Jo, das ist penetrant. Das kommt daher, das der DVD-Player im Grunde nur eine hübsche Verpackung für eine zugekaufte, total patentvernagelte und vom Lizenznehmer (Apple, nicht du) nur unter strengsten Auflagen einzusetzende DVD-Software darstellt - genauer gesagt setzt Apples DVD-Framework auf den "CINEMASTER"-Decoder auf, dessen Rechte momentan bei der SonicGroup liegen, zu der mittlerweile auch das Softwarelabel Roxio gehört.
Diese nette Firma hat paranoide Panik vor allem, was eine Umgehung ihrer Kopierschutzmechanismen oder Regionalcodesperren ermöglichen oder auch nur erleichtern würde. Daher besteht zB in der OS X GUI die Sperrfunktion für Screenshots, solange der DVD Player offen ist. Das Problem, auf das du gestossen bist ist eine weitere solche Schutzfunktion. Um sicherzugehen, dass der Decoder nicht gerade in einer emulierten und damit recht einfach zu hackenden "Virtuellen Maschine" abläuft, besteht er darauf, direkten Kontakt zu einem
realen, am internen ATA- oder S-ATA Port anzuschliessenden DVD-Laufwerk aufnehmen zu können. Findet er ein solches, ist er glücklich und erlaubt dir auch das Abspielen von beliebigen anderen Laufwerken, auch von virtuellen (von gemounteten Diskimages zB). Findet er keins, startet er nicht.
Für frühere Systemversionen (wenn ich mich richtig erinnere bis 10.4.4, dh bis zum DVD Player 4.6.5) gab es einen Patch, der diese und auch andere solche Schwachsinnigkeiten abgestellt hat. Der Entwickler hat sich aber leider völlig aus dem Softwaregeschäft
zurückgezogen und seither keine weitere Aktualisierung mehr rausgebracht. (Wenn du den brauchen kannst, irgendwo hab ich den noch.)
Unter Tiger gabs danach die Möglichkeit, eine alte Playerversion in die neuere Systemsoftware zu patchen und das ganze so funktionsfähig zu bekommen, jedenfalls auf PPCs. (Genauer gesagt: den alten Framework unter den neuen Player zu setzen)
Unter Leopard dürfte damit aber endgültig Schluss sein. Der Tiger-Framework dürfte dort kaum noch laufen.
Naja, es gab da mal noch einen weiteren kleinen Zaubertrick...
Ich kann dir aber nicht sagen, ob der mit aktueller Software immer noch funktioniert, das letzte mal dass ich das tun musste ist ein Weilchen und einige Updates her. Mit Toast 6.x und OS 10.4.? gings jedenfalls noch...
Du kannst dein Glück mal versuchen und über den Erfolg (oder Misserfolg) berichten.
Der Pfad der Erleuchtung führte (hier wird es grotesk, da mag man vor lachen vom Stuhl fallen) ausgerechnet über eine Software aus dem Hause... Roxio. (Boing!)
Der Diskimage-Mounter für optische Medientypen, der in der Brennsoftware
Roxio Toast integriert ist, setzt nicht auf den integrierten Mechanismus von OS X auf, sondern benutzt sein eigenes, völlig unabhängiges Framework. Dieses produziert bei der Verwendung eines 100%ig korrekt nach Video-DVD Spezifikation erstellten Fake-DVD-Images entsprechende virtuelle Laufwerke, die dem DVD-Framework kurioserweise echt genug erscheinen, um als "reale" Laufwerke akzeptiert zu werden. Ist der DVD Player erst mal am laufen, kann man dieses ansonsten nutzlose Image einfach wieder auswerfen und von beliebigen anderen Quellen DVDs gucken, indem man einfach den darauf enthaltenen VIDEO_TS Ordner öffnet - bis man den Player ganz schliesst und wieder öffnen will, dann muss wieder der Fake zur Starthilfe her.
Wenn du also eine Toast-Lizenz hast, kannst du's ja mal versuchen...tralalala, ich weiss von nix.
Das Disk-Image muss...
a) Innerhalb von Toast gemountet werden (Disk-Kopie/Image-Datei/mounten...), nicht durch Doppelklick. Andere Images bzw extern eingelegte DVDs müssen evtl vorher ausgeworfen werden, damit die virtuelle Video-DVD die "erste" im System ist.
b) Eine gültige Video-DVD Struktur mit VIDEO_TS, AUDIO_TS usw enthalten.
c) Korrekt mit wohlsortiertem UDF-Dateisystem aufwarten - also am besten gleich mit Toast selbst erstellt.
d) Mindestens 1 GB Daten umfassen - DVDs müssen immer mindestens zu 1 GB beschrieben sein, so ist der Standard. Was kleiner ist, wird wie eine CD gemountet - geht nicht.
Eingeschränkt. Es gibt den VLC Player, aber der hat für alte G3 Rechner einen viel zu hohen Resourcenbedarf und kommt nur mit den wenigsten der mittlerweile sehr "hart" kopiergeschützten DVDs zurecht.