, man reagiert unbewußt auch darauf, ob derjenige, der gerade eine provokante Frage gestellt hat, als Nickname „KillBillGates“ hat, ein Avatarbild aus einem Horrorschocker hat, 13 Jahre alt und seit zwei Tagen dabei ist oder sich „landplage“ nennt, einen MacOS-tan als Avatar hat und naja..., Prinzip erkannt? Um nur den Beitrag als solchen werten zu können, sollte man dann die Benutzer auf ihre Anmeldenummer reduzieren, so daß #156 eine Frage von #12689 beantwortet.
Ich bin gespannt.